Vor der griechischen Insel Korfu wird ein Spionageschiff versenkt der britischen Navy versenkt. Dabei verschwindet wird auch eine technische Spielerei, die zum Steuern ganzer U-Boot-Flotten gebraucht wird, auf dem Grund des Meeres. London wird nervös und fürchtet den russischen KGB hinter der Tat, weswegen es den Archäologen Sir Timothy Havelock (Jack Hedley) entsendet, das Wrack zu finden. Als dieser einem Attentat zum Opfer fällt, muss sich auch James Bond (Roger Moore) wieder in die Bresche werfen - er soll Havelocks Arbeit fortsetzen und somit die Drahtzieher des Angriffs finden. In Madrid tut sich Bond mit Havelocks Tochter Melina (Carole Bouquet) zusammen...
"Moonraker" gefiel zwar vielen Bondfans, war am Ende der Siebziger aber sowohl technisch als auch in der Verrücktheit seiner Ideen das absolut höchste Maß. Da die Grenzen scheinbar erreicht waren, wollte man mit dem Nachfolger wieder ein wenig zu den Wurzeln des Agenten-Thrillers zurückkehren. Diesmal bleibt Bond also brav auf dem Planeten Erde und erlebt ein wieder deutlicher in der Realität verwurzeltes Abenteuer - in Roger Moores fünftem Film sollte es auch wieder mehr Härte und weniger albernen Humor geben. In den ersten Minuten, wenn Bond in einer handlungstechnisch völlig losgelösten und recht verrückten Sequenz auf einen alten Widersacher trifft, mag man diesen Wandel zurück zu mehr Realismus noch nicht recht sehen. Doch später beruft man sich tatsächlich auf die alten Stärken der Reihe zurück und kreiert so einen Film, der sicher nicht frei von Schwächen ist, in der Bond-Filmografie Moores aber durchaus positiv hervorsticht.
Das Tempo wird dabei schon früh durch einige spektakuläre Actionszenen in die Höhe geschraubt - zwischenzeitliche Höhepunkte sind dabei Verfolgungsjagden auf Motorrädern, Skiern sowie durch die ein spanisches Dorf, die durchweg spektakulär inszeniert sind. Der finale Showdown hält da nicht ganz mit, wird aber im Gegensatz zu anderen Bondfilmen nicht ewig lang ausgewalzt und gefällt durch seine elegante Kameraarbeit. Zwischen diesen spektakulären Momenten gilt es aber auch noch eine Geschichte zu erzählen und hier schwächelt "In tödlicher Mission" ein wenig. Zwar ist es diesmal nicht völlig egal, um was es eigentlich geht und das Rätselraten darum, wer am Ende denn nun der wahre Bond-Bösewicht dieses Films sein wird, macht Spaß. Im Kern wird der wieder einmal recht simple Plot aber unnötig umständlich erzählt, wobei sich etliche Charaktere die Klinke in die Hand drücken, die nicht alle wirklich gebraucht werden. So hat sich mir der Nutzen der Figur der jungen Eisläuferin Bibi Dahl bis zum Ende nicht wirklich erschlossen... mit der Ausnahme, dass man durch sie eben auch ein paar schöne Sportszenen zeigen konnte.
Weiß man aber irgendwann, wo der Hase eigentlich hinläuft, gibt es auch außerhalb des actiongeladenen Kanonenfeuers viele spannende Momente, die die Geschichte an sich doch recht packend gestalten. Der letztendliche Bösewicht wirkt aufgrund wenig vorheriger Zeit etwas fade, lockt aber zum unterhaltsamen Showdown. Der zwischenzeitlich einfließende Humor wird treffsicherer eingespielt und erreicht längst nicht die kindischen Albernheiten eines "Moonraker" - auch wenn die ersten Minuten da in eine andere Richtung deuten. Und auch Roger Moore tut der Hang hin zu etwas mehr Ernsthaftigkeit eindeutig gut, denn der darf zwar weiterhin seinen lakonischen Charme raushängen lassen und immer wieder ein paar witzige Einzeiler zum Besten geben, findet in seiner Performance darüber hinaus auch mehr Kraft. Die restlichen Darsteller machen ihre Sache dann durch die Bank weg gut, ohne aber all zu sehr aufzufallen - das wäre bei solch einem großen Ensemble aber auch eine echte Überraschung gewesen.
Fazit: "In tödlicher Mission" ist ein sehr solides Bond-Abenteuer, welches sich zum Glück mehr auf alte Stärken zurückbesinnt. Die etwas zu umständlichm erzählte Geschichte mit etlichen Abzweigungen nimmt zwar zwischendurch zu viel Tempo raus, dafür funktioniert die Mischung aus Humor, Action und einem Plot mit Zug hier sehr gut.
Note: 3+
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