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KPop Demon Hunters

Zu dritt bilden Rumi, Zoey und Mira die beliebte KPop-Band "Huntrix", die sich über eine gigantische Fangemeinde freuen darf und als der beliebteste Music-Act der Welt gilt. Doch die Musikgruppe hat ein Geheimnis: In Wahrheit sind alle drei Dämonenjägerinnen, die auch durch ihre die Menschheit zusammenbringende Musik dafür sorgt, dass finstere Monster hinter einer Barriere verbleiben müssen, die durch ihren Gesang verstärkt wird. Doch dann taucht wie aus dem Nichts eine fünfköpfige Boyband namens "Saja Boys" auf und beginnt damit, Huntrix den Ruhm streitig zu machen. Für die drei Mädels besteht kein Zweifel, dass es sich bei den neuen Popsternchen um Dämonen handeln muss, weswegen sie den Kampf gegen ihre neuen Widersacher aufnehmen - natürlich mit neuen, noch kraftvolleren Songs! Probleme bereitet dabei nur Rumi selbst, denn sie verbirgt sogar vor ihren beiden Freundinnen ein Geheimnis, welches ihnen allen und gar der ganzen Welt gefährlich werden könnte...

Dieser Animationsfilm kam irgendwie aus dem Nichts und eroberte Netflix im Sturm - die ganze Welt redet über einen Film, der wie ein animierter Anime-Streifen aufgebaut ist und in welchem eine KPop-Band mit ihrer Musik finstere Dämonen bekämpft. Klingt mehr als absurd, doch irgendetwas musste schließlich dran sein an diesem Überraschungshit, weswegen ich neugierig war, auch endlich einen Blick zu riskieren. Und dabei fällt dann erstmal auf, wie wunderschön dieser Film aussieht. Man braucht nur wenige Minuten, um sich an den recht speziellen Animationsstil zu gewöhnen und anschließend ist man nur noch verzaubert von den grandiosen Licht- und Spezialeffekten und all den kleinen, stilistischen Einzelheiten. Anime-Grimassen gehen dabei Hand in Hand mit perfekter Animationstechnik, sodass kein Auge trocken bleibt. Die optischen Highlights stellen dabei die mit allerlei Brimborium vorgestellten Songs und natürlich die temporeichen Kämpfe gegen unterschiedliche Ungeheuer dar, die trotz ihrer Überzeichnung zu fesseln wissen.
Dabei sind wir mit der technischen Lobhudelei jedoch noch nicht am Ende angekommen, denn mindestens ebenso beeindruckend wie die optische Technik gestaltet sich hier die Musik - bei einem Film, der von gleich zwei KPop-Bands handelt, natürlich ein wichtiger Punkt. Die Songs sind dankenswerter weise ungemein catchy und bleiben im Ohr, sind stets spektakulär und reißen oftmals sogar regelrecht mit. Zum Glück hat man für die musikalischen Elemente auf eine deutsche Synchronisation verzichtet, sodass die Songs in englischer Original-Sprache ertönen und dabei ihre ganz eigene Kraft behalten. Es ist zu erwarten, dass die Songs auch in naher Zukunft noch ihre Popularität behalten, denn Fans rund um den Erdball sind ziemlich begeistert. So begeistert, dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass wir "Huntrix" demnächst erneut auf dem heimischen Bildschirm begrüßen dürfen.
Denn die Geschichte ist natürlich so aufgebaut, dass sich in den nächsten Jahren durchaus noch Fortsetzungen oder Spin-Of's produzieren ließen. Und das wäre durchaus erwünscht, denn aus dieser Welt könnte man noch einiges herausziehen. Die Dramaturgie bleibt in diesem Film dann zwar noch eher flach, die einzelnen Konflikte und Hürden, welche die Figuren zu überwinden haben, bleiben recht vorhersehbar. Das ist aber halb so schlimm, da die einzelnen Charaktere aufgrund ihrer sehr sympathischen Macken und Kanten genügend Gravitas haben, um auch eine etwas dünnere Handlung zu stemmen. Erst, wenn es zwischen einer der Heldinnen und einem der Bösewichte zu einem so schon zu oft gesehenen Konflikt kommt, hängt "KPop Demon Hunters" im Mittelteil ein kleines bisschen durch. Auch hätte ich gern noch etwas mehr über die Geschichte der Dämonenjägerinnen erfahren, die hier zu Beginn nur leicht angeteast wird und das Worldbuilding deswegen noch etwas schwach aussehen lässt. Doch auch hier könnten weitere Franchise-Einträge in näherer Zukunft (und ich bin mir sicher, dass diese kommen werden) noch Abhilfe schaffen.

Fazit: "KPop Demon Hunters" überzeugt vor allem durch seinen bombatischen, experimentellen Animationsstil und die starken Songs, wogegen die Handlung eher überschaubar bleibt. Dafür sind die Charaktere aber durchweg sympathisch genug, um trotz ein paar Hängern im Plot keine ernsthafte Langeweile aufkommen zu lassen.

Note: 3+



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