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Stallone vs Banderas vs Moore: Filmkritik zu "Assassins - Die Killer"

Robert Rath (Sylvester Stallone) gilt als die unangefochtene Nummer Eins in der Branche der Auftragskiller, möchte dieser jedoch nach Jahren des Blutvergießens endgültig den Rücken kehren. Dadurch landet Rath jedoch selbst auf der Abschussliste: Bei der Ausführung eines letzten Auftrags, während welchem er die begabte Hackerin Electra (Julianne Moore) aufspüren und eliminieren soll, sitzt ihm plötzlich ein weiterer Killer im Nacken: Der energetische Jungspund Miguel Bain (Antonio Banderas) setzt alles daran, Rath auszuschalten, um danach dessen Platz einnehmen zu können. Rath, der des Tötens müde ist, versucht, die Situation menschlicher zu regeln, doch der völlig durchgeknallte Bain lässt ihm kaum eine andere Wahl, als erneut die Waffe sprechen zu lassen...

Das Psycho-Duell zwischen zwei großen Actionstars der 90er Jahre ist prinzipiell sehr solide umgesetzt - wie immer hatte "Lethal Weapon"-Regisseur Richard Donner ein feines Händchen für krachende Actionszenen, wobei er aber auch angenehme Ruhepausen einstreut, um die wenigen Charaktere zwischendurch auch mal zu Wort kommen zu lassen. Das persönliche Drama des Protagonisten wirkt angesichts der hier gezeigten Gewalt zwar durchaus etwas aufgesetzt, unterfüttert die ansonsten recht dürftige und mit einigen kruden Wendungen ausgestattete Geschichte aber recht gut. Und sogar für ein wenig Humor ist noch Platz geblieben, wobei sich Julianne Moore ein wenig unerwartet als aufgeweckte Kriminelle zeigt, die den beiden starken Männern mehr als einmal zeigt, wo die Harke ist. Trotz einer etwas zu gut gemeinten Länge von mehr als zwei Stunden bleibt das Tempo dabei recht hoch und das Publikum hat nur wenig Zeit, um sich über die für einen Killer-Thriller wie diesen typischen Logiklücken Gedanken machen zu können.
Das Duell der beiden männlichen Stars hat jedoch auch seine Tücken. Zum einen spielt Sylvester Stallone hier doch etwas zu entspannt den eiskalten Auftragskiller, der kaum einmal mit der Wimper zuckt und in seinem Gesicht kaum eine feststellbare Emotion trägt. Im direkten Kontrast spielt sich Antonio Banderas, der zuletzt auch schon im spektakulären "Uncharted"-Film den charismatischen Bösewicht mimte, so arg die Seele aus dem Leib, dass er Stallone völlig unter sich zu begraben droht. Man mag Banderas in diesem Film durchaus charismatisch nennen, doch ist seine bisweilen überdrehte Performance sicherlich nicht jedermanns Geschmack... und meines auch nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass zwischen den beiden, bei solch einer völlig unterschiedlichen Herangehensweise an die gemeinsamen Szenen, auch keine echte Chemie aufkommen will. Und da kann Julianne Moore, die immer mal wieder in diese Momente hineinläuft, auch wenig ausrichten.
Immerhin ist das Finale in dieser Hinsicht noch einigermaßen spannend geraten, da hier keine aberwitzige Actionschlacht abgefeuert wird, sondern die jeweiligen Charaktere sehr bedacht an Ort und Stelle gebracht und mit ihren eigenen Zielen konfrontiert werden. Das führt zu einigen elektrisierenden Duellen, bei denen eine Wendung nach der anderen das Spielbrett herumschleudert - da stört es dann sogar wenig, dass diese Wendungen entweder recht vorhersehbar oder doch ziemlich krude daherkommen. Der Gewaltgrad ist in diesen Szenen und auch schon zuvor gar nicht mal von schlechten Eltern - während der Hetzjagd pflastern so einige Leichen die Wege der beiden Killer. Das mag man moralisch vielleicht zweifelhaft finden, da der Film diese Brutalität nicht weiter hinterfragt und zumindest einen der beiden Auftragskiller auch als klaren Sympathieträger darstellt (nach Jahren Zweifel an seiner Tätigkeit zu finden reicht wohl schon, um rehabilitiert zu werden). All zu viel nachdenken sollte man darüber aber ohnehin nicht, ist das Ziel von "Assassins" doch weitestgehend schnörkellose und atcionlastige Unterhaltung. Und die bekommt man, auch wenn dabei keine echten Begeisterungsstürme erwartet werden sollten.

Fazit: Das Aufeinandertreffen von Banderas und Stallone hätte durchaus mehr Verve vertragen können. Richard Donner liefert auf allen Ebenen zwar solide ab, kann sich mit seinem Film aber auch nie so richtig in Erinnerung spielen.

Note: 4+



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