Im November 2016 erhielt Jackie Chan den Oscar für sein Lebenswerk... und das völlig zurecht. Man muss vielleicht kein großer Fan des Schauspielers oder seiner oftmals überzogenen Filme sein, wie er den chinesischen Filmmarkt beherrscht und dabei trotz hohen Alters noch immer mit solch einer Energie selbst die unmöglichsten Stunts ausführt (und dann natürlich auch für mehrheitlich klingelnde Kassen sorgt), das ist schon mehr als nur beeindruckend. Und Chan tritt seitdem auch nicht lockerer. Noch vor einigen Wochen gab es erneute Gerüchte über eine neue Fortsetzung zur "Rush Hour"-Reihe und letztes Jahr meldete sich Chan auch mit einem ernsthafteren Thriller zurück: "The Foreigner"!
Natürlich schwingt sich Jackie Chan nicht mehr so behände und leichtfüßig über Dächer und Baukräne, wie es noch zu besten "Rush Hour"-Zeiten der Fall war und auch wenn der Trailer suggeriert, dass sich der alternde Actionstar hier noch einmal richtig schwungvoll in die Bresche wirft... der Actionanteil fällt gerade im Hinsicht auf etwaige Prügeleien gering aus. Umso beeindruckender sind die Szenen dann aber und auch wenn unklar ist, ob Chan auch in diesem Alter tatsächlich noch sämtliche Stunts ausführt (besonders wenn über etliche Treppen hinwegrauscht), aber oftmals sieht man, dass noch er es ist. Sicherlich sind seine Bewegungen langsamer geworden, doch passt dies zum Ton des Films: Das hier ist keine bunte Karate-Komödie, sondern ein sehr ernster und streckenweise auch recht harscher Thriller, bei dem es nichts zu Lachen gibt und bei dem sich auch die Actionszenen rau und realistisch geben.
Chan macht dabei schauspielerisch wie gehabt eine solide Figur - er war niemals ein beeindruckender Mime, trotzdem transportiert er die aufgewühlten Gefühle seiner einsamen Figur ziemlich gut. Ihm gegenüber steht Ex-Bond Pierce Brosnan, der hier zum wiederholten Male (zuletzt zum Beispiel auch in Roman Polanskis Thriller "Der Ghostwriter") den schmierigen Politiker gibt, der womöglich Dreck am Stecken hat und sich dabei weiter vom eloquenten Charme seines 007 abheben möchte. Das gelingt ihm, auch wenn Brosnan in Nuancen noch einige Schwierigkeiten offenbart.
Über weite Strecken entwickelt sich zwischen den beiden ein Spielchen um Informationen, wobei selten klar ist, wer hier eigentlich die Hauptperson darstellt, bekommen Brosnan und Chan doch tatsächlich die gleiche Zeit ab, um ihre Charaktere zu formen. Das nimmt keine sonderlichen Wendungen und offenbart dann auch, da man sich hier auf eine Geschichte stützt, die eben nicht ganz so überraschend und innovativ ist wie vielleicht erhofft, einige deutliche Hänger, wenn Quan eben immer wieder Namen verlangt und zum wiederholten Male abgewiesen wird. Später nimmt das Tempo zu und endet in einem ziemlich spektakulären Showdown, richtig spannend ist es bis dahin aber nicht oft genug geworden. Natürlich zielen die Macher auch auf unsere derzeitige Weltpolitik ab, sie gehen aber nicht die benötigten, letzten Schritte, um wirklich einen Tritt in die Eier zu vollziehen. Somit bleibt "The Foreigner" rundum unterhaltsam, wird aber nicht lange in Erinnerung zu bleiben, denn dafür ist das dann am Ende doch etwas zu einfach.
Fazit: Unterhaltsamer Mix aus düsterem Thriller und harter Action, wobei sich der sichtlich gealterte Jackie Chan auch als Charakterdarsteller zu profilieren versucht. Das klappt nicht immer, hat einige Hänger und eine etwas dürftige Geschichte zu bieten, nimmt aber immer wieder starkes Tempo auf und hält somit bei der Stange.
Note: 3
THE FOREIGNER
In Sekundenbruchteilen verliert der gealterte Ex-Soldat Quan (Jackie Chan) beinahe alles: Seine Tochter Fan (Katie Leung) kommt bei einem Bombenanschlag in London ums Leben und Quan setzt nachfolgend alles daran, die Drahtzieher ausfindig zu machen. Kurz darauf bekennt sich eine irische Terrororganisation zu dem Attentat und Quan spricht bei dem irischen Politiker Liam Hennessy (Pierce Brosnan) vor, ist er sich doch sicher, dass dieser einige Namen kennt. Hennessy jedoch verweigert eine Kooperation und macht sich Quan somit zum Feind... denn dieser scheint nun vor nichts mehr zurückschrecken, um den Tod seiner Tochter zu retten.Natürlich schwingt sich Jackie Chan nicht mehr so behände und leichtfüßig über Dächer und Baukräne, wie es noch zu besten "Rush Hour"-Zeiten der Fall war und auch wenn der Trailer suggeriert, dass sich der alternde Actionstar hier noch einmal richtig schwungvoll in die Bresche wirft... der Actionanteil fällt gerade im Hinsicht auf etwaige Prügeleien gering aus. Umso beeindruckender sind die Szenen dann aber und auch wenn unklar ist, ob Chan auch in diesem Alter tatsächlich noch sämtliche Stunts ausführt (besonders wenn über etliche Treppen hinwegrauscht), aber oftmals sieht man, dass noch er es ist. Sicherlich sind seine Bewegungen langsamer geworden, doch passt dies zum Ton des Films: Das hier ist keine bunte Karate-Komödie, sondern ein sehr ernster und streckenweise auch recht harscher Thriller, bei dem es nichts zu Lachen gibt und bei dem sich auch die Actionszenen rau und realistisch geben.
Chan macht dabei schauspielerisch wie gehabt eine solide Figur - er war niemals ein beeindruckender Mime, trotzdem transportiert er die aufgewühlten Gefühle seiner einsamen Figur ziemlich gut. Ihm gegenüber steht Ex-Bond Pierce Brosnan, der hier zum wiederholten Male (zuletzt zum Beispiel auch in Roman Polanskis Thriller "Der Ghostwriter") den schmierigen Politiker gibt, der womöglich Dreck am Stecken hat und sich dabei weiter vom eloquenten Charme seines 007 abheben möchte. Das gelingt ihm, auch wenn Brosnan in Nuancen noch einige Schwierigkeiten offenbart.
Über weite Strecken entwickelt sich zwischen den beiden ein Spielchen um Informationen, wobei selten klar ist, wer hier eigentlich die Hauptperson darstellt, bekommen Brosnan und Chan doch tatsächlich die gleiche Zeit ab, um ihre Charaktere zu formen. Das nimmt keine sonderlichen Wendungen und offenbart dann auch, da man sich hier auf eine Geschichte stützt, die eben nicht ganz so überraschend und innovativ ist wie vielleicht erhofft, einige deutliche Hänger, wenn Quan eben immer wieder Namen verlangt und zum wiederholten Male abgewiesen wird. Später nimmt das Tempo zu und endet in einem ziemlich spektakulären Showdown, richtig spannend ist es bis dahin aber nicht oft genug geworden. Natürlich zielen die Macher auch auf unsere derzeitige Weltpolitik ab, sie gehen aber nicht die benötigten, letzten Schritte, um wirklich einen Tritt in die Eier zu vollziehen. Somit bleibt "The Foreigner" rundum unterhaltsam, wird aber nicht lange in Erinnerung zu bleiben, denn dafür ist das dann am Ende doch etwas zu einfach.
Fazit: Unterhaltsamer Mix aus düsterem Thriller und harter Action, wobei sich der sichtlich gealterte Jackie Chan auch als Charakterdarsteller zu profilieren versucht. Das klappt nicht immer, hat einige Hänger und eine etwas dürftige Geschichte zu bieten, nimmt aber immer wieder starkes Tempo auf und hält somit bei der Stange.
Note: 3
Kommentare
Kommentar veröffentlichen