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James Bond 007 - Der Morgen stirbt nie

Der bösartige Medienmogul Elliot Carver (Jonathan Pryce) möchte sein globales Satellitennetzwerk dafür nutzen, einen dritten Weltkrieg heraufzubeschwören - mit der Hilfe seiner rechten Hand Stemper (Götz Otto) hat er bereits China und England ins Auge gefasst, die wichtige Eckpfeiler in seinem Plan darstellen sollen. Der britische Geheimdienst hat jedoch bereits etwas von dem Plan spitzgekriegt, weswegen "M" (Judi Dench) ihren besten Agenten, James Bond (Pierce Brosnan), auf die gefährliche Mission schickt. Dafür heftet er sich an die Fersen von Carvers Ehefrau Paris (Teri Hatcher). Zudem schicken die ebenfalls bedrohten Chinesen mit der toughen Agentin Wai Lin (Michelle Yeoh) eine Gehilfin für Bond, die sich hinter seiner Schlagkräftigkeit keinesfalls verstecken muss. Gemeinsam treten sie Carvers finsteren Machenschaften entgegen...

Der zweite Bondfilm mit Pierce Brosnan bleibt der Reihe absolut treu und geht den Weg weiter, den zuvor "GoldenEye" eingeschlagen hat. Mit diesem wurde klar, dass man sich der auch nach über dreißig Jahren kaum veränderten Formel (und wenn man solcherlei Innovationen mal wagte, dann nur für ein einmaliges Experiment, zumindest bis Daniel Craig zum Zuge kam) weiterhin anbiedern wird... nur eben optisch herübergerettet in die explosiven 90er als knalliger Action-Blockbuster. Das funktioniert, wenn man eben nichts anderes erwartet als das, was man von einem Bondfilm eben immer bekommt, soweit noch gut. Aber nach achtzehn (!) Filmen stellt sich eben auch eine gewisse Müdigkeit ein, wenn diese Werke alsbald nur noch von sich selbst kopieren und das ist das größte Problem von "Der Morgen stirbt nie": Alles, was hier drin ist, haben wir nicht nur schon in anderen Filmen gesehen... sondern auch schon in anderen Bondfilmen.
Das fängt beim großen Plan des Bösewichts an, der mit einigen Manipulationen und dem Diebstahl von Informationen und Waffen einen Krieg zwischen zwei Ländern anzetteln will. Laut seiner eigenen Aussage will er damit die Auflage seiner ohnehin bereits prächtigen Zeitung dank schneidiger Titelstorys erhöhen. Wo zumindest der Grund als solcher ein Neuer innerhalb des Franchise ist (wenn auch ein ziemlich... mauer), so ist es der Plan des Antagonisten längst nicht mehr. Und somit rutschen wir hinein in altbekannte Plotmuster von James Bond, die auch noch die Zusammenarbeit mit einer anderen toughen Agentin, die Infiltration des Stützpunktes des Feindes sowie einen Showdown, der ewig dauert und nichts erzählt, einschließt. Aber das alles natürlich unter dem Deckmantel einer sauberen, spektakulären Inszenierung - Roger Spottiswoode macht auf dem Regiestuhl soweit alles richtig und unterhält für runde 119 Minuten, allerdings ohne jegliche Innovation.
Herausragen tut unter den zumeist lauten, aber nicht sonderlich erhellenden Actionszenen nur eine so richtig: Eine Fahrt zu zweit auf einem Motorrad, welches aufgrund der Umstände von zwei Personen gleichzeitig gesteuert werden muss, ist ein Paradebeispiel für eine rasante Actionszene. Humor, grandiose Stunts und ein hohes Tempo geben sich dabei die Klinke in die Hand. Nicht ganz unschuldig daran ist "Boss Level"-Star Michelle Yeoh, die als Bonds Helferin für ein wenig Feuer sorgt und dabei auch selbst einige Arschtritte austeilen darf. Pierce Brosnan selbst gibt eine weiterhin sehr solide Performance als Titelheld, hat Charme, Agilität und leisen Humor weiterhin in passender Symbionte gepachtet. Schwach auf der Brust ist jedoch erneut der Bösewicht, was bei einer so fabelhaften Besetzung wie der mit Jonathan Pryce durchaus schade ist. Der großartige Schauspieler, bekannt unter anderem aus der "Fluch der Karibik"-Reihe oder dem Netflix-Drama "Die zwei Päpste", mag mit seiner überzeichneten, albernen Performance aber wirklich nicht begeistern und sein wortkarger Handlanger (ebenfalls ein fast durchgehend genutztes Vehikel der Bondfilme), gespielt vom deutschen Götz Otto, kann diese Lücke nicht wirklich füllen.

Fazit: Keine Wagnisse - "Der Morgen stirbt nie" spult die altbekannte Bondformel ab und klaut dabei sogar mehrfach von sich selbst. Eine spannende und perfekt inszenierte Actionszene sowie die durchweg saubere Inszenierung halten zwar bei der Stange, können aber nicht die maue Geschichte, den schwachen Bösewicht und die generelle Müdigkeit des Films ausgleichen.

Note: 3-





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