Nachdem der grüne Oger Shrek 2010 sein letztes Abenteuer antrat, übernahm Pandabär Po die Position als Aushängeschild für das Studio Dreamworks Animation. Und das darf er auch gerne sein, denn mit den ersten beiden Filmen konnten nicht nur beachtenswerte, finanzielle Erfolge erzielt werden, auch qualitativ machten die beiden Werke wirklich Spaß. Da freute man sich glatt auf einen dritten Teil, der aber anscheinend mit fünf Jahren Wartezeit einfach zu spät kommt, denn außerhalb Asiens schaffte es "Kung Fu Panda 3" nicht, den Disney-Film "Zoomania" (dessen Kritik hier morgen folgen wird) von der Spitze zu stoßen. Was aber auch an der Qualität des Filmes liegen könnte, denn der dritte Teil enttäuscht leider auf ganzer Linie...
KUNG FU PANDA 3
Als Meister Shifu in den Ruhestand gehen will, soll Po von nun an die Furiosen Fünf trainieren. Als wäre dies nicht genug, bekommt Po auch noch Besuch von seinem leibhaftigen Vater Li Shen, welcher ihn mit ins geheime Pandadorf nehmen möchte... ganz zum Missfallen von Po's Ziehvater Ping. Und dann taucht auch noch ein finsterer Bösewicht namens Kai aus der Geisterwelt auf, welcher es auf sämtliche Kung-Fu-Meister abgesehen hat und der erstaunliche Kräfte besitzt. Po scheint der einzige zu sein, der ihn aufhalten kann, doch für diesen Kampf muss selbst er sich etwas Neues einfallen lassen...
Teil 1 machte aufgrund seiner sympathischen Charaktere viel Spaß, Teil 2 konnte diese solide Qualität mit einigen herausragenden Actionszenen, einem starken Bösewicht und optischen Reizen sogar noch übertreffen. Nun waren die Erwartungen an den unausweichlichen Abschluss der Trilogie dank der eher mauen Trailer und der Tatsache, dass fünf Jahre Wartezeit für einen neuen Teil einer zwar schönen, aber eben auch nicht umwerfenden Animations-Reihe definitiv zu lange sind, nicht gerade hoch angesetzt... doch selbst mit diesen ist "Kung Fu Panda 3" noch eine waschechte Enttäuschung, bei welcher man die positiven Punkte an einer Hand abzählen kann: Die Animationen sind wie gewohnt schön, gehören aber natürlich zum heutigen Standard der Technik. Einige schöne Lacher gibt es und die Charaktere sind ebenfalls gewohnt sympathisch, wobei neben den obligatorischen Po und Shifu diesmal auch Tigress viel Zeit hat zu glänzen, während die Neuzugänge (inklusive Bösewicht Kai) lau ausfallen. Dies liegt zum einen daran, dass die Figuren sich auch in diesem Teil kaum mehr entwickeln und man den Altbekannten sowie auch den Neuen hier nichts wirklich interessantes mehr entlocken kann. Zudem beschäftigt sich Teil 3 dann auch noch mit der Vater-Sohn-Geschichte, von der wir wussten, dass sie irgendwann kommen würde, die dann aber so lahm und zahm abläuft, wie wir es befürchtet hatten. Die Szenen in dem geheimen Pandadorf, wo natürlich die als ausgestorben angesehenen Pandas alle noch leben, sind erschreckend witzlos gehalten, bringen das Tempo immer wieder zum Erliegen und sind auch in Sachen Erzählung eine Farce, denn Tiefe oder gar überraschende Wendungen braucht man hier gar nicht mit der Lupe zu suchen, es gibt sie nämlich schlicht und einfach nicht. Und da "Kung Fu Panda 3" eben über diese schrecklich vorhersehbare und banale Familiengeschichte eben nur noch mit einem weiteren Bösewicht, der unseren Helden an den Kragen will, aufwarten kann, dessen Motive dabei aber so schwammig ausfallen, dass auch diese Story nicht richtig funktioniert, aufwarten kann, ist Langeweile in diesem zum Glück nur anderthalb Stunden andauernden Animations-Flop das vorherrschende Gefühl. Gegen Ende nimmt der Film zwar noch ein wenig Tempo auf und liefert uns ein wirklich hübsches Finale, doch wenn man dann nur einen Gedanken an den wunderbaren direkten Vorgänger zulässt, wo allein schon der spektakuläre Einsturz eines Palastes für einen von vielen Zwischen-Höhepunkten sorgte, kann man die zweite Fortsetzung schon gar nicht mehr gut finden, denn dieser macht einfach von allem weniger und überrascht so nur noch durch seine Formelhaftigkeit. Die Actionszenen (immerhin stetig das Aushängeschild der Reihe) fallen seltener, kürzer und schlichtweg einfallsloser und standardisierter aus, ein Spektakel bleibt aus, der große "Wow"-Effekt sowieso und auch in Sachen Humor bleibt man eben fast nur noch auf dem bekannten, hier mittlerweile recht altbackenen Slapstick sitzen und würzt dies mit einer trockenen, unkreativen Geschichte drumherum. Fazit. "Kung Fu Panda 3" ist der enttäuschende Abschluss einer zuvor sehr hübschen Reihe: Langweilig, altbacken, witz- und ideenlos dümpelt der Film vor sich hin und bleibt dabei in allen Belangen weit hinter seinen Vorgängern zurück. Da helfen auch die wundervollen Animationen nichts.
Note: 4-
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