Der Army-Bibliothekar Joe Bauers (Luke Wilson), ein fauler Durchschnitts-Typ, und die Prostituierte Rita (Maya Rudolph) werden für ein streng geheimes Militär-Experiment ausgewählt, wobei beide für ein Jahr in einen Kälteschlaf versetzt werden sollen. Kurz nach deren Einschlafen wird der Leiter des Experiments jedoch verhaftet... und die beiden Versuchskaninchen einfach vergessen. Sie erwachen fünfhundert Jahre später in einem Land voller Müll. Joe muss feststellen, dass die Zivilisation in den letzten Jahrhunderten rapide verblödet ist - und er auf einmal der schlaueste Mensch der Welt ist. Mit seinem cleveren Verhalten bringt er sich jedoch auch in Schwierigkeiten, weswegen er versucht, einen Weg zurück in die Vergangenheit und in sein altes Leben zu finden...
Die Ausgangssituation beziehungsweise der Grund, wieso es in einigen Jahrhunderten auf unserer Welt zu einer Zivilisation kommt, die rein aus Deppen besteht, ist ebenso schlicht wie genial und der Grund, wieso ich auf diesen Film, den ich mir sonst womöglich nie angesehen hätte, so neugierig war. Es ist ein ebenso provokanter wie ehrlicher Grund, der schlichtweg darauf fußt, dass Menschen mit einem höheren Intelligenz-Quotienten sehr bedacht auf ihre Fortpflanzung sind, wollen sie doch Karriere, Beziehung, Familie und Zukunft jonglieren. Die geringeren Bildungsschichten vögeln jedoch, was das Zeug hält und pflanzen sich dementsprechend immer schneller fort - bis diese schließlich die intelligenten Menschen verdrängen. Natürlich hält diese "Theorie" nur einer oberflächlichen Betrachtung stand, doch sie ist clever und originell genug, um daraus einen ganzen Film zu klopfen... der mit dieser spaßigen Grundidee dann jedoch keineswegs mehr mithalten kann.
Fast alle Lacher, die ich während der Sichtung von "Idiocracy" hatte, fallen auf die ersten fünf Minuten zurück, wenn der Film per Erzählerstimme und einem wunderbaren Prolog genau aufzeigt, was denn da schiefgelaufen ist... und dass diese Entwicklung schon in unserer Gegenwart begonnen hat. Sobald die wirkliche Geschichte (eine Art Heldenreise um den Durchschnitts-Typen Joe Bauers) dann aber beginnt, fällt "Idiocracy" in die altbekannten Muster einer Gaga-Komödie und nutzt seine Prämisse im Grunde nur noch für laufende Kalauer und allerlei Schwachsinn. Klar, das muss ja auch irgendwie so sein - schließlich sind Joe und Rita in der Zukunft zwangsläufig umgeben von Idioten. Leider ist das nach wenigen Minuten aber auch das einzige Thema, auf dem der Film herumreitet und das ist nicht nur erschreckend wenig, sondern auch ziemlich anstrengend. Natürlich versucht "Idiocracy" rundherum auch noch eine Geschichte zu zimmern, doch dient diese im Grunde auch nur, um von einem recht unlustigen Szenario zum nächsten zu springen.
Und selbst das wäre halb so wild, wenn denn die Gag-Qualität weiterhin so gut und intelligent wäre wie in den ersten fünf Minuten. Diese sinkt jedoch auch rapide ab, wobei sich die Macher sogar mehrfach auf den immergleichen Ideen ausruhen. Die Vertreibung von Wasser als Trinkquelle durch einen süßen Energydrink wird dabei so aggressiv immer und immer wieder thematisiert, dass man sich fragt, wer die Idee hatte, da zum fünfzigsten Mal auf Lacher zu pochen. Statt kleinen, intelligenten Seitenhieben gegen unsere Gesellschaft, wie es der Prolog noch so locker verstand, fröhnt man schließlich nur dem skurillen Wahnsinn, ohne dass dabei auch nur ansatzweise eine gute Pointe bei herumkommen würde. Nein, die Gags geraten dabei aufgrund ihrer Einfältigkeit sogar arg vorhersehbar, was sogar noch trauriger ist. Am Ende bleibt ein Film, der wahrscheinlich ohnehin kein großes, qualitatives Potenzial hatte - denn trotz der faszinierenden Grundidee bleibt später gar nicht mal mehr so viel Raum. Vielleicht war es auch einfach nicht mein Humor, was dann aber auch zu einer solch vernichtenden Kritik führt. Echt nicht so gut.
Fazit: Die ersten fünf Minuten sind cleverstes Comedy-Gold, danach sackt "Idiocracy" jedoch in die befürchtete Ecke aus peinlichem, anstrengendem und überzeichnetem Schabernack. Ohne Sinn und Verstand, dafür mit ganz viel Rohrkrepierern und einem desaströs unlustigem Drehbuch bleibt der Film höchstens als banales Nichts in Erinnerung.
Note: 5+
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