James Bond (Roger Moore) entdeckt die Leiche eines Doppelnull-Kollegen, welcher sich im Auftrag von "M" (Robert Brown) auf die Spur nach dem Industriellen Max Zorin (Christopher Walken) begeben hatte. Bond findet an der Leiche des Opfers eine Art Mikrochip, welcher unempfindlich gegen Strahlungen von Nuklearwaffen sein soll. Bei Bond und seinen Kollegen klingen die Alarmglocken und tatsächlich scheint Zorin in seiner gefährlichen Machtposition noch viel grausamere Pläne zu haben, die sogar darin resultieren, eine Großstadt mit Hilfe eines Erdbebens zu fluten. Bond versucht, sich auf das Grundstück des reichen Mannes einzuschleusen und den Bösewicht so aus dem Inneren heraus aufzuhalten, doch hat er mit diesem auch einen ernstzunehmenden Gegenspieler gefunden...
Mit "Im Angesicht des Todes" endet die Ära von Roger Moore als James Bond - bis heute hält Moore den Rekord und spielte den berühmtesten Geheimagenten der Filmgeschichte sieben Mal und damit sogar einmal mehr als Connery, wenn man sich allein auf die Kernreihe des Franchise bezieht. Siebenundfünfzig Jahre alt war Moore zudem bei seinem letzten Einsatz, weswegen das Publikum nach einem jüngeren, agileren Bond dürstete. Nach Moore übernahm schließlich Timothy Dalton, um frischen Wind in die Reihe zu bringen. Und tatsächlich kann man die Kritik an Moore auch nicht einfach fortwischen, denn sein Alter sieht man ihm deutlich an. Das wäre im Kern nicht so schlimm, wenn die Macher dieses denn auch in die Charakterentwicklung mit hätten einfließen lassen... sie versteifen sich jedoch weiterhin auf die altbekannten Manirismen der Figur, was für herbe Kontraste sorgt. So sind besonders die romantischen Szenen mit den wesentlich jüngeren weiblichen Figuren etwas seltsam geraten, da Bond selbst aufgrund des Altersunterschiedes einen eher väterlichen und wesentlich altmodischeren Eindruck macht.
Es war also, obwohl Moore darüber hinaus noch mit genügend Energie und Spiellaune bei der Sache ist, dringend Zeit für frisches Blut und ich hoffe, dass dieses mit dem Einsatz von Timothy Dalton auch die Geschichten wieder besser macht. Erneut kommt der ziellose Plot nämlich nur sehr schwerfällig in Gang und gestaltet sich bis weit über die Halbzeit hinaus als zähes Konstrukt aus altbekannten Dingen des Franchise - neu erfunden wird sich hier also weiterhin nicht. So ist der Plan des Antagonisten erneut ein recht skuriller und umständlich zurechtgezimmerter Machtgedanke, der zwar am Ende zu einem bildgewaltigen und stark inszenierten Finale gereicht, auf dem Papier aber herzlich wenig Sinn ergibt. Das geht leider auch zulasten von "Pulp Fiction"-Star Christopher Walken, der seinen Antagonisten Max Zorin zwar wunderbar undurchsichtig und letztlich hassenswert anlegt, aber auch nicht viel dagegen ausrichten kann, dass die Figur merkwürdig unerzählt und deswegen auf den letzten Metern sehr eindimensional bleibt. Da macht seine Handlangerin Grace Jones sowohl physisch als auch ansatzweise in der Charakterentwicklung schlichtweg einen besseren Job.
Etwas rückschrittlich ist in diesem langatmigen Plot auch die Einbindung des typischen Bond-Girls, welches zu keinem echten Alleinstellungsmerkmal gelangt. Tanya Roberts hat dahingehend auch nur wenig mehr zu tun, als mit strahlend blauen Augen zu staunen und sich immer und immer wieder vom starken Mann aus diversen Gefahrensituationen retten zu lassen. Es ist dabei fast schon penetrant, wie oft Roberts' Stacey Sutton an einem tiefen Abhang baumelt und verzweifelt die Hand nach ihrem Retter ausstreckt - ein klarer Beweis dafür, dass man offensichtlich nicht wusste, wie man diese Figur abseits von diversen Rettungsszenarien in die Handlung einbauen soll. Am Ende ist zwar auch "Im Angesicht des Todes" kein wirklich schlechter Film, im Kern aber ein enttäuschender Bond-Film, der die altbekannte Formel durch keinerlei neue Ideen, sondern eher schwammige und zähflüssige Wiederholungen unterstreicht. Kein wirklich würdiger Schlusspunkt für Roger Moore, welcher der Rolle aber dafür zuvor mehrfach seinen Stempel aufdrücken konnte. Nun wurde es also Zeit, den Staffelstab weiterzugeben - zum vierten Mal in der Geschichte des langlebigsten Filmfranchise der Geschichte.
Fazit: Eine zähe und bemerkenswert unspannende Geschichte rettet sich nur durch einige vorzügliche Actionszenen und ein paar nette Spielereien. Ansonsten fügt Moores letzter Auftritt als Bond der Formel rein gar nichts Neues hinzu und bügelt diese nur durch ständige Wiederholungen des Immergleichen zurecht.
Note: 4+
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