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A World Beyond

Disney geht es momentan richtig gut. Nachdem sie sich die Rechte an "Star Wars" und den Marvel-Blockbustern gekauft haben, klingeln im Mausstudio die Kassen wie sonst was. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt, denn in den Eigenproduktionen lief es wohl selten so mies. "John Carter" floppte 2012 ebenso wie "Lone Ranger" 2013 und auch 2015 lief "A World Beyond", in welchen Disney einige Hoffnungen setzte, komplett unter den Erwartungen, wurde gar zu einem der größten, finanziellen Misserfolge des Jahres. Und das hat, trotz eines hohen Unterhaltungswertes, leider zum erneuten Mal gute Gründe...

A WORLD BEYOND


Als die junge Casey Newton (Britt Robertson) nach einer Nacht im Gefängnis freigelassen wird, staunt sie erst einmal über einen seltsamen Button, der den Weg zu ihren privaten Dingen gefunden hat... und noch mehr staunt sie, als dieser ihr den Eintritt in eine andere Welt gewährt, nach "Tomorrowland", doch nur so lange, wie sie ihn selbst in der Hand hält. Als Casey versucht, mehr über diese Welt herauszufinden, stößt sie auf den Technikingenieur Frank Walker (George Clonney), der auf geheimnisvolle Weise mit Tomorrowland verbunden ist... und auf einige schießwütige Roboter, welche unbedingt eine Rückkehr in die Welt der Zukunft verhindern wollen.

Mit "A World Beyond" haben wir im Gegensatz zur mega-erfolgreichen "Pirates of the Caribbean"-Reihe, welche auf einem einzigen Ride in Disneyland beruht, einen Film zu einem ganzen Bereich des Themenparks. Das Ziel, diesen Film als Franchise auszuweiten, hatte man aber sichtlich auch hier und es scheint von vorne bis hinten so, als solle dieser Streifen bloß als einführender Teil für viele Fortsetzungen herhalten. Nur werden wir diese dank des Absturzes an den Kinokassen nie zu Gesicht kriegen, was etwas schade ist, denn da schlummert eine Menge Potenzial drin... doch in "A World Beyond" wird dieses viel zu selten von der Leine gelassen. Das größte Problem liegt dabei in der Erzählung: Während die erste halbe Stunde noch wunderbar gemürlich ist, die Charaktere auf sympathische Art und Weise einführt und Lust auf mehr macht, verzettelt sich die Story später in viel zu vielen Einzelheiten, hält den Zuschauer das ein ums andere Mal viel zu lange mit verqueren, schwammigen Antworten und allerlei kleinen Geheimnissen hin, um uns die letztendliche Lösung dann kurz vorm Abspann vor den Latz zu knallen. Zuvor haben wir die über zwei Stunden lange Laufzeit dann für jede Menge Orientierung nutzen müssen, denn für einen farbenfrohen Disney-Film geht es hier immer wieder ziemlich wirr zur Sache... womit sich "A World Beyond" schließlich zwischen alle Stühle setzt. Die Jüngeren werden viel Spaß mit den grandiosen Effekten, dem starken Humor und der fantastischen Optik haben, doch die Geschichte an sich erreicht rasch eine Schwere und Komplexität, wo diese nicht mehr werden mithalten können. Den doppelten Boden werden die Älteren womöglich kaum noch erleben, da diese sich zuvor mit allerlei Kleinkram und einer teils schleppenden Erzählweise herumschlagen müssen, sodass man sich für das eigentliche, wenn auch hübsche Ende, gar nicht mehr wirklich interessieren mag. Erzählerisch ist "A World Beyond" also sicherlich keine Katastrophe, aber lässt einiges an Potenzial liegen und braucht gerade im Mittelteil, in welchem Casey nur über viele Umwege nach und nach der Lösung des Problems auf die Spur kommt, viel zu lange, um sich freizuspielen. Dafür werden wir aber mit einigen wirklich starken Actionszenen belohnt (einzig das etwas lasche Finale fällt dabei ab) und in Sachen Fantasie macht Regisseur Brad Bird wohl auch kaum mehr einer was vor... stellenweise haben wir in dieser fantastischen Welt von morgen tatsächlich den Eindruck, dass hier nichts unmöglich ist. So viele Details, so viele Ideen, so viel zu entdecken, gerne hätte ich davon mehr gesehen und dabei auch eine leichtere Geschichte in Kauf genommen. Technisch ist der Film natürlich auf allerhöchstem Niveau, was auch das hohe Budget erklärt, und auch die Schauspieler machen ihre Sache gut. George Clooney hat sichtlich Spaß daran, mal abseits der Oscar-Filme ein bisschen toben zu dürfen und Newcomerin Britt Robertson ist mit so viel Charme und Witz bei der Sache, dass sie einem gleich nach den ersten fünf Minuten sympathisch ist. Fazit: Wirr, lang und erzählerisch viel zu schwer ist sich die Geschichte von "A World Beyond" immer wieder ein Klotz am Bein. Findet man die Leichtigkeit zwischendurch wieder, ist der Unterhaltungsfaktor sehr hoch und auch in Sachen Humor und Optik gibt es nichts zu beanstanden.

Note: 3


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