Eine Operation der CIA, wobei russische Terroristen verfolgt werden, die eine Nuklearbombe verkaufen wollen, scheitert am plötzlichen Tod des Agenten Kevin Pope (Chris Rock). Da die Russen nur mit Pope ihre Geschäfte verrichten, da dieser unter dem Decknamen Michael Turner bereits eingegliedert ist, muss der Leiter der Operation, Gaylord Oakes (Anthony Hopkins), umdenken. Wie der Zufall es will hat der verstorbene Pope in den Vereinigten Staaten einen unwissenden Zwillingsbruder namens Jake Hayes (Chris Rock)... und dieser scheint nun die einzige Chance zu sein, um die Bombe noch aufzuspüren. Hayes jedoch kann mit den Methoden der CIA wenig anfangen, weswegen bereits das Training, welches den aufmüpfigen Kleinkriminellen in seine Tarnidentität verwandeln soll, zu einer reinen Farce zu werden droht...
Ein Team-Up des 2020 verstorbenen Blockbuster-Regisseurs Joel Schumacher und des Starproduzenten Jerry Bruckheimer klingt eigentlich erstmal nach einer spaßigen Angelegenheit. "Bad Company" floppte im Jahr 2002 dann jedoch nicht nur recht haltlos an den Kinokassen, sondern ist auch qualitativ eine äußerst morbide Angelegenheit, die sich schon bei dem Aufbau der Grundhandlung andeutet. Denn wenn bereits in diese so wenig Hirnschmalz einfließt, dass man sich für die Ausgangssituation des unglaublich hirnrissigen "Zwillingsbruder"-Falls bedienen muss, erwartet man für den weiteren Verlauf nicht mehr viel. Um die Klischees abzudecken, ist diese letzte Hoffnung der unschuldigen Menschen in New York ein ziemlicher Prolet und Tollpatsch, der deswegen erstmal in die Rolle des schneidigen Agenten hineingearbeitet werden muss. Die Bösewichte geben in diesem Fall natürlich die wortkargen Russen, angeführt von Peter Stormare, der einen solchen Part zum gefühlt hundertsten Male ausführt. Und natürlich gerät unser großmäuliger Jake Hayes fortan in allerlei prekäre Situationen, die er vordergründig seinem überhöhten Selbstbewusstsein zu verdanken hat.
Nein, das stammt schon alles vom tiefsten Grund des Klischee-Satzbaukastens für unoriginelle Buddy-Actioner, was sicherlich stören kann, aber halb so schlimm wäre, wenn der Film darüber hinaus denn mit Charme glänzen würde. Gerade hinsichtlich einer schillernden Besetzung und der Chemie zwischen dem ungleichen Hauptdarsteller-Gespann stellt "Bad Company" jedoch eine beträchtliche Bauchlandung dar. Denn während sich Stand-Up-Comedian Chris Rock mit wilden Grimassen und viel Schreierei nur des Nervpotenzials sicher ist, fragt sich der große Anthony Hopkins indes, was er in einem Film wie diesem überhaupt zu suchen hat. Dass so etwas nämlich eigentlich weit unter seinem Niveau agiert, ist selbstverständlich... dass er aber auch physisch nicht in die Rolle des ständig rennenden und um sich ballernden CIA-Agenten passt, lässt wirkliche Zweifel an der Besetzung aufkommen. Dementsprechend wirkt Hopkins hier vollkommen lustlos und spielt seinen öden Part auf dem Autopiloten ab, weswegen zwischen ihm und dem ständig plappernden Rock auch keinerlei Funken fliegen wollen.
Ähnlich kopflos sind die mauen Actionszenen inszeniert, die zu Großteilen nur aus stupiden Ballerorgien bestehen, die darüber hinaus auch noch furchtbar schlecht choreographiert sind. Mal hagelt es wilde Schnitte, dann wiederum stehen sich verfeindete Parteien sekundenlang gegenüber und ballern auf ihren Gegenpart, wobei dann trotz der stetigen Bewegungslosigkeit der Protagonisten nichts getroffen wird außer diverse Geländer, an denen die Kugeln funkensprühend abprallen können. Die Toneffekte erklingen dabei wie aus dem Gratisalbum eines Internetanbieters, was auch zu dem schwachen Soundtrack des ansonsten stets so guten Trevor Rabin passt. Man muss "Bad Company" allerdings auch einige positive Punkte gutsprechen, denn manche Gags landen tatsächlich einen Punkttreffer und auch der finale Showdown ist trotz aller bekannten Klischees eine einigermaßen spannende Nummer. Zu diesem Zeitpunkt mag man sich über allerlei Logiklöcher in einem ohnehin hauchdünnen Plot sowie dem stupiden Verhalten sämtlicher Charaktere (sowohl die CIA als auch die formelhaften Terroristen scheinen niemals zu wissen, was sie eigentlich wie tun sollen) aber auch gar nicht mehr aufregen und sitzt den Rest des Films einfach aus.
Fazit: Was eine launige Buddy-Komödie hätte werden können wird mit einem furchtbar schalen Drehbuch, einer trockenen Inszenierung und schwachen Darstellern zu einer Beinahe-Farce. "Bad Company" arbeitet mit den lauesten Klischees des Genres und ist dabei wesentlich weniger spaßig als er sein will.
Note: 4
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