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Ice Age

Viele Animationsstudios haben mehrere Flaggschiffe, um sich auf dem hart umkämpften Markt zu etablieren. Dreamworks Animation ging 2001 mit der "Shrek"-Reihe aufs Schlachtfeld, brachte später aber auch die extrem rentablen "Madagascar" und "Kung Fu Panda" ins Spiel... und von Disney und Pixar, die ja im Grunde durchgehend nur Hits landen, brauchen wir da wohl gar nicht zu sprechen. Bei den Blue Sky Studios sah die Sache aber anders aus, denn die landeten mit dem ersten "Ice Age"-Film zwar einen herausragenden Überraschungshit, der sich schließlich auf fünf Filme ausweiten ließ, mit anderen Franchises hatte das Studio aber weniger Glück. Immerhin ist aber zumindest der erste "Ice Age"-Film definitiv gut genug, um darüber hinwegzusehen - oftmals zählt eben doch eher die Qualität als die erzwungene Quantität.

ICE AGE


Als die Eiszeit anbricht, stellt sich das Mammut Manfred gegen die allgemeine Meinung und bricht nicht zur großen Wanderung auf. Sein Ziel: Ein alleiniges, ruhiges Leben führen. Als das ständig plappernde Faultier Sid seinen Weg kreuzt und sich ihm anschließen will, ist Manfred natürlich erst einmal genervt... als beiden dann jedoch auch ein einsames Menschenkind in die Hände fällt, welches seine Gruppe verloren hat, besitzen die beiden ein gemeinsames Ziel. Manfred und Sid einigen sich, das Kind zu seiner "Herde" zurückzubringen und bekommen dabei auch noch Unterstützung von dem Säbelzahntiger Diego. Dieser hat jedoch bereits eigene, düstere Pläne...

Mensch, was war das damals für ein Bomben-Hit, der sich im Grunde auch schon zuvor angekündigt hatte. Ich erinnere mich noch zu gut, als ich 2002 den ersten Teaser zu "Ice Age" im Kino sah, in welchem Eichhörnchen Scrat versucht, seine Nuss zu verteidigen - die Lacher wollten kaum mehr versiegen. Der Film selbst war dann tatsächlich auch richtig gut und sorgte für Studio 20th Century Fox für jede Menge schwarze Zahlen... und für richtig gut gelaunte Zuschauer. Und auch heute hat "Ice Age", immerhin sechzehn Jahre nach dem Start, kaum etwas von seinem Tempo eingebüßt. Sicher, die Animationen sind heute nicht mehr butterweich, streckenweise sogar hässlich und man muss eingestehen, dass das Eiszeitabenteuer im direkten Vergleich mit älteren oder ähnlich alten Pixarwerken wie "Toy Story" und "Die Monster AG" wesentlich schlechter gealtert ist. 
Nichts geändert hat sich aber in Sachen Musik - der Soundtrack geht auch heute noch wundervoll ins Ohr und die deutschen Synchronsprecher machen ihre Sache ebenfalls hervorragend. Otto Waalkes ist mit unglaublich viel Spaß bei der Sache, der vor einigen Monaten verstorbene Arne Elsholtz verpasst Mammut Manfred genau die richtige Mischung aus Lethargie und Genervtheit und Thomas Fritschs markante Stimme ist sowieso immer gut, um einer Mischung aus Bösewicht und sympathischer Katze Gewicht zu verleihen. Das amerikanische Studio sagte später sogar, dass sie die deutsche Synchronisation für wesentlich gelungener halten als ihren eigenen Ansatz und sorgten so dafür, dass sich der amerikanische Sprecher von Faultier Sid, "Kick-Ass"-Star John Leguizamo, doch bitte mehr an Waalkes' akustischer Performance orientieren solle... etwas, was auch beim internationalen Publikum sehr gut ankam. 
Und auch die Geschichte fand bereits in diesem ersten Teil viele Freunde, wobei sowohl Erwachsene als auch Kinder ihren Spaß haben konnten. Der vor allem durch das ständig seine geliebte Nuss jagende Eichhörnchen Scrat und durch Faultier Sid eingebrachte Slapstick-Humor ist oftmals so gewitzt und rasant, dass es nicht in bloßes Herumgealbere ausartet und gar echte All-Time-Highlights des Animationsfilms entstanden sind: Nur in Gedanken an den Kampf gegen verschwörungstheoretische Karate-Dodos oder eine rasante Eisrutschenfahrt ist es schwierig, sich das selige Grinsen aus dem Gesicht zu reiben. 
Und auch der Wortwitz funktioniert, sorgt für einige herrliche Running Gags und manch einen Seitenhieb, den wohl nur Erwachsene verstehen werden. Die Geschichte hat dann nebenbei sogar noch Herz zu bieten, durch Diegos Storyline gewinnt die Handlung an emotionaler und später sogar recht spannender Tragkraft und die Charakterzeichnung, die sich nur auf wenige Figuren konzentrieren muss, geht nicht unbedingt über den Genrestandard hinaus, unterbietet diesen aber auch nicht. So ist "Ice Age" also auch heute noch ein ungemein flotter, achtzigminütiger Ride, der uns lachen und vielleicht sogar schluchzen lässt und wo die verschiedenen Stimmungen super ineinander übergreifen - auch heute noch ein echter Hit!

Fazit: "Ice Age" lässt uns vor Lachen brüllen, wenn die Sidekicks ihren Auftritt haben und der rasante Slapstick den Bildschirm zum Beben bringt. Trotzdem vergisst die vorhersehbare Handlung aber auch ihr Herz und ihre liebenswerten Charaktere nicht, weswegen die etwas schlecht gealterten Animationen gar nicht mehr so extrem auffallen.

Note: 2



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