Direkt zum Hauptbereich

Terminator

James Cameron hat in seiner Filmographie vergleichsweise wenig Filme vorzuweisen, aber mit den meisten von ihnen hat er Geschichte geschrieben. Mit "Aliens" bewies er, dass Sequels ihr Original durchaus übertreffen können, mit "Titanic" erschuf er einen monumentalen Blockbuster und mit "Avatar" glatt den bis heute kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten, wobei er auch noch gleich den heute etwas verschrieenen 3D-Trend neu erfand. Und dann ist da natürlich noch "Terminator", womit James Cameron Mitte der 80er richtig bekannt wurde. Und auch damals war er der Zeit schon weit voraus...

TERMINATOR


Im Jahr 2029 steht unsere Welt am Abgrund. Nach einem Nuklearschlag haben die Maschinen die Herrschaft übernommen und machen es sich zur Aufgabe, sämtliches menschliches Leben auszulöschen. John Connor führt in der Zukunft den Krieg gegen die Maschinen an und verzeichnet Erfolge. Um die Ausrottung der menschlichen Zivilisation doch noch zu sichern, schicken die Maschinen einen Terminator (Arnold Schwarzenegger) ins Jahr 1984, um dort Johns Mutter Sarah (Linda Hamilton) zu töten, bevor diese ihren Sohn gebären kann. Zeitgleich wagt auch Kyle Reese (Michael Biehn) einen Sprung in die Vergangenheit, um Sarah und somit die Menschheit zu beschützen...

Dass aus "Terminator" schließlich eine bislang fünf Teile umfassende Reihe entstehen würde (Teil 5 lief 2015 in den Kinos, ließ Fans und Kritiker aber eher enttäuscht zurück), das war so nicht unbedingt abzusehen. Aber James Cameron hat soweit alles richtig gemacht und einen spannenden Sci-Fi-Actioner erschaffen, der sich seinen Klassiker-Status redlich verdient hat. Cameron nimmt den Fuß nie richtig vom Gaspedal, die Geschichte, die für einen Film des Kalibers einigermaßen komplex ist, läuft über Hintergrundinformationen relativ temporeich mit und muss sich dabei nie den häufigen Actionszenen unterordnen, die aber natürlich dennoch das Herzstück sind. Noch 32 Jahre nach dem ersten Erscheinen des Films sieht "Terminator" für sein Alter erstaunlich gut aus, die Effekte wissen nach wir vor zu gefallen, die Actionszenen sind rasant und lassen es krachen und auch in Sachen Härte bietet der Film einiges. Bis 2010 war Camerons Werk sogar indiziert, bis man ihn neu prüfte und nun ungeschnitten mit einer FSK ab 16 Jahren anbietet... was so auch nicht hätte sein müssen, denn bei dem Bodycount, den der Killer-Roboter hier hinterlässt, wäre auch eine Freigabe nur für Erwachsene tragbar gewesen. Wie Arnold Schwarzenegger, der hier in der Hauptrolle keine hundert Wörter von sich gibt, von Anfang an schier Amok läuft und alles über den Haufen schießt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, das ist sicher nichts für Zartbesaitete und rief beim Kinostart sogar einige wütende Nörgler auf den Plan. Heute haben sich die Zeichen der Zeit geändert, aber noch immer überrascht "Terminator" mit recht krasser Brutalität. Viel Humor gibt es indes auch nicht, denn die titelgebende Maschine nimmt ihren Job sehr ernst, sodass nicht viel Platz für Oneliner und coole Sprüche bleibt. Das ist erfreulich, denn so bleibt die Atmosphäre durchgehend düster, einige unpassende Witzchen hätten dem Ganzen schnell einiges an Intensität nehmen können. Linda Hamilton und Michael Biehn sind in den Hauptrollen überzeugend, aber dennoch ist das hier eben kein Schauspieler-Film, weswegen die beiden sich den Actionszenen und der eigentlichen, weitreichenden Geschichte unterordnen müssen... und Schwarzenegger ist als Titelfigur ohnehin der eigentliche Star, dem man hier kaum die Schau stehlen kann. Schwung verliert "Terminator" nur im letzten Drittel, wenn Cameron es mit seinem Finale doch ein wenig übertreibt. Unzählige Male steht der gefährliche Todfeind noch ein letztes Mal auf, um sich seiner Opfer zu entledigen und sie zu jagen, sodass sich dieser Showdown, so gut er auch inszeniert ist, doch etwas zieht. Gerade im Finale sehen wir dann auch einige der wenigen Effekte, die etwas schlecht gealtert ist, doch das sollte man "Terminator" angesichts dessen, dass er sonst auch heute noch sehr gut aussieht, nicht zu dick anlasten. Fazit: Temporeicher Actioner, der eine große Reihe eröffnete. Kein Über-Film, aber spannende und harte Unterhaltung, die fesselt und erst gegen Ende ein wenig übersättigt.

Note: 3+


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...