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Klick

Michael Newman (Adam Sandler) ist ein echter Workaholic, der alles dafür tut, um seiner geliebten Familie den Lebensstandard zu geben, der ihm stets verwehrt geblieben ist. Um das zu tun, muss er aber beinahe jede Minute seiner Zeit mit der Arbeit als Architekt verbringen, weswegen er sich mehr und mehr von seiner Frau Donna (Kate Beckinsale) und den beiden gemeinsamen Kindern entfernt. Auf dem Höhepunkt der Frustration begegnet Michael dem geheimnisvollen Wissenschaftler Morty (Christopher Walken), der diesem eine besondere Fernbedienung schenkt, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Schnell bemerkt Michael, dass er mit dieser technischen Wunderheit sein Leben vor- und zurückspulen, pausieren und detailliert beeinflussen kann. Zuerst tobt er sich mit diesen neuen Fähigkeiten aus, doch bald muss Michael auch feststellen, dass das Geschenk auch seine Tücken birgt...

Wer hat sich eine solche Fernbedienung nicht auch einmal gewünscht? Ein kleines Wunderwerk, durch welches wir alle Probleme rund um die Zeit nicht mehr hätten, um so ein sorgenfreieres und angenehmeres Leben zu führen. Ich habe jedenfalls schon oft mit dem Gedanken gespielt, was ich tun würde und was mir alles leichter fallen würde, wenn ich ein solches Gerät besäße. Für einen Film wie "Klick" ist dieser Plot natürlich ein Spielplatz voller Möglichkeiten, die hier ähnlich wie in "Bruce Allmächtig", in welchem Jim Carrey plötzlich göttliche Macht zugetragen wird, ordentlich genutzt werden. Da wird der Pausenknopf genutzt, um dem fiesen Chef konsequenzlos die Leviten zu lesen oder auch mal ein entnervender Streit mit der enttäuschten Ehefrau übersprungen. In diesen Bereichen macht "Klick" erwartungsgemäß am meisten Spaß, wenn Michael nach und nach die Funktionen der Fernbedienung entdeckt und dabei von einem wunderbar aufgelegten, schrulligen Christopher Walken Hilfe erhält, der ihm auch noch ein paar versteckte "Optionen" vorführt - besonders köstlich dabei ein Audiokommentar, der gar Michaels ganzes Leben kommentieren kann.
Auf rein dramaturgischer Ebene wird es aber bisweilen schwierig, aus dieser ebenso simplen wie faszinierenden Grundidee mehr herauszuholen als eben diesen Auftakt. So braucht Michael die Fernbedienung vornehmlich, um seine benötigte Karriere und die Beziehung zu seiner Familie unter einen Hut zu bekommen, ohne eins von beiden zu vernachlässigen. Die Lösung des Problems wäre dabei eine ganz einfache: Den Pauseknopf betätigen, um die Welt anzuhalten, anschließend stundenlang an dem Projekt arbeiten, welches sein Vorgesetzter verlangt... und schließlich wieder Play zu drücken, um keine Lebenssekunde verloren zu haben, die nun wieder in die Familie investiert werden zu können. Da "Klick" mit diesem Ablauf wohl nur eine halbe Stunde gelaufen wäre, kann Michael diesen simplen Weg nicht gehen und macht es sich aufgrund seiner Neugier immer schwerer. Das führt dann zwar zu witzigen Einzelszenen, die wir sonst nicht gesehen hätten, es macht Michael aber auch zu einem recht unsympathischen und nicht sonderlich intelligenten Protagonisten, mit dem wir uns mit fortschreitender Laufzeit immer schwerer identifizieren können. Noch schlimmer sind dabei die Gags, die "Klick" uns als große Lacher präsentiert. Es sind definitiv ein paar kurzweilige Treffer dabei, doch die meisten Pointen richten sich auf recht bösartige Weise gegen unbeteiligte Randgruppen, wobei Michael sowohl gegen Frauen, Kinder und Übergewichtige ziemlich hassenswert agiert... sowohl vor als auch nach dem Erhalt der Fernbedienung.
Natürlich zieht Michael alsbald aber auch seine Lehren aus der Benutzung der Fernbedienung. In diesen dramatischen Elementen, die sich durch das letzte Drittel des Films ziehen, wird "Klick" überraschend düster und erstaunt mit einigen doch recht traurigen Szenen. Zwar wirken auch diese hin und wieder ziemlich aufgesetzt, doch einige der Zwickmühlen, in die sich Michael mit der Fernbedienung bringt, haben es tatsächlich ziemlich in sich. Gerade für einen Film von und mit Adam Sandler, bei dem man zumeist nicht mehr als eher debile Komik erwartet, wird hier großes Drama aufgefahren, dass das ein ums andere Mal direkt ins Herz trifft. Auch Sandler ist dieser Herausforderung durchaus gewachsen, auch wenn er manchmal ein wenig überfordert mit dem Potpurri aus Dramen ist, die ihm hier über den Kopf steigen... und auch wenn der nächste banale Sex-Gag nie wirklich weit entfernt ist. Aber keine Frage, das Herz hat "Klick" dann doch am rechten Fleck und findet als Ausweg aus dieser schwierigen Situation kitschige, aber auch aufbauende Antworten. Das reicht dann längst nicht zur Rehablitation, geht in dieser Form dann aber tiefer als man es zuvor erwartet hätte.

Fazit: Die Grundidee hat das Potenzial zu allerlei spaßigem Unsinn und dieses wird im Mittelteil auch mit viel Tempo und Irrsinn genutzt. Leider sind die unterdurchschnittlichen Gags ziemlich abgeschmackt und auch dramaturgisch gibt es einige Löcher, die sehr ärgerlich sind.

Note: 3-



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