Direkt zum Hauptbereich

Jäger des verlorenen Schatzes

Zu Beginn der 80er Jahre war Harrison Ford der Star in Hollywood. Zuvor noch weitestgehend unbekannt hatte er sich mit dem ewigen Klassiker "Star Wars" in einer der bekanntesten und beliebtesten Rollen der Filmgeschichte, Han Solo, einen Namen gemacht, nur wenige Jahre später setzte er seinen Siegesfort ebenfalls unter Produzent George Lucas (der Ford erst einmal gar nicht hatte hergeben wollen) und Regisseur Steven Spielberg fort, als er mit Indiana Jones einen der absoluten Helden des Kinofilms verkörperte. Bis heute ist "Jäger des verlorenen Schatzes" ein unvergesslicher Klassiker im Genre des Abenteuerfilms.

JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES


1936: Archäologe Dr. Henry Jones (Harrison Ford), auch bekannt als Abenteurer "Indiana" Jones, wird von seinem guten Freund Marcus Brody (Denholm Elliott) gebeten, im Auftrag der Regierung die legendäre "Bundeslade" zu suchen, welche göttliche Kräfte innehaben soll. Adolf Hitler hat bereits seine Nazi-Schergen unter der Führung von Major Arnold Toht (Ronald Lacey) und seinem französischen Rivalen Dr. Rene Belloq (Paul Freeman) ausgesandt, um die Lade in seinen Besitz zu bringen. Um das zu verhindern, muss Jones sich mit seiner früheren Flamme Marion Ravenwood (Karen Allen) zusammentun...

Die "Indiana Jones"-Trilogie ist bis heute so etwas wie der heilige Gral aller Filmfans, über welche kein böses Wort verloren darf. Das ist auch im Grunde gar nicht nötig, da sich die Filme bis heute extrem gut gehalten haben und der Unterhaltungsfaktor noch immer sehr hoch ist. "Jäger des verlorenen Schatzes" ist ein Abenteuerfilm in Reinkultur, nicht mehr und ganz sicher auch nicht weniger. Die Geschichte an sich ist hier weniger wichtig, sie ist eigentlich nur eine kleine Fassade, um die Figuren von einer Gefahr in die nächste und von einem spektakulären Setting zum nächsten zu schicken. Auch die Charakterzeichnung gerät dabei weitestgehend dünn, hat dabei aber heute noch immer mehr zu bieten als viele vergleichbare, neuere Blockbuster. Was noch heute beeindruckt, ist das hohe Tempo des Films: Auch wenn es im Mittelteil, in welchem ein wenig zu oft in düsteren Gräbern innerhalb Kairos herumgeturnt wird, zu einigen Längen kommt, schraubt sich der Film ansonsten immer höher. Es vergehen nur wenige Minuten bis zur ersten Actionsequenz, welche bereits die ersten bekannten, klassischen Szenen bereithält... und von diesen sehen wir in den weiteren knappen zwei Stunden noch jede Menge. Ob der rote Strich auf der Landkarte, welcher den neuesten Standort anfliegt, Jones' Flucht vor einer gigantischen Steinkugel oder sein Duell mit einem Hünen vor, hinter und neben dem Rotor eines Flugzeuges, welches unkontrolliert im Kreis fährt, das Werk hat mit vielen seiner Szenen absolute Filmgeschichte geschrieben und auch heute noch wissen diese Szenarien sehr zu gefallen. Getragen von dem grandiosen Soundtrack von John Williams und einer fantastischen Kamera- und Ausstattungsarbeit, was wunderbare Bilder erschafft, vergehen die zwei Stunden zwar nicht immer wie im Flug, aber es gibt genügend Abwechslung und krachende Action, um sehr kurzweilig und spektakulär unterhalten zu werden. Das Highlight dürfte dabei eine lange Verfolgungsjagd über Jeeps und Laster hinweg sein, bei welcher Indiana Jones sein Fahrzeug vor immer wieder auftauchenden Feinden verteidigen muss und dabei auch ordentlich was auf die Mütze bekommt: Eine wahre Sternstunde des Actionkinos. Schauspielerisch gehört der Film natürlich ganz klar seinem Titelhelden, den Harrison Ford mit sehr viel Charme, Witz und einer wunderbaren Knurrigkeit gibt. An seiner Seite fallen besonders Karen Allen als schlagfertiges Love Interest und Ronald Lacey als grandios-fieser Antagonist auf, der allein mit seinem bohrenden Blick schon Gänsehaut verursacht. Ein kleiner Szenendieb ist zudem "Herr der Ringe"-Star John Rhys-Davies, welcher als loyaler Sallah Jones und Marion immer wieder aus der Patsche hilft. Fazit: Ein wunderbarer Abenteuer-Klassiker, der weniger durch seine geradlinige Story als durch seine fantastischen Actionszenen und sehr viel Humor überzeugt. Trotz kleinerer Längen ein sehr unterhaltsames, flottes Vergnügen, welches seinen Klassiker-Status bis heute uneingeschränkt verdient.

Note: 2-


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...