Zac Efron konnte nach der erfolgreichen "High School Musical"-Reihe, welche seine Karriere von einer Nacht auf die andere zum Laufen brachte, eine recht beachtliche Vita zusammenstellen und sich auch von dem Bubi-Image seiner Rolle Troy Bolton absetzen, wobei ihm sicherlich auch einige unkoventionellere und heftigere Pfade (z.B. der grobe Humor in "Bad Neighbors") geholfen haben. Mit "We are your Friends" versucht man sich nun an einem ernsthafteren Drama mit Efron in der Hauptrolle. Dabei zeigt er aber, dass er solchen Stoffen schauspielerisch noch nicht gewachsen ist.
WE ARE YOUR FRIENDS
Cole (Zac Efron) ist ein aufstrebender DJ und sehnt sich nach dem großen Durchbruch. Dieser lässt allerdings auf sich warten, sodass Cole sich mit Promoting-Jobs und dem Auflegen in zweitklassigen Clubs über Wasser halten muss. Als er in genau solch einem Club jedoch den schon lange im Beruf arbeitenden und sehr erfolgreichen DJ James Reed (Wes Bentley) kennenlernt, scheint er seinem Ziel zum Greifen nahe zu sein, denn dieser möchte ihn unter seine Schippe nehmen und ausbauen. Doch dann verliebt sich Cole in James' Freundin Sophie (Emily Ratajkowski)...
"We are your Friends" hat so einige Probleme. Als wirklich schwierig ist dabei die Story zu nennen, die im Grunde über neunzig Minuten mehr oder weniger herumdümpelt, ohne wirklich auf einen Höhepunkt zuzulaufen. Die Charaktere verstehen sich größtenteils einfach immer gut und wenn sich mal gestritten wird, dann wird dies leichtfertig abgehakt, an Konflikten scheint der Film recht wenig Interesse zu haben. Das erklärt wohl auch, warum man sich all die Konflikte aus der Klischee-Schublade geklaut hat, sodass der Film unglaublich vorhersehbar und ohne wirkliche Spannung abläuft, sodass man sich trotz moderater Laufzeit schon recht früh zu langweilen beginnt. "We are your Friends" hangelt sich von einer Musikvideo-artigen Clipmontage, welche diverse Partys zusammenfassen, zur nächsten und kann dazwischen nur das wirklich Nötigste über seine wenigen Figuren erzählen, sodass diese relativ beliebig und austauschbar bleiben. Das gilt besonders für Coles Freunde, die sämtliche Stereotype einer solchen Clique verkörpern (der leicht zu reizende Proll, der Schüchterne und der "coole" Junkie) und ansonsten im Grunde nichts zur Geschichte beizutragen haben, außer eben immer wieder an der Seite der Hauptfigur zu stehen. Dass mit dieser Clique im letzten Drittel dann noch versucht wird, Emotionen durch eine zwar konsequente, aber viel zu rasch abgehandelte Wendung zu wecken, geht nach hinten los, da man zuvor kaum etwas für sie empfunden hat und auch nicht wirklich Sympathien zu diesen Gestalten, für die es im Grunde um nichts als Partys, Alkohol, Geld, Drogen und Frauen im Bett geht, aufbauen konnte. Immerhin findet Regisseur Max Joseph eine überzeugende Bildsprache und weiß die Menschenmassen in den Clubs und auf den Gigs gut einzufangen. Das Gefühl einer grandiosen Party kann er jedoch nicht übertragen und auch in Form der Musik, um die es hier ja eigentlich gehen sollte, findet er keine bleibenden Eindrücke. So gelingt ihm mit der Information, welche Beats per Minute beim Menschen was genau auslösen, einige schöne Ansätze, welche er jedoch nicht weiter verfolgt, wobei auch der nach einiger Zeit reichlich sterile Soundtrack kaum etwas aussagt. Die Schauspieler können dabei ebenso wenig überzeugen, wobei man dabei eher dem Skript als den Mimen die Schuld geben muss, denn diese werden in den eindimensionalen Figuren schlichtweg alleingelassen, weshalb Zac Efron, Wes Bentley, "The Walking Dead"-Star Jon Bernthal und ganz besonders die vollkommen austauchbare und flach spielende Emily Ratajkowski mit versteinertem Gesichtsausdruck blass bleiben. Das klingt nun nach einem herben Verriss, tatsächlich hat "We are your Friends" gerade in der ersten Hälfte einige schöne Einzelmomente. Dadurch, dass die Story aber arm an Höhepunkten nur langsam in eine uninteressante Richtung läuft bleibt nur sehr wenig hängen, da nützen auch die hübsch komponierten Bilder nichts.
Note: 4
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