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Dracula Untold

Nachdem Marvel es sehr erfolgreich vorgemacht hat, wollen nun auch andere Filmstudios ihre Einzelfilme zu einem zusammenhängenden Filmuniversum verbinden. DC macht es nun natürlich ebenfalls, überraschend war dafür die Nachricht, dass Universal ein "Monster"-Franchise plant, mit neuen Filmen über Frankenstein, die Mumie und Co., die später dann auch in Filmen gemeinsam auftreten sollen. Klingt ziemlich seltsam und auch als 2014 mit "Dracula Untold" der Startschuss für dieses Projekt erklang, war man sich noch immer nicht ganz sicher, was das Ganze eigentlich soll. Nach dem Film weiß man nun, dass das alles wohl nur ziemlich hirnrissig werden kann, denn schon der erste Stein ist so misslungen, dass man auf den kommenden Rest gar keine Lust mehr hat...

DRACULA UNTOLD


Vlad der Pfähler (Lukas Evans) war einst der gefürchtstete Krieger aller Zeiten, mittlerweile hat er sich als Fürst zur Ruhe gesetzt, um in Frieden in Transsilvanien zu herrschen. Dabei machen ihm die Türken jedoch einen Strich durch die Rechnung, die eintausend Jünglinge für ihre Armee von Vlads Volk fordern. Vlad weigert sich und ruft so einen Krieg herauf, den er nur verlieren kann. Auf der Suche nach mehr Stärke findet er in einer Höhle ein Monster und bekommt dessen Kräfte in einem Ritual zugeschrieben. Mit extremer Stärke, Schnelligkeit und Wandlungsreichtum zieht Vlad nun als "Dracula" in die Schlacht, um sein Volk zu retten...

Bereits 2011 sollte eine neue Adaption von Dracula unter Universal in Produktion gehen, damals noch mit "Avatar"-Star Sam Worthington in der Hauptrolle. Und schon damals zeichnete sich ab, dass Universal dem Projekt wohl doch nicht ganz vertraute, als das Studio den Film wegen eines zu hoch angesetzten Budgets wieder abbrach. 2013 wurde die Produktion dann mit Luke Evans als Hauptdarsteller wieder aufgenommen und nun kann man sagen, dass es wohl besser gewesen wäre, wenn man es gleich ganz hätte sein lassen, denn das Endergebnis dürfte niemanden wirklich zufrieden stellen. Die größte Hürde (die Frage, was man von "Dracula" erzählen sollte, was nicht eh jeder kennt) umging Universal mit dem Plan, die Vorgeschichte des berühmten Grafen zu erzählen, was ja an sich schon mal keine ganz schlechte Idee ist. Leider wussten die Macher wohl nicht, was sie mit den netten Ideen anfangen sollten, denn nur so erklärt sich, dass aus "Dracula Untold" nun ein vollkommen austauschbares und seelenloses Spektakel geworden ist. In den ohnehin recht knappen 92 Minuten kann sich die flache Handlung niemals entfalten und hetzt nur so von Standort zu Standort, wobei die Story stets nur als mageres Gerüst fungiert, welches von einer Actionsequenz zur nächsten führen soll. Von Tiefe, die gerade eine Erklärung der Figur Dracula an sich beinhalten sollte, um die als Bösewicht bekannte Gestalt greifbar zu machen, fehlt hier jede Spur: Trotz der Entwicklung Vlads zum Familienmensch mit Frau und Kind an seiner Seite möchte man keine Bindung zu den Charakteren aufbauen. Die Dialoge sind unglaublich blass und die Geschichte folgt sattsam bekannten Mustern, verläuft vorhersehbar bis zu einem recht müden und unbefriedigend-flotten Finale. Auch die Actionsequenzen, auf die es hier wohl für die Macher ankam, denn ansonsten bieten sie kaum etwas, sind enttäuschend ausgefallen. Die visuellen Effekte geraten erstaunlich mittelmäßig für eine Blockbuster-Produktion und im Grunde reihen sich hier nur einige kleine Schlachtengemälde aneinander, in denen Dracula in nur wenig variierenden Formen auf seine Gegner losgeht und sich dieser entledigt. Daran hat man sich bereits nach wenigen Minuten sattgesehen und auch die besten Szenen wurden dabei bereits in den Trailern verwurstet. Immerhin macht Luke Evans in seiner ersten absoluten Hauptrolle (nach tragenden Nebenrollen in der schwachen "Hobbit"-Trilogie und dem krachenden "Fast & Furious 6") eine solide Figur, einen eigenen Stempel aufdrücken kann er Dracula allerdings nicht, wobei jedoch einzig und allein das katastrophale Skript Schuld ist, weswegen auch sämtliche Nebendarsteller (ganz besonders Dominic Cooper als verschenkter Antagonist) verheizt werden, ohne einen Eindruck zu hinterlassen. Erst gegen Ende kann "Dracula Untold" das Interesse mit einigen recht interessanten Wendungen und einem netten Cliffhanger, welcher den Film als Franchise-Opener präsentiert, wachrütteln. Es ist allerdings zu befürchten, dass dies den meisten Zuschauern nach einem ansonsten sehr schwachen Fantasy-Actioner ohne Grusel und Atmosphäre leidlich egal sein wird. Fazit: Seelenloses Effektspektakel mit mittelmäßigen Tricks und einer vorhersehbaren und schnell abgespulten Geschichte. Ein erwarteter Flop, welcher das geplante Monster-Franchise von Universal sehr schwach beginnen lässt.

Note: 5+


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