Um die ärztliche Behandlung für seinen kleinen Bruder Kris (Dean Scott Vazquez) bezahlen zu können, muss sich der ehemalige Soldat Noah Diaz (Anthony Ramos) in illegale Gefilde begeben. Während er ein Auto aus einem Museum klauen soll, geht der ganze Einbruch jedoch in die Binsen, als sich das schicke Gefährt als durchaus lebendiger Transformer herausstellt. Dieser soll gerade eine Attacke von finsteren Feinden verhindern, die in den Besitz eines seltsamen Schlüssel-Artefaktes gelangen wollen, um mit diesem ihren blutrünstigen und planetenfressenden Herrscher zur Erde und zu seiner nächsten Mahlzeit zu führen. Noah wird ebenso wie die Museumsmitarbeiterin Elena Wallace (Dominique Fishback) in den Kampf der außerirdischen Roboter hineingezogen, den auf der Seite der heldenhaften Transformer selbstverständlich Optimus Prime anführt...
Da hat man sich für den mittlerweile siebten "Transformers"-Film doch mal eine richtig originelle Ausgangssituation einfallen lassen: Der menschliche Protagonist nimmt in einem fahrbaren Untersatz Platz, der sich jedoch plötzlich als außerirdischer Roboter herausstellt. Zudem gerät der junge Mann in den Besitz eines legendären Gegenstands, um den sich die guten und die bösen Roboter balgen wollen - die eine Seite, um die Erde zu zerstören und die andere, um sie zu retten, zumindest in Ansätzen. Wem das nun bekannt vorkommt, dem sei direkt, und nun auch mit ausgeschaltetem Ironie-Modus gesagt, dass die Macher der mittlerweile gar nicht mehr so erfolgreichen "Transformers"-Reihe tatsächlich zum vierten Mal exakt die gleiche Reihenfolge an Stationen nutzen, um Menschen und Roboter zusammenzubringen. Mit anderen Backgrounds für die wenigen, menschlichen Figuren natürlich, aber darum geht es in einem Film wie diesem ja ohnehin nicht. Stattdessen war man auch hier bemerkenswert faul und legt die ganze Geschichte rund um die äußerst spärlich gezeichneten Noah Diaz und Elena Wallace im Grunde genau dann zu den Akten, wenn die Roboter sich mal wieder zu balgen anfangen. Denn ab dem Zeitpunkt der ersten, großen Karambolage gibt es wie zu alten Michael-Bay-Zeiten kein Halten mehr und die ohnehin dünne Geschichte verkommt zu einem reinen Dauergekloppe.
Dabei hatte man im Jahr 2018 mit dem Spin-Off "Bumblebee" bereits einen gar nicht mal so unsympathischen Versuch unternommen, die Reihe abseits der Dauerfeuer-Action zu erden. Nun kehrt man aber doch zurück zu dem, was Michael Bay zwischen den Jahren 2007 und 2017 fünfmal tun durfte und das ist in höchstem Maße unbefriedigend. Zwar sind die Actionszenen deutlich übersichtlicher choreographiert und gefilmt als noch bei Bay, der mit seiner Wackelkamera immer viel zu nah dran war an all dem unübersichtlichem Chaos. Doch das geringere Budget und auch die Tatsache, dass wir all das irgendwie schon mal irgendwo gesehen haben in den zahlreichen Vorgängern, fordern dennoch ihren Tribut. Den großen Kloppereien geht nämlich zumindest das Spektakuläre, das vollkommen Gigantische von Regie-Veteran Bay ab, weswegen trotz aller berauschenden Computertricks der Funke nicht überspringen mag. Es fühlt sich (auch aufgrund der meist menschenleeren Sets, wodurch keine echte Bedrohung entstehen mag) immer etwas glatt und kühl an. Mal ganz davon abgesehen, dass die zahlreichen Actionszenen in ihrer enormen Länge auch wieder das Problem mit sich bringen, dass man sich alsbald selbst an den schönsten Computeranimationen und Schlachtplatten sattgesehen hat, wenn da keine emotionale Komponente ist, die das Geschehen zumindest ansatzweise erdet.
Und diese Komponente gibt es definitiv nicht. Der halbgare Versuch, zwei menschliche Protagonisten gleichwertig zu den weiterhin pathetische Reden schwingenden Transformers aufzustellen, ist aufgrund des flachen Drehbuchs und der unmotivierten Leistungen der beiden Hauptdarsteller völlig gescheitert. Wobei man "Twisters"-Star Anthony Ramos da natürlich nur bedingt einen Vorwurf machen kann - was soll er denn auch an Leistung erbringen, wenn das Drehbuch ihm nichts an die Hand gibt, womit er arbeiten kann? Somit haben wir am Ende dann nur eine etwas billigere und von Charme befreite Kopie des damals noch richtig frischen und spaßigen, ersten "Transformers"-Films - die Handlungsmuster werden, wenn überhaupt, nur sehr sanft variiert und der vollkommen blödsinnige Plot hält keiner näheren Betrachtung stand. Überhaupt ist die weitere Involvierung von außerirdischen Robotern, die seit dem vierten Film immer wieder tierische Formen annehmen, in höchstem Maße lächerlich - auch angesichts der völlig banalen Dialogzeilen, die diese Computer-Ungetüme mit ihren tiefgepitchten Stimmen aufsagen müssen. In der deutschen Version wird eine weibliche Roboter-Dame übrigens von der Rennfahrerin Sophia Flörsch gesprochen. Man weiß zwar nicht genau warum, bekommt dafür jedoch eine solch grausame Sprechleistung auf die Ohren, dass es nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für alle professionellen Synchronsprecherinnen, die diesen Part sonst auch hätten bekleiden können, eine echte Beleidigung ist. Was natürlich insgesamt auch sonst zu diesem reichlich seelenlosen Blechschaden von einem Film passt.
Fazit: Dass gute Computereffekte noch keinen guten Film machen, wissen wir längst. Die "Transformers"-Reihe hat das auch mit ihrem völlig seelenlosen und ermüdenden siebten Teil nicht verstanden, kopiert nur ihre allseits bekannten Handlungsmuster und lässt ansonsten bei all der überfrachteten Roboter-Klopperei völlig kalt.
Note: 4-
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