Na gut, seien wir mal ehrlich: Richtig viel hat sich wohl niemand von diesem Sequel erwartet. Das Original wartete mit einer spannenden Prämisse auf und war leidlich unterhaltsam, nun aber auch kein absolutes Genre-Highlight... und von einer solchen Schnellschuss-Fortsetzung (nur sechzehn Monate trennen beide Teile in reiner Produktionszeit voneinander) erwartet man dann eben noch etwas weniger. Aber dann gab es da plötzlich einen völlig wahnwitzigen, herausragend geschnittenen Trailer und plötzlich dachte ich, dass das nicht nur ein guter Film werden könnte, sondern vielleicht sogar genau der Film, welcher der erste Teil bereits hätte sein sollen. Gibt man nun also tatsächlich so richtig Gas oder verstrickt man sich, wie ebenfalls zu befürchten war, in den abgedrehten Neuerungen dieses Sequels?
HAPPY DEATHDAY 2U
Eigentlich war alles gut: Studentin Tree (Jessica Rothe) war der Zeitschleife nach mehreren Todesfällen, die immer wieder mit dem Aufwachen des Morgens ihres Geburtstags resultierten, mit der Aufdeckung und Eliminierung des geheimnisvollen Killers entkommen und hatte sich dabei sogar noch den schüchternen Kommilitonen Carter (Israel Broussard) als große Liebe abgeholt. Es könnte also alles so schön sein... wäre die Sache denn wirklich schon ausgestanden. Denn plötzlich klopft Carters guter Freund Ryan (Phi Vu) an die Tür und berichtet von dem Problem, welches zuvor schon Tree ereilte. Tree entschließt sich, zu helfen, gerät dabei jedoch in eine eigene Zeitschleife und löst gleich eine ganze Reihe an blutigen Morden aus, die diesmal wirklich kein Ende zu nehmen scheinen und auch ihren Freundeskreis attackieren.
125 Millionen Dollar Einnahmen bei einem Budget von nur 15 Millionen Dollar sprechen eine klare Sprache - gerade Horrorfilme lassen sich extrem günstig produzieren, weswegen wesentlich schneller auch mal enorme Gewinne eingefahren werden... und rasch Sequels auf dem Weg sind, um noch mehr Geld aus dem Plot zu kitzeln. "Happy Deathday" ist da keine Ausnahme, auch wenn es überraschend ist, wie rasch diese Fortsetzung nun doch schon fertig ist. Man kann zumindest auch nicht sagen, dass es sich dabei um einen reinen Schnellschuss handeln würde, denn dafür steckt doch zu viel Neues drin in dieser Fortsetzung, nach der eigentlich niemand gefragt hatte, die dann aber doch zu interessant aussah, um sie wirklich zu ignorieren.
Statt nämlich die Ereignisse des ersten Teils einfach noch einmal aufzuwärmen und dem Publikum einfach mehr von dem zu geben, was sie schon zuvor mochten und kannten (wie es im Horrorgenre oft der Fall ist), lassen sich die Macher genug Neues einfallen, um zumindest nicht zu langweilen... wobei sie dann sogar recht deutlich das Genre wechseln. Nein, es handelt sich hier also tatsächlich nicht mehr so richtig um einen Horror-Slasher, welcher der erste Film ja zumindest im Kern noch war. Zwar treibt auch hier erneut ein Killer sein Unwesen, der es auf Tree und ihre Freunde abgesehen hat, die Auflösung der Identität hinter der Maske sowie der Kampf gegen den Fiesling wird dabei aber eher nebenbei abgespeist - wobei genau dieser Plot aufgrund seiner ungemein dämlichen Wendungen, die auch mit viel Humor nicht mehr gutzuheißen sind, enorme Lücken aufdeckt.
Über weite Strecken wagt man sich nun jedoch vom reinen Slasher (der hier dank seiner FSK-12-Freigabe zum wiederholten Male auch Kids ins Kino lässt, was nicht wirklich schmeckt) hin zur Sci-Fi-Komödie: Über einen beträchtlichen Teil der hundertminütigen Laufzeit versuchen Tree und ihre Freunde nämlich einen Weg zu finden, die erneute Zeitschleife aufzulösen und die Normalität wiederherzustellen... wenn man das denn so nennen mag. Tatsächlich ist hier nämlich vieles anders und man mag nicht genau auf Einzelheiten eingehen, um nicht zu viel zu verraten - die Macher saugen sich nämlich mehrere vollkommen abgedrehte Ideen aus dem Hut, welche dieses neue Problem nicht unbedingt einzigartig, aber zumindest sehr originell gestalten.
Ob man das dann mag oder aufgrund der deutlich anders gearteten Fokuspunkte doch eher enttäuscht oder gar genervt von dem Sequel ist, hängt ganz von der persönlichen Erwartungshaltung ab: Alle, die einen knallharten Horrorthriller oder eine ernstzunehmende Abhandlung bezüglich Zeitreisen sehen wollen, sind hier definitiv falsch. Denn ganz gleich, wie kreativ die Macher hier vorgehen, das all das vollkommener Mumpitz ist, sich schon nach wenigen Filmminuten enorme Logiklöcher breitmachen und der Film auch zu kaum einer Minute wirklichen Suspense erzeugt, ist nicht zu übersehen.
Sie treten diesen Schwächen mit einer Menge Humor entgegen, der oftmals sogar überraschend überzogen auftritt - viele dieser Gags sitzen, weil man nicht mit ihnen rechnet, doch auch in den Dialogen ist immer wieder mal ein wirklich schön platzierter Witz drin, der den insgesamt doch sehr heiteren Ton unterstreicht. Eine tiefere Ebene versucht "Happy Deathday 2U" indes aber auch noch zu erreichen, wobei er emotional aber nur seichte Fahrwasser streift und die enormen Konflikte, die Tree austragen muss, nur kurz antippt, um dann gleich mit dem nächsten Technikwahnsinn weiterzumachen - da diese leisen Momente sehr bemüht wirken, gibt es da dann auch hin und wieder ein wenig mangelndes Tempo zu beanstanden.
Fazit: Weg vom heiteren Horror-Slasher, hin zum vollkommen abgedrehten Sci-Fi-Abenteuer. Das ist ein recht unerwarteter Genrewechsel, der für verdutzte Gesichter sorgen dürfte, aber immerhin mit nettem Humor angereichert ist. Ansonsten ist das, obwohl durchweg unterhaltsam, auf der Handlungsbene aber doch ziemlicher Blödsinn.
Note: 3-
125 Millionen Dollar Einnahmen bei einem Budget von nur 15 Millionen Dollar sprechen eine klare Sprache - gerade Horrorfilme lassen sich extrem günstig produzieren, weswegen wesentlich schneller auch mal enorme Gewinne eingefahren werden... und rasch Sequels auf dem Weg sind, um noch mehr Geld aus dem Plot zu kitzeln. "Happy Deathday" ist da keine Ausnahme, auch wenn es überraschend ist, wie rasch diese Fortsetzung nun doch schon fertig ist. Man kann zumindest auch nicht sagen, dass es sich dabei um einen reinen Schnellschuss handeln würde, denn dafür steckt doch zu viel Neues drin in dieser Fortsetzung, nach der eigentlich niemand gefragt hatte, die dann aber doch zu interessant aussah, um sie wirklich zu ignorieren.
Statt nämlich die Ereignisse des ersten Teils einfach noch einmal aufzuwärmen und dem Publikum einfach mehr von dem zu geben, was sie schon zuvor mochten und kannten (wie es im Horrorgenre oft der Fall ist), lassen sich die Macher genug Neues einfallen, um zumindest nicht zu langweilen... wobei sie dann sogar recht deutlich das Genre wechseln. Nein, es handelt sich hier also tatsächlich nicht mehr so richtig um einen Horror-Slasher, welcher der erste Film ja zumindest im Kern noch war. Zwar treibt auch hier erneut ein Killer sein Unwesen, der es auf Tree und ihre Freunde abgesehen hat, die Auflösung der Identität hinter der Maske sowie der Kampf gegen den Fiesling wird dabei aber eher nebenbei abgespeist - wobei genau dieser Plot aufgrund seiner ungemein dämlichen Wendungen, die auch mit viel Humor nicht mehr gutzuheißen sind, enorme Lücken aufdeckt.
Über weite Strecken wagt man sich nun jedoch vom reinen Slasher (der hier dank seiner FSK-12-Freigabe zum wiederholten Male auch Kids ins Kino lässt, was nicht wirklich schmeckt) hin zur Sci-Fi-Komödie: Über einen beträchtlichen Teil der hundertminütigen Laufzeit versuchen Tree und ihre Freunde nämlich einen Weg zu finden, die erneute Zeitschleife aufzulösen und die Normalität wiederherzustellen... wenn man das denn so nennen mag. Tatsächlich ist hier nämlich vieles anders und man mag nicht genau auf Einzelheiten eingehen, um nicht zu viel zu verraten - die Macher saugen sich nämlich mehrere vollkommen abgedrehte Ideen aus dem Hut, welche dieses neue Problem nicht unbedingt einzigartig, aber zumindest sehr originell gestalten.
Ob man das dann mag oder aufgrund der deutlich anders gearteten Fokuspunkte doch eher enttäuscht oder gar genervt von dem Sequel ist, hängt ganz von der persönlichen Erwartungshaltung ab: Alle, die einen knallharten Horrorthriller oder eine ernstzunehmende Abhandlung bezüglich Zeitreisen sehen wollen, sind hier definitiv falsch. Denn ganz gleich, wie kreativ die Macher hier vorgehen, das all das vollkommener Mumpitz ist, sich schon nach wenigen Filmminuten enorme Logiklöcher breitmachen und der Film auch zu kaum einer Minute wirklichen Suspense erzeugt, ist nicht zu übersehen.
Sie treten diesen Schwächen mit einer Menge Humor entgegen, der oftmals sogar überraschend überzogen auftritt - viele dieser Gags sitzen, weil man nicht mit ihnen rechnet, doch auch in den Dialogen ist immer wieder mal ein wirklich schön platzierter Witz drin, der den insgesamt doch sehr heiteren Ton unterstreicht. Eine tiefere Ebene versucht "Happy Deathday 2U" indes aber auch noch zu erreichen, wobei er emotional aber nur seichte Fahrwasser streift und die enormen Konflikte, die Tree austragen muss, nur kurz antippt, um dann gleich mit dem nächsten Technikwahnsinn weiterzumachen - da diese leisen Momente sehr bemüht wirken, gibt es da dann auch hin und wieder ein wenig mangelndes Tempo zu beanstanden.
Fazit: Weg vom heiteren Horror-Slasher, hin zum vollkommen abgedrehten Sci-Fi-Abenteuer. Das ist ein recht unerwarteter Genrewechsel, der für verdutzte Gesichter sorgen dürfte, aber immerhin mit nettem Humor angereichert ist. Ansonsten ist das, obwohl durchweg unterhaltsam, auf der Handlungsbene aber doch ziemlicher Blödsinn.
Note: 3-
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