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Die Bestimmung - Insurgent

"Die Bestimmung" versuchte im Jahr 2014 als einer von vielen Kandidaten auf den schnellen und sehr erfolgreichen Zug von Jugendroman-Fantasy-Verfilmungen aufzuspringen, wo "Die Tribute von Panem" gerade noch einmal einen ordentlichen Boom brachten. Die Einspielergebnisse waren zwar gut genug, um die Reihe weiterlaufen zu lassen, aber ansonsten brachte die Sci-Fi-Klamotte doch eher weniger Kinogänger dazu, sich so richtig auf die Fortsetzung zu freuen. Gibt man dem zweiten Teil dann aber doch noch eine Chance, kann dieser einen schön auf das zweigeteilte Finale anfixen, denn das Sequel ist ein ganzes Stück stärker als das Original...

DIE BESTIMMUNG - INSURGENT


Nachdem sie der gnadenlosen Jeanine Matthews (Kate Winslet) entkommen sind und die Attacke der fremdgesteuerten Ferox aufhalten konnten, befinden sich Tris (Shailene Woodley) auf der Flucht. Sie versuchen, sich in anderen Fraktionen zu verstecken, doch ihre Zeit wird knapp. Wegen eines geheimen Grundes jagt Jeanine nun "Unbestimmte"... sie braucht sie, um eine gewisse Box zu öffnen, welche ein Geheimnis für die Zukunft ihrer Zivilisation birgt. Bei der Suche nach Tris gehen Jeanines Männer über Leichen, weswegen Tris selbst mit dem Gedanken spielt, sich zu stellen, auch wenn es ihr Leben kosten würde...

Einer der größten Kritikpunkte des Erstlings war sein doch recht langsames Tempo. Dort kämpfte man mit der Einführung der dystopischen Welt, der Charaktere und der Rahmenhandlung und brauchte so bis lange über die Halbzeit hinweg, bis die Ausbildung von Tris dahingehend überhaupt beendet war, damit man jetzt mit dem wirklichen Hauptteil loslegen konnte. Dies ist bei "Insurgent" nun Vergangenheit, denn von Anfang an herrscht hier eine schlicht atemlose Stimmung. Es wird viel gerannt, noch mehr geschossen und es gibt zahlreiche Tote zu beklagen... die Fortsetzung macht also zum Glück da weiter, wo sie zum Ende des ersten Teils aufhörte und springt klar auf den "Hunger Games"-Zug auf, schreckt auch nicht vor etwas härteren Gangarten und Konsequenzen zurück, sodass man sich nie wirklich sicher sein kann, wer nun als nächstes das Zeitliche segnet oder auch mal einen bösen Verrat begeht. So vergehen die zwei Stunden diesmal tatsächlich wie im Flug und da die meisten Figuren mittlerweile eingeführt sind, muss man sich hier auch nicht mehr mit einer langwierigen Exposition aufhalten, sondern kann direkt ins Geschehen springen. Das funktioniert zwar nicht immer, besonders da sich die ohnehin recht dünne Geschichte im Mittelteil doch merklich im Kreis dreht, wenn große Actionszenen darüber hinwegtäuschen, dass das ständige Weglaufen, Verstecken, gefangen genommen werden und wieder fliehen eher dazu dient, nun endlich allerlei optische Gimmicks auszupacken und dem Zuschauer möglichst viel zu bieten. Die Charaktere geraten dabei dennoch nicht ins Hintertreffen, werden interessanter und spannender geschrieben als noch im Vorgänger, was besonders für die zuvor ja recht blutleere Romanze zwischen Tris und Four als auch für einige neue Figuren auf dem Schachbrett gilt. Einzig Miles Teller's Peter sorgt mit seinen ständigen Seitenwechseln noch immer für einige Fragezeichen. Gegen Ende übertreibt es "Insurgent" zwar mit einem zu langen und visuell vollkommen überzogenen Showdown, kann dann aber doch noch ein paar handlungstechnische Überraschungen zu Tage fördern, welche sehr viel Lust auf die nun startende nächste Fortsetzung machen. Auch die Schauspieler sind weiter gereift: Shailene Woodley fehlt zwar noch die Ausstrahlung und Power einer Jennifer Lawrence, aber sie ist auf einem guten Weg. Kate Winslet chargiert etwas zu viel, macht als Bösewichtin aber dennoch eine gute Figur. Und Theo James kann diesmal weitaus mehr beitragen als nur gut auszusehen und böse zu gucken, was ihn greifbarer und interessanter macht. Der Rest des Ensembles ist mit Naomi Watts, "Lost"-Star Daniel Dae Kim (schön, ihn auch mal wieder in einer größeren Rolle zu sehen!), Zoe Kravitz, Ashley Judd und Octavia Spencer prominent besetzt, auch wenn sie hier noch nicht so richtig gefordert werden. Dank des hohen Tempos, einigen starken Actionszenen, für eine Jugendroman-Verfilmung einigen härteren Szenarien ist "Insurgent" klar besser als sein Vorgänger, auch wenn die dünne Geschichte noch immer nicht wirklich packt. Die Weichen für ein starkes Finale sind nun aber gestellt und ich freue mich sogar schon darauf.

Note: 3+




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