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Point Break

Man kann nicht immer neue Geschichten erzählen und gerade zur heutigen Zeit, wenn pro Woche sieben oder acht neue Filme in den Kinos anlaufen, wird es immer schwerer, noch etwas abzuliefern, was man so bislang noch nicht gesehen hat. "Point Break" fühlt sich dabei aber nicht nur an wie ein absoluter Klon des ersten Teils von "The Fast and the Furious", er klappert auch genau die gleichen Handlungsdetails ab... nur eben ohne Autos, dafür aber mit halsbrecherischen Stunts von kriminellen Extremsportlern!

POINT BREAK


Bodhi (Edgar Ramirez) und seine Freunde sorgen beim FBI für ratternde Köpfe: In drei halsbrecherischen Überfällen haben sie das Land bereits um mehrere Millionen erleichtert. Um den Männern auf die Spur zu kommen, wird FBI-Neuling und Ex-Extremsportler Johnny Utah (Luke Bracey) eingesetzt, der sich mit diesem Fall seine Sporen als Agent verdienen will. Dafür schleust er sich bei der Bande ein, um ihr Vertrauen zu gewinnen und sie schließlich, nach Einsammeln von genügend Beweisen, hinter Gittern zu bringen. Dabei lernt Utah jedoch schnell die wahren Gründe für die Taten von Bodhi kennen...

"Point Break" ist ein Remake des Actionfilms "Gefährliche Brandung" aus dem Jahr 1991, damals mit Keanu Reeves und Patrick Swayze in den Hauptrollen, den ich bislang allerdings noch nicht gesehen habe. Schon in diesem Aspekt erzählt uns der Film also natürlich nichts Neues, es ist jedoch offensichtlich, auf welchen Zug man hier gerne aufspringen möchte, da die komplette Rahmenhandlung, inklusive des Figuren-Ensembles, mehr als verdächtig an die mordserfolgreiche "Fast & Furious"-Reihe erinnert, Kennern dürfte dies schon beim Durchlesen der Story-Zusammenfassung aufgefallen sein. Richtig dreist wird es dann, wenn sogar Einzelsequenzen förmlich geklaut werden, wie beispielsweise das gemeinsame Essen draußen bei Sonnenschein, inklusive Gebet. Auch die äußerst blasse Liebesbeziehung erinnert an das Techtelmechtel zwischen Brian und Mia und das Figurenregister reicht über den zürnigen Cop, den attraktiven Undercover-Agenten, den grummeligen Kriminellen und das niedliche Mädchen, welches eine Bindung zwischen den Männern herstellt. In diesen mehr als altbekannten Handlungselementen erreicht "Point Break" zudem nie die Unterhaltsamkeit, die Finesse und den Charme des Vorbilds und dümpelt gerade im Mittelteil langsam und philosophisch vor sich wabernd herum, während von Lebenszielen, Schicksal und Wahrheit gefaselt wird. Dabei nimmt sich der Actionfilm so schrecklich ernst, dass unfreiwillige Lacher leider keine Ausnahme bleiben. Die Schauspieler können dabei ebenfalls wenig ausrichten, erreichen niemals die Präsenz eines Vin Diesel oder Paul Walker, denen hier offensichtlich nachgeeifert wird. Vor allem Luke Bracey bleibt in der Hauptrolle erschreckend blass, während "Bourne"-Antagonist Edgar Ramirez immerhin noch ein paar Akzente setzen kann. Größere Namen wie Ray Winstone oder Teresa Palmer als einzige gewichtige Frauenfigur werden dabei weitestgehend verschenkt. Immerhin kann der Film im letzten Drittel noch einmal, mit einigen recht gewagten und interessanten Wendungen, Tempo aufnehmen und schafft es besonders mit einer spektakulären Szene rund um einen Steinbruch, das Interesse zu wecken. Auch zuvor haben wir im Bereich Action schon einiges gesehen, was die müde Handlung wettmacht: Über grandios gefilmte Surfsequenzen, Snowboard-Wettrennen und auch die Einführung bei einem gewagten Motocross-Stunt über Steinplateaus bekommen wir hier einiges fürs Auge geboten. Sehr hübsche Actionsequenzen, über mehr als ansehnliche Schauplätze auf vier Kontinente verteilt sorgen dafür, dass einem dann doch nicht so schnell langweilig wird. Auch der 3D-Effekt kann diese Szenen sehr gut wiedergeben und entfacht in einigen Sequenzen (wie zum Beispiel den spektakulären Aufnahmen unter Wasser, welche in der dritten Dimension die Ausmaße des gewaltigen Ozeans glatt spürbar machen) sogar einen Mehrwert. In wiederum anderen Szenen, die sehr hektisch geschnitten sind (wie beispielweise die Motocross-Sequenzen) kann der Effekt dann aber auch schon mal für Kopfschmerzen sorgen. Fazit: Handlungs- und figurentechnisch ist "Point Break" ein blasser Klon besserer Filme, in den Actionszenen sorgt er dafür aber für richtig viel Spektakel. Ob allein diese Bilder ein Kinoticket wert sind, wenn nebenbei eben noch andere, bildgewaltige Streifen mit besserer Story laufen, bleibt fraglich.

Note: 4+



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