So richtig startet die Blockbuster-Saison dieses Filmjahres ja erst, wenn sich Batman und Superman in gut zwei Wochen richtig schön in die Haare kriegen, doch schon jetzt werden auch die ersten potenziellen Action-Blockbuster schüchtern vorgeschickt. Da starten dann nächste Woche die jeweils dritten Teile der erfolgreichen Reihen "Die Bestimmung" und "Kung Fu Panda" und schon jetzt bekommen wir auch die Fortsetzung des Überraschungs-Hits "Olympus Has Fallen" serviert, der ansonsten jedoch kaum mitwirken wird im Gebashe der Blockbuster um die Krone. Denn wirklich viel zu bieten hat der Film leider nicht...
LONDON HAS FALLEN
Als der britische Premierminister überraschend stirbt, reist Präsident Benjamin Asher (Aaron Eckhart) gemeinsam mit seinem Bodyguard Mike Banning (Gerard Butler) und seiner Beraterin Lynn Jacobs (Angela Bassett) nach London, um an der Seite etlicher Staatsoberhäupter an dem Begräbnis teilzunehmen. Doch nur wenige Minuten nach ihrer Ankunft stellt sich alles als Falle heraus und Terroristen starten einen schrecklichen Vergeltungsschlag in der britischen Hauptstadt. Das Ziel: Die Auslöschung aller Staatsoberhäupter. Es gelingt Banning, Asher vorerst in Sicherheit zu bringen, doch London liegt rasch fest in der Hand der Terroristen und es scheint nirgends einen sicheren Unterschlupf zu geben...
So richtig im Gedächtnis scheint "Olympus Has Fallen" den Leuten nicht geblieben zu sein, denn der Fortsetzung fieberte kaum jemand richtig entgegen. Nun war der Erstling sicher auch kein großartiges Meisterwerk, aber immerhin ein solider Actionfilm, der besonders mit seiner extremen Härte und seinem hohen Bodycount überraschte. Dass das unvermeidliche Sequel dafür noch einen draufsetzen muss, versteht sich von selbst und so wird in "London Has Fallen" dann eben nicht "nur" ein großes Haus attackiert, sondern gleich eine ganze Stadt, wobei zivile Opfer ebenso wie bekannte Sehenswürdigkeiten weggefegt werden. Zu mehr Spannung gereicht es dabei aber sicher nicht, denn das Sequel fällt von Anfang an ab. Gut zwanzig Minuten kürzer als sein Vorgänger ist das Ding, wobei die ohnehin unnötige Charaktereinführung fast vollkommen wegfällt. Unnötig deswegen, da sämtliche Figuren so dermaßen auf tumbe Klischees reduziert werden (zum Beispiel die zuhause sorgende Ehefrau, die natürlich hochschwanger und wenige Tage vor der Geburt des ersten Kindes steht). Immerhin dauert es dafür aber auch wirklich nicht lange, bis es direkt mit dem Erstschlag gegen London losgeht und da wird dann auch wieder aus allen Rohren gefeuert, was die Effekteabteilung so hergegeben hat. Das ist alles ziemlich stark gemacht, aber einen bleibenden Eindruck kann die Hatz diesmal nicht hinterlassen. Wo "Olympus Has Fallen" mit seiner ersten, sehr brutalen und langen Actionszene noch schockte und packte, ist die Attacke auf London dann doch nur ein recht solides, aber eben auch nicht wirklich besonderes Stück Actionkino, welches es an Spannung und auch an kreativen Einfällen vermissen lässt. Im weiteren Verlauf legt der Film dann auch leider nicht weiter zu: Die Actionszenen sind allesamt gut (wobei eine fast ohne Schnitt auskommende Szene, in welcher sich Banning mit einigen Verbündeten durch mehrere Seitenstraßen kämpft, klar hervorsticht), aber eben auch nicht mehr und dass die gesamte Geschichte des Films sowohl im Kern als auch in Nebenhandlungen so schrecklich vorhersehbar daherkommt, ist tatsächlich traurig... da kann man das Ende einer Szene bereits vorhersagen, bevor sie überhaupt begonnen hat. Nun sollte man sich bei einem solchen Blockbuster sicherlich nicht über das Fehlen einer vielschichtigen Geschichte beklagen, da aber die Actionszenen in ihrer Machart nicht wirklich von der flachen Story ablenken können, die nur mit Biegen und Brechen auf 99 Minuten kommt, dann ist da schon etwas schiefgelaufen. Immerhin sorgen Gerard Butler und Aaron Eckhart mit ordentlicher Spiellaune dafür, dass einem nicht so schnell langweilig wird, während die anderen großen Namen wie Morgan Freeman, Melissa Leo, Angela Bassett oder die Neuzugänge Jackie Earle Haley und Charlotte Riley fast gar nichts zu tun haben. Gerade die hochtalentierte Leo kommt hier gefühlt auf erschreckende zwei Textzeilen. Klingt nun härter als es ist, denn "London Has Fallen" macht durch seine schicke Optik und einige schöne Actionszenen durchaus Spaß, solange man nicht über die vielen Logiklöcher oder auch die etwas hasserfüllte Botschaft nachdenkt, welche unter dem Film liegt und die recht mies schmeckt. Mit dem Vorgänger kann dieser Nachschub aber nicht mithalten und ist dabei eher ein Action-Thriller, den man flott wieder vergisst. Einen dritten Teil kann man also auch gerne canceln...
Note: 4+
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