1997 hatten die kreativen Köpfe hinter der kultigen TV-Serie "Die Simpsons" bereits eine Domain für einen Kinofilm über die gelbe Familie eingerichtet... doch es sollte noch zehn Jahre dauern, bis dieser dann auch wirklich kam. Man war sich damals aber immerhin einig, dass sich die Wartezeit gelohnt hatte, denn während die Serie selbst im Jahr 2007 bereits qualitativ merklich bergab ging, wusste der große Film den Fans zu gefallen...
DIE SIMPSONS - DER FILM
Homer bringt Springfield ein erneutes Mal in Schwierigkeiten... diesmal sogar in richtig große. Trotz einer bösen Vorwarnung entlädt er Müll in den bereits vergifteten großen See, was Springfield zur verseuchtesten Stadt des Planeten macht. Um den giftigen Dämpfen, die daraus hervorgehen, Einhalt zu gebieten, lässt die Regierung Springfield unter einer gigantischen Kuppel verschwinden und die Bewohner werden sich selbst überlassen. Als jedoch herauskommt, dass Homer Schuld an der ganzen Misere ist, stellt sich die ganze Stadt gegen ihn...
Man durfte leichte Zweifel haben. Denn ob die (damalige) Genialität der Simpsons, deren TV-Folgen sich auf lockere zwanzig Minuten belaufen, auch in Spielfilmlänge Erfolg haben würden, diese Frage stand im Raum. Doch die Macher haben sich sehr achtbar aus der Affäre gezogen. Sie bieten Gags am laufenden Band und auch wenn nicht alle von ihnen zünden, so haben wir dennoch eine ganze Menge zu lachen... und dies mit dem typischen "Simpsons"-Humor. So gibt es auch mal gröbere Witze, es bleibt aber auch genügend Zeit für ironische Seitenhiebe, wobei Politik, Medien und Promis ihr Fett ordentlich wegkriegen. Eben genau das, wofür die Fans die Serie lieben und genau das bekommen sie auch hier. Nicht mehr und nicht weniger. David Silverman, der den Regieposten bekleidete, schafft es, beinahe jede beliebte Figur der Geschichte zu einem kurzen Auftritt zu verhelfen, sich aber dennoch hauptsächlich auf die Abenteuer der Hauptfamilie zu konzentrieren und ihren Figuren sogar ein paar neue Seiten abzugewinnen. Zwar verläuft die Geschichte natürlich in sehr vorhersehbaren Bahnen und lässt ab der Hälfte dann auch mal den gemeinen Humor vermissen, wird ein wenig zu weich und zieht sich ab und auch ein bisschen. Auch ist es schade, dass die Macher mit dem Ausflug auf die große Leinwand kaum Mut zu Neuerungen aufbrachten. Natürlich wäre es ein Wagnis gewesen und auch auf die altbekannte Art funktionieren die "Simpsons" in einer langgestreckten, in jeder form größeren und aufwendigeren Folge, dennoch bleiben für die Fans jegliche Überraschungen aus, was ein wenig enttäuschend ist. Dafür haben die Zeichner ganze Arbeit geleistet und auch die visuellen Effekte, die sich in einigen aufwendigeren Animationen dazugesellen, fügen sich recht nahtlos ein. Leider bleibt aber am Ende dann doch recht wenig hängen. Man hat zwar viel gelacht, Spaß gehabt und war glücklich über jede Minute, die man mit Homer, Marge, Bart und Co. verbringen durfte, dennoch ist es eben nicht mehr als eine herkömmliche, qualitativ gute (aber sicher nicht sehr gute) Episode, die eben achtzig statt zwanzig Minuten dauert. Für einen Kinofilm vielleicht etwas zu wenig, aber immerhin der letzte große Aufschrei, den die gelbe Familie noch ausrufen konnte, bevor die Serie immer mehr in flachere Gewässer abdriftete.
Note: 3+
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