In der Hohlerde hat Kong zwar eine neue Heimat gefunden, bleibt aber weiterhin ein einsamer König: Als letzter seiner Art leidet der riesige Affe vor allem darunter, allein zu sein. Auf der Erdoberfläche fängt die Monarch-Wissenschaftlerin Irene Andrews (Rebecca Hall) gemeinsam mit ihrer Tochter Jia (Kaylee Hottle) und dem Podcaster Bernie (Brian Tyree Henry) ein mysteriöses Signal auf, welches den weiterhin auf der Erde lebenden Godzilla zu einer erneuten Gefahr zu verwandeln droht. Um dem Mysterium auf die Spur zu gehen, folgt das menschliche Team Kong in die Hohlerde - dort sollen sie eine Lösung für das Problem mit der Riesenechse finden. In der Hohlerde kommen sie anschließend nicht nur einer seltsamen, alten Prophezeiung auf die Spur, sondern entdecken auch einen neuen Feind, der Kong durchaus gefährlich werden könnte...
Nach "Godzilla vs. Kong" durfte mit Adam Wingard zum ersten Mal ein Regisseur gleich einen zweiten Film innerhalb des sogenannten "MonsterVerse" verantworten - somit hat diese Franchise ihren Stand mittlerweile gefunden und sich endgültig von den atmosphärisch dichten Katastrophenstreifen rund um Gareth Edwards "Godzilla" abgewandt, um nur noch dem völlig veralberten Mega-Spektakel zu fröhnen. Und das hat zwar weiterhin seine Zuschauerschaft, ist im direkten Vergleich zum Vorgänger aber noch einmal eine ganze Spur dümmer und anstrengender. Die Handlung, für die man sich hier entschieden hat, faselt zwar immer wieder etwas über neue Welten, Technologien und letztendlich sogar große Mythen und Prophezeiungen, als würden wir uns hier in einer komplexen Fantasy-Welt befinden. Letztendlich dient dieser ganze, völlig überkandidelte und bisweilen lächerliche Aufbau aber eben doch nur dazu, damit sich im letzten Drittel gleich mehrere gigantische Titanen das Fressbrett polieren können. Es ist durchaus verständlich, wenn man nach einer halben Stunde aufgibt, noch irgendeinen Sinn in dieser völlig zügellosen Geschichte zu finden - den Drehbuchautoren war diese angesichts von so viel nicht zu Ende gedachtem Stumpfsinn, in welchem sich die Reihe auch immer wieder selbst widerspricht und gigantische Plotholes kreiert, wohl auch völlig egal.
Dementsprechend hätte es wohl auch gereicht, den Film um eine Dreiviertelstunde zu kürzen und die diesmal schon wieder irgendwie beteiligten, aber auch völlig nutzlosen menschlichen Figuren einfach zu tilgen. Die Rückkehr von drei Veteranen des direkten Vorgängers scheint nämlich nur deswegen drin zu sein, um dem beinahe pausenlosen Action-Marathon zumindest noch ein paar kleine Atempausen zu gönnen. Zu erzählen hat der banale Mutter-Tochter-Plot, dem bald darauf noch eine Art "große Bestimmung" zu irgendeiner erzählerischen Brisanz verhelfen soll, allerdings nichts und aus der erneuten Reise in die Hohlerde wird aus Abenteuer-Sicht auch nichts gemacht. Stattdessen müssen wir dabei zusehen, wie hochdatierte Schauspieler*innen Dialogzeilen von sich geben, die meistens hochpeinlich sind. Das gilt sowohl für die bedeutungsschwangeren Dialogzeilen, die "Iron Man 3"-Star Rebecca Hall von sich geben muss, als auch für die beiden Sidekicks Brian Tyree Henry und Dan Stevens, die mit ihren völlig unlustigen, aber dennoch minütlich abgefeuerten Sprüchen den Nervfaktor bedeutend in die Höhe treiben.
Was aber im Grunde auch egal sein kann, denn "Godzilla x Kong" will ebenso wie sein Vorgänger einfach nur stumpfen Spaß bereiten und vor allem gigantische Bilder erschaffen. Doch auch das klappt weniger gut als im vorherigen Teil und das aufgrund eines für heutige Blockbuster altbekannten Problems: Das Ding war zwar wieder exorbitant teuer, doch die Computereffekte sind diesmal deutlich schwächer. Die knalligen Farben des völlig überzogenen Showdowns aus "Godzilla vs. Kong" weichen diesmal der üblichen, matteren Farbpalette, die ihrerseits kaum dazu gedacht ist, einige sehr matschige Animationen zu übertünchen. Vor allem, wenn mehrfach das Element Wasser ins Spiel kommt, sieht die ganze Nummer extrem künstlich aus und auch die beiden Titelhelden wirken im direkten Vergleich wesentlich undetaillierter animiert. Das ganz große Spektakel mag auch deswegen nicht mehr zünden, weil den Machern das Staunen über diese riesigen Tiere abhanden gekommen ist. Oftmals halten sie sich ohnehin in gigantischen, künstlichen Landschaften auf, wo sich ihre Größe nur noch erahnen lässt. Immerhin sorgt der finale Showdown, der dann doch wieder in von Menschen bewohntem Gebiet stattfinden darf, für ein paar knackige Szenen, die man in dieser Art aber nun schon öfters im Franchise gesehen hat. So wirklich packen will das also selbst dann nicht, wenn hier alles an CGI-Krach aufgefahren wird, was möglich scheint - dafür ist das ganze Szenario einfach zu überdreht, zu banal und zu unkinetisch.
Fazit: Dass der Film noch dümmer und die Geschichte noch banaler werden würde als im direkten Vorgänger war zu erwarten - wirklich ärgerlich wird es aber, wenn neben dem blödsinnigen Story-Geschwafel das große Spektakel aufgrund schlechterer Animationen und dem Wiederholen von sattsam bekannten Monster-Kämpfen auch nicht wirklich beeindruckt.
Note: 4-
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