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The Retirement Plan

Die junge Mutter Ashley (Ashley Greene Khoury) weiß sich in ihrer Notlage nicht anders zu helfen: Da sie und ihre kleine Tochter Sarah (Thalia Campbell) von eiskalten Gangstern bedroht werden, die auf der Suche nach einem mysteriösen USB-Stick sind, setzt Ashley das Mädchen in einen Flieger, der sie zu den Cayman Islands bringt. Dort lebt Ashleys Vater Matt (Nicolas Cage), den sie selbst seit Dekaden nicht gesehen hat, bei dem sie ihre Tochter jedoch in Sicherheit glaubt. Matt ist sich der gefahrvollen Situation schnell bewusst und nimmt das Mädchen unter seine Fittiche. Das Karussell dreht sich jedoch immer schneller, als die ersten Schläger an seinem Strandhaus auftauchen, die der fiese Gangsterboss Donnie (Jackie Earle Haley) entsandt hat.

Filme mit Nicolas Cage sind zu so etwas wie seltsamen Klassikern verkommen. Seit Jahren dreht der "Con Air"-Star zumindest hier in Deutschland praktisch nur noch für den VoD-Markt und haut dabei einen Film nach dem anderen raus, wobei manchmal merkwürdige Kultfilme herauskommen, aber natürlich auch jede Menge Schund. Und in diese Reihe zahlloser Projekte reiht sich auch "The Retirement Plan" ein, bei dessen Sichtung manch ein Fragezeichen über den Köpfen des Publikums aufploppen dürfte. So zum Beispiel, wie eine offensichtlich recht billige Inszenierung, die vor allem kein Händchen für den Schnitt beweist, so viele große Namen in Haupt- und Nebenrollen verpflichten konnte. Wobei sich das bei genauerem Hinsehen natürlich auch wieder erübrigt, da hier vor allem jene Stars dabei sind, die in Hollywood weitestgehend nur noch in B-Movies mitspielen oder kaum noch einen Fuß in die Traumfabrik setzen können.
Dazu zählen dann eben die üblichen Namen wie "Twilight"-Star Ashley Greene; der bullige Ron Perlman, der hier als Gangster-Lieutnant mit Herz noch eine der interessanteren Rollen abgegrast hat; Ghostbuster Ernie Hudson als netter Kumpel; und Jackie Earle Haley als einer von zahlreichen Bösewichtern, bei denen nicht immer ganz klar sind, was sie eigentlich wollen. Alles Talente, die ihre glorreichen Zeiten in Hollywood zumindest zu diesem Zeitpunkt aber ein bisschen hinter sich haben und sich hier daher auch nicht mit Ruhm bekleckern. Denn "The Retirement Plan" ist so bräsig inszeniert, so lahm durchgetaktet und bisweilen unfreiwillig komisch in seinen langsam geschnittenen Actionszenen, dass man das hier Gezeigte nicht ernstnehmen sollte. Das wussten die Macher aber offensichtlich selbst und haben ihren Film deswegen mit allerlei schrägem Humor gewürzt, für den gerade Hauptdarsteller Nicolas Cage mittlerweile eine Bank darstellt.
Und das macht dann auch irgendwie Spaß: Die furchtbar dünne Geschichte darf gerne ignoriert und sich stattdessen auf eine ganze Menge alberner und witziger Einzelszenen fokussiert werden, die zwar niemals wirklich erinnerungswürdig sind, aber dennoch für Lacher sorgen. So zum Beispiel, wenn Cage einen gerade mit einem Schlag gegen den Kehlkopf paralysierten und dementsprechend ächzenden Hünen ganz ungeflissen nachahmt, während er gerade seine Tochter per Seil aus dem Obergeschoss eines Hotels ablässt. Oder wenn eine so schlecht animierte Blutpfütze am Boden aufzeigt, dass das Ganze hier trotz namhafter Schauspieler deutlich weniger Budget hatte, als es nützlich gewesen wäre. Macht aber nichts, denn launenhaft ist das hier schon - nur eben auch irgendwie billig und deutlich um mögliche, filmische Katastrophen herumgetaktet. Man verliert nichts, wenn man diesen Film also einfach auslässt... sieht man ihn sich doch an, ist es aber auch nicht zwingend verschwendete Lebenszeit. Da hat der ohnehin wie immer sehr spielfreudige und nah am Wahnsinn auftretende Cage in den letzten Jahren schon Schlimmeres abgeliefert.

Fazit: Erwartungsgemäß ist auch dieser Comedy-Actioner mit Nicolas Cage in der Hauptrolle eine eher billige Produktion, was man vor allem beim Schnitt merkt. Trotzdem macht diese dünne Geschichte dank einiger treffsicherer Gags irgendwie Laune... auch wenn das alles natürlich total dämlich ist.

Note: 4+



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