Matthew McConaughey hat in den letzten Jahren eine erstaunliche Wandlung als Schauspieler vollzogen. Vom sympathischen, in seinen Rollen aber meist doch eher oberflächlich und einfach gestrickten Hollywood-Beau ist er mittlerweile weit entfernt, spielte charakterlich herausfordernde und tiefgründige Rollen, wie beispielsweise in "Interstellar" oder "The Wolf of Wall Street" und nahm für seine meisterhafte Leistung in dem Drama "Dallas Buyers Club" sogar den Oscar mit nach Hause. Der einstige Schönling und Frauenschwarm ist kaum wieder zu erkennen... umso schöner ist es, sich auch mal seine "alten" RomComs nochmal zu Gemüte zu führen und zu sehen, dass sich sein großartiges Talent auch dort schon mehr als nur erahnen lässt.
WIE WERDE ICH IHN LOS - IN 10 TAGEN?
Der in einer Werbeagentur arbeitende Benjamin Barry (Matthew McConaughey) und die für ein Klatschblatt Kollumnen schreibende Andie Anderson (Kate Hudson) treffen in einer Bar nicht zufällig aufeinander. Benjamin hat mit seinem Vorgesetzten eine Wette am Laufen, dass er in zehn Tagen eine Frau soweit von sich eingenommen hat, dass diese sich in ihn verliebt. Durch den Beweis seines Charmes soll er sich dabei eine höhere Position beim Marketing von Diamanten sichern. Gleichzeitig hat jedoch auch Andie eigene Pläne. Für ihre Zeitschrift soll sie einen Artikel verfassen, wie man als Frau am besten einen Mann loswird... innerhalb von zehn Tagen. Als beide sich nun immer häufiger daten, kommt es natürlich schon früh zum Eklat.
Die Ausgangssituation klingt doch an sich schon mal ganz witzig. Auf der einen Seite der Mann, der um jeden Preis diese Frau für mindestens zehn Tage bei sich behalten möchte und dafür auch durch die Hölle gehen würde, auf der anderen Seite ebendiese Frau, die den Mann in zehn Tagen eben zum Aufgeben bringen möchte und daher mit Fauxpas und Peinlichkeiten um sich wirft... und keiner weiß vom jeweiligen Ziel des anderen. Nach einem etwas laschen Beginn wissen die Macher genau diesen kleinen Rosenkrieg im Mittelteil auch mit viel Witz, Schwung und einigen netten Ideen einzufangen, schaffen ein paar wirklich gute Lacher und bringen ihre beiden Hauptdarsteller schön zur Geltung. Ein gekonnter Mix aus albernem Slapstick (der aber niemals zu sehr ausartet) und wirklich nettem, verbalem Humor, der ebenfalls nur selten ins Peinliche abdriftet und ansonsten von seinem Charme lebt, wird hier gezeigt und weiß, trotz seiner üppigen Laufzeit von beinahe zwei Stunden, im Grunde durchgehend zu unterhalten. Man leidet hier mit beiden Gesellen, die sich in einer recht unangenehmen Situation befinden (auch wenn sie ja im Grunde selbst Schuld an der Misere sind), gleichermaßen mit, kann sich angesichts der Schadenfreude aber das Grinsen ebenfalls kaum aus dem Gesicht wischen. Das ist wirklich schön inszeniert und hat auch einige erinnerungswürdige Charaktere zu bieten. Solange man in der Lage ist, sein Hirn auszuschalten und das Ganze eben nicht für bare Münze zu nehmen (was für diesen Vertreter der RomComs noch mal extrem gilt, denn die Rahmenhandlung an sich als auch die daraus entstehenden Konsequenzen und Beziehungen sind wirklich vollkommener Mumpitz, der mit der Realität nichts zu tun hat), kann man hier wirklich gut unterhalten werden. Nun gut, gegen Ende geht dem Film dann doch ein bisschen die Puste aus und etwas kitschige Niedlichkeit weniger hätte es gerade zum Finale dann auch getan. Gerade dieses fällt dann aber auch enttäuschend seicht und harmlos aus und der große Knall, wenn natürlich beide Protagonisten die Wahrheit erfahren, ist dann eben kaum so entlarvend und lustig, wie man es sich zuvor gewünscht hatte. Aber Schwamm drüber, zuvor hat man eine wirklich nette RomCom gesehen, die mit einem Hauptdarsteller-Paar aufwartet, bei welchem die Chemie schlichtweg stimmt und die auch in Sachen komödiantischen Timing einiges draufhaben. Das gibt es ja heutzutage eben auch nicht mehr in jedem Vertreter des Genres und so kann man "Wie werde ich ihn los - in 10 Tagen" eben trotz ein paar kleiner Längen und seiner eigentlich eher blödsinnigen, weil eine vollkommen falsche Auffassung der "wahren Liebe" aufstellenden Handlung eben auch nicht böse sein... es ist schlichtweg zu charmant und auch zu witzig dafür.
Note: 3+
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