Der Winter ist gekommen. Seit mehreren Staffeln reden zumindest die wissenden Charaktere davon und nun ist es soweit: Die Schlachten um das Leben in Westeros müssen geschlagen werden. Natürlich ist das hier noch nicht das ganz große Finale, auf welches die Serie jahrelang so gezielt hinsteuerte, denn dieses erwartet uns erst nächstes Jahr mit der letzten, achten Staffel. Aber es kommt schon verdammt nah dran, alles fühlt sich irgendwie danach an, dass hier die letzten Schritte in Richtung des Abschlusses geschlagen werden, Abschiede stehen auf dem Plan... man merkt, dass sich hier etwas Großes dem Ende neigt. Und ebenso fröhnen es die Macher auch - als epischen Auftakt eines Finales, welches Seriengeschichte schreiben wird.
GAME OF THRONES - STAFFEL 7
Während Königin Cersei Lannister (Lena Headey) auf dem Eisernen Thron in Westeros Platz genommen hat und alle Kräfte darauf konzentriert, ihre Macht zu verteidigen, rückt Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) an der Seite von Cerseis Bruder Tyrion (Peter Dinklage) ins Festland vor und erreicht Drachenfels. Dort schließt sie neue Bündnisse, allerdings scheint dieser Machttausch unter einem viel finstereren Stern zu stehen: Die Armee der Weißen Wanderer schreitet noch immer todbringend durch den Norden und nähert sich der Mauer. Jon Schnee (Kit Harington), nun der König des Nordens, setzt alles daran, den gemeinsamen Feind aufzuhalten und die sich gegenseitig bekriegenden Häuser und Fronten zu verbünden. Sollte ihm dies nicht gelingen, würde der jeweilige Sieger auf dem Eisernen Thron über einen Friedhof herrschen...
Staffel 7 fühlt sich ein wenig anders an als alle vorhergehenden Seasons von "Game of Thrones". Das soll nicht als Qualitätsurteil gelten, in keinster Weise, aber es fällt auf. Vielleicht liegt es daran, dass die Serie wirklich auf ihr Ende zusteuert (zum Glück gönnen die Macher ihr ein geplantes Ende anstatt die Kuh "Walking Dead"-like bis zum Äußersten zu melken) und sich deswegen die etlichen Handlungsstränge und Charaktere zusammenfinden müssen... oder auch daran, dass es mit nur sieben Folgen die bislang kürzeste Staffel ist. Die Folgen sind zwar länger, alleine die letzte Episode dauert ganze einundachtzig Minuten, dennoch fühlt sich alles etwas flotter an. Das ist auch gut so, denn die Vorarbeit ist nun wirklich getan, die Figuren wurden an ihre Stellungen gebracht, die meisten Kriege geschlagen... nun ist es also Zeit, sie zusammenzubringen.
Das ist dann auch die größte Freude, die diese siebte Staffel mitbringt und dabei ungemein packend für das Finale einstimmt - all die Charaktere (und trotz des enorm hohen Bodycounts sind es immer noch eine ganze Menge), die zuvor weitestgehend auf unterschiedlichen Plätzen agierten, von denen viele sich noch nicht einmal über den Weg gelaufen sind, treffen sich nun zum ersten Mal... um anachließend entweder Verbündete oder weiterhin Feinde zu sein. Es ist schlichtweg elektrisierend zu sehen, wie sich unsere Hauptfiguren in einem Raum endlich gegenüberstehen - das hat beinahe schon etwas von den "Avengers", ohne dabei aber gekünstelt zu wirken. Fans der ersten sechs Staffeln werden daran vielleicht ein wenig knabbern zu haben, denn mittlerweile bleibt nicht mehr für jeden Charakter noch ausreichend Zeit, um sich hier wirklich ins Gedächtnis zu spielen. Einige sterben, andere bleiben auffällig im Hintergrund, damit andere sich nach vorne spielen können - das Gleichgewicht stimmt nicht immer, aber dennoch klappt diese ganze, ziemlich wagemutige Sache weiterhin sehr gut.
Für leise Charaktermomente bleibt immer noch Zeit, auch wenn sie diesmal knapper bemessen ist, hat der Actionquotient doch ordentlich zugelegt. Mehrere Schlachten müssen geschlagen werden, Daenerys' Drachen bekommen ebenfalls wieder viel zu tun und auch die Armee der Weißen Wanderer wird erneut ins Bild gerückt, als unaufhaltsamer, über allem stehender Gegenspieler, welcher sicherlich als Endgegner fungieren wird, wenn die Serie nächstes Jahr zu ihrem Ende kommt. Was diese Feinde angeht, bin ich mir manchmal noch immer unschlüssig - leicht könnte die sonst so perfekt und perfide durchgetaktete, sehr menschliche "Game of Thrones"-Welt in trashige Fantasy abdriften. Das spürt man hier bisweilen, ohne dabei aber die Grenze zu überqueren, man hält das Gleichgewicht zwischen ernstzunehmendem Epos und immer mehr Raum einnehmender Fantasy. Sicherlich wird diese Umstellung der Qualitäten nicht jedem Fan schmecken, dennoch ist solch eine Tonänderung auch wichtig, um die Geschichte voranzubringen.
"Game of Thrones" hatte bislang nie Probleme, dass man sich im Kreis drehen oder nichts Neues mehr bieten würde und diese Probleme werden sie wohl auch nicht mehr bekommen: Es ist immer noch frisch, packend und bietet diesmal ganz große Emotionen. Der Humor bleibt ebenfalls nicht außen vor, oftmals transportiert vom wieder mal grandiosen Peter Dinklage, doch auch die restlichen Darsteller stecken wie gehabt nicht zurück: Lena Headey ist dabei so intrigant und berechnend wie noch nie und Kit Harington und Emilia Clarke stellen sich ihr mit aller Inbrunst entgegen. Als heimlicher Held stiehlt diesmal Nikolaj Coster-Waldau die Schau, der als zwischen den Fronten stehender Jaime Lennister einige der interessantesten Momente für sich beansprucht. Und nun heißt es warten, was nach dem heftigen Cliffhanger der letzten Folge nicht leicht wird. Leicht wird es dabei auch für die Macher nicht, denn jetzt müssen sie ihr gewaltiges Epos auch ebenso zufriedenstellend ins Ziel bringen. Ich bleibe optimistisch und wenn es ihnen wirklich gelingt, dürfte uns der spektakulärste Film- und Serien-Showdown seit langer, langer Zeit ins Haus stehen.
Fazit: Der Ton ist ein anderer, die Stimmung ist ernst - die siebte und vorletzte Staffel lebt von dem Aufeinandertreffen ikonischer Charaktere und einer pessimistischen Grundstimmung. Darstellerisch und visuell wie gehabt brillant bleibt nicht für alle Figuren genug Zeit, doch der Weg zum Finale ist auch so ein packender: Beste Serienunterhaltung.
Note: 2+
Staffel 7 fühlt sich ein wenig anders an als alle vorhergehenden Seasons von "Game of Thrones". Das soll nicht als Qualitätsurteil gelten, in keinster Weise, aber es fällt auf. Vielleicht liegt es daran, dass die Serie wirklich auf ihr Ende zusteuert (zum Glück gönnen die Macher ihr ein geplantes Ende anstatt die Kuh "Walking Dead"-like bis zum Äußersten zu melken) und sich deswegen die etlichen Handlungsstränge und Charaktere zusammenfinden müssen... oder auch daran, dass es mit nur sieben Folgen die bislang kürzeste Staffel ist. Die Folgen sind zwar länger, alleine die letzte Episode dauert ganze einundachtzig Minuten, dennoch fühlt sich alles etwas flotter an. Das ist auch gut so, denn die Vorarbeit ist nun wirklich getan, die Figuren wurden an ihre Stellungen gebracht, die meisten Kriege geschlagen... nun ist es also Zeit, sie zusammenzubringen.
Das ist dann auch die größte Freude, die diese siebte Staffel mitbringt und dabei ungemein packend für das Finale einstimmt - all die Charaktere (und trotz des enorm hohen Bodycounts sind es immer noch eine ganze Menge), die zuvor weitestgehend auf unterschiedlichen Plätzen agierten, von denen viele sich noch nicht einmal über den Weg gelaufen sind, treffen sich nun zum ersten Mal... um anachließend entweder Verbündete oder weiterhin Feinde zu sein. Es ist schlichtweg elektrisierend zu sehen, wie sich unsere Hauptfiguren in einem Raum endlich gegenüberstehen - das hat beinahe schon etwas von den "Avengers", ohne dabei aber gekünstelt zu wirken. Fans der ersten sechs Staffeln werden daran vielleicht ein wenig knabbern zu haben, denn mittlerweile bleibt nicht mehr für jeden Charakter noch ausreichend Zeit, um sich hier wirklich ins Gedächtnis zu spielen. Einige sterben, andere bleiben auffällig im Hintergrund, damit andere sich nach vorne spielen können - das Gleichgewicht stimmt nicht immer, aber dennoch klappt diese ganze, ziemlich wagemutige Sache weiterhin sehr gut.
Für leise Charaktermomente bleibt immer noch Zeit, auch wenn sie diesmal knapper bemessen ist, hat der Actionquotient doch ordentlich zugelegt. Mehrere Schlachten müssen geschlagen werden, Daenerys' Drachen bekommen ebenfalls wieder viel zu tun und auch die Armee der Weißen Wanderer wird erneut ins Bild gerückt, als unaufhaltsamer, über allem stehender Gegenspieler, welcher sicherlich als Endgegner fungieren wird, wenn die Serie nächstes Jahr zu ihrem Ende kommt. Was diese Feinde angeht, bin ich mir manchmal noch immer unschlüssig - leicht könnte die sonst so perfekt und perfide durchgetaktete, sehr menschliche "Game of Thrones"-Welt in trashige Fantasy abdriften. Das spürt man hier bisweilen, ohne dabei aber die Grenze zu überqueren, man hält das Gleichgewicht zwischen ernstzunehmendem Epos und immer mehr Raum einnehmender Fantasy. Sicherlich wird diese Umstellung der Qualitäten nicht jedem Fan schmecken, dennoch ist solch eine Tonänderung auch wichtig, um die Geschichte voranzubringen.
"Game of Thrones" hatte bislang nie Probleme, dass man sich im Kreis drehen oder nichts Neues mehr bieten würde und diese Probleme werden sie wohl auch nicht mehr bekommen: Es ist immer noch frisch, packend und bietet diesmal ganz große Emotionen. Der Humor bleibt ebenfalls nicht außen vor, oftmals transportiert vom wieder mal grandiosen Peter Dinklage, doch auch die restlichen Darsteller stecken wie gehabt nicht zurück: Lena Headey ist dabei so intrigant und berechnend wie noch nie und Kit Harington und Emilia Clarke stellen sich ihr mit aller Inbrunst entgegen. Als heimlicher Held stiehlt diesmal Nikolaj Coster-Waldau die Schau, der als zwischen den Fronten stehender Jaime Lennister einige der interessantesten Momente für sich beansprucht. Und nun heißt es warten, was nach dem heftigen Cliffhanger der letzten Folge nicht leicht wird. Leicht wird es dabei auch für die Macher nicht, denn jetzt müssen sie ihr gewaltiges Epos auch ebenso zufriedenstellend ins Ziel bringen. Ich bleibe optimistisch und wenn es ihnen wirklich gelingt, dürfte uns der spektakulärste Film- und Serien-Showdown seit langer, langer Zeit ins Haus stehen.
Fazit: Der Ton ist ein anderer, die Stimmung ist ernst - die siebte und vorletzte Staffel lebt von dem Aufeinandertreffen ikonischer Charaktere und einer pessimistischen Grundstimmung. Darstellerisch und visuell wie gehabt brillant bleibt nicht für alle Figuren genug Zeit, doch der Weg zum Finale ist auch so ein packender: Beste Serienunterhaltung.
Note: 2+
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