Hachja, das Single-Leben, es kann so frustrierend sein. Von Menschen, die sich schon seit längerem in einer ernsthaften Beziehung befinden, werden sie gerne mal beneidet, all die jenen, die sich noch frei durch Clubs bewegen können, die nicht ständig auf ihr Handydisplay blicken müssen, um nachzuschauen was die mögliche Seelenverwandtschaft denn gerade so treibt. Die Singles selbst sind angesichts der Einsamkeit aber eher frustriert, trotz all der Möglichkeiten, die sich als einsamer Wolf so bieten. Das geht auch den Protagonisten in der romantischen Komödie "Two Night Stand" so, auch wenn beide einen jeweils anderen Blick auf ihr Leben haben...
TWO NIGHT STAND
Die junge Megan (Analeigh Tipton) ist frustriert - seit der Trennung von ihrem Verlobten Chris (Josh Salatin) findet sie sich im Single-Leben nicht mehr zurecht, verbringt Samstagabende auf der Couch, ist demotiviert und einsam. Ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Faiza (Jessica Szohr) rät ihr, sich auf einer Dating-Website anzumelden, wo Megan dann auch gleich einen netten Typen für einen One-Night-Stand kennenlernt: Alec (Miles Teller). Am nächsten Morgen tobt jedoch ein unglaublicher Schneesturm, der Megan in Alecs Wohnung festsetzt. Die beiden so unterschiedlichen Menschen, die eigentlich einfach nur einmal zwanglosen Sex miteinander haben wollten, um sich dann nie wiederzusehen, müssen sich nun wohl noch für längere Zeit miteinander arrangieren...
Der Film, der hier in Deutschland im Sommer 2015 keinen Kinostart erhielt und direkt auf DVD und Blu-Ray erschien, ist zu weiten Strecken in Form eines Kammerspiels inszeniert - die zwei Protagonisten müssen gegen ihren Willen eine abgeschlossene Räumlichkeit miteinander teilen, wobei sich die Handlung dann auch fast ausschließlich diesen beiden Menschen widmet, weitere zuvor eingeführte Nebencharaktere nur noch sehr, sehr kleine Rollen einnehmen. Erst pünktlich zum Ende wird dieses Spiel wieder aufgehoben, wenn es für die Story auch Sinn macht, zuvor haben wir aber nur unsere beiden Protagonisten und diese sind zum Glück ausreichend charmant und sympathisch, dass das sehr kleine Ensemble hier nicht zum Kritikpunkt wird.
Wohl aber, dass "Two Night Stand" über seine netten Hauptfiguren hinaus niemals irgendetwas erschafft, was in dieser Form überraschend oder besonders wäre. Gut, das muss in diesem Genre vielleicht auch nicht unbedingt sein und das die Handlung und ihr Verlauf ebenso formelhaft wie zu Großteilen vorhersehbar anmuten, muss jetzt nichts Schlimmes sein, schließlich kann man genau das etlichen, auch gut gelungenen RomComs der letzten Jahre ohne Wenn und Aber ebenfalls vorwerfen. Doch waren diese letztendlich doch irgendwie charmanter und insbesondere witziger als dieses zwar nette, aber darüber hinaus eben keinesfalls bedeutungsvolle Aufeinandertreffen zweier junger Menschen. Das Grundgerüst, genau diese beiden zwanghaft in einer Wohnung festzusetzen, obwohl sie aufeinander erstmal gar nicht so viel Lust haben, funktioniert sicherlich immer noch, ist irgendwie zeitlos, trotzdem macht das Skript zu wenig aus der Idee.
Der Film wirkt zu geschwätzig, es fehlt ihm, trotz einigen gelungenen Gags, an süffisantem Wortwitz. Die wenigen richtigen Lacher kann man leider an einer Hand abzählen und auch wenn es zusätzlich noch einige Schmunzler gibt, man diese beiden etwas verklatschten, darüber hinaus aber recht clever agierenden Figuren kennen und mögen lernt, so ziehen sich die eigentlich eher knapp bemessenen 86 Minuten gerade im Mittelteil doch schon ein wenig. Mehr als das Aufeinandertreffen zweier Singles, von denen sich einer mit diesem Leben bereits abgefunden zu haben scheint, während der andere noch selbstmitleidend vor sich hinsiecht, fällt den Autoren hier nicht ein, was leider doch etwas zu wenig. Es gibt einige amüsante Szenen, ein recht romantisches Finale und durchaus charmante Darstellungen von Analeigh Tipton und "Insurgent"-Star Miles Teller, der ja sowieso irgendwie immer gut ist... aber es begeistert nicht, was dann letzten Endes doch etwas weniger ist, als ich erwartet und auch heimlich erhofft habe.
Fazit: Recht sympathische RomCom, die jedoch zu wenig aus ihren Ideen macht. Es macht Spaß, den beiden charmanten Protagonisten beim unfreiwilligen Kammerspiel zuzuschauen, darüber hinaus fehlt es jedoch an entwaffnendem Wortwitz und Leidenschaft.
Note: 3-
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