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Terminator 2 - Tag der Abrechnung

"Terminator 2" ist für viele Filmfans eines der wenigen Sequels, welches es mit dem Original nicht nur aufnehmen kann, sondern es sogar noch übertrifft. Dabei steht der Actioner in einer Reihe mit Klassikern wie "Aliens" (ebenfalls von James Cameron), "Der Pate, Teil 2" oder "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs". Ich bin ja generell eigentlich ein Fan von Fortsetzungen und finde daher auch andere Sequels, die beim Rest der Welt weniger gut ankommen, positiver gegenüber. Hier ist jedoch ohnehin klar, dass James Cameron sein bereits gutes Original überholt.

TERMINATOR 2


Nach dem gescheiterten Versuch, Sarah Connor (Linda Hamilton) zu töten, wird aus der apokalyptischen Zukunft des Jahres 2029 erneut eine Maschine entsandt, die es diesmal auf den bereits geborenen John Connor (Edward Furlong) abgesehen hat, soll dieser immerhin in der Zukunft den Kampf gegen die Maschinen anführen. Der T-1000 (Robert Patrick) macht sich auf die Jagd nach dem jungen John. Um Johns Leben zu retten, reist ein T-800 (Arnold Schwarzenegger) ebenfalls in die Vergangenheit. Dort soll nicht nur das Leben des Kindes und seiner Mutter gesichert, sondern vielleicht sogar ein Weg zur Verhinderung des Nuklearanschlags gefunden werden...

Für die meisten Fans gilt "Terminator 2" als klare Steigerung zum Original und somit auch als bester Teil der Reihe. Auch ich fand Teil 2 deutlich besser als seinen Vorgänger, auch wenn ich die ganz großen Jubelstürme nicht einstimmen möchte, denn perfekt ist der Film nicht. Dafür gibt es aber jede Menge auf der Haben-Seite: Die Geschichte wird sehr interessant weitergesponnen, bietet eine Menge neuer Ideen und ein sehr rundes Ende, welches perfekt mit der Story des Originals harmoniert. Auch der Weg hin zu mehr Witz und Charaktertiefe ist gelungen, so baut sich zwischen John Connor und dem T-800 gar eine familiäre Beziehung auf, die niemals kitschig, sondern schlichtweg rührend daherkommt. Darüber hinaus sind auch die Actionszenen grandios, einige von ihnen gehören bis heute zum Klassiker-Repertoire des Genres, so zum Beispiel die Verfolgung eines gigantischen Lasters und eines Motorrads oder die hochspannende Flucht aus einem Krankenhaus. James Cameron inszeniert diese Szenen mit viel Wucht, Dynamik und dem nötigen Krachbumm, ohne jemals zu übersättigen, sein Timing ist schlichtweg meisterhaft. Auch in den visuellen Effekten setzte er damals neue Maßstäbe, die "Verflüssigungseffekte" des Antagonisten T-1000 (ganz nebenbei ein fantastischer, bedrohlicher Bösewicht) sehen auch heute noch großartig aus und lassen zwischendurch ganz vergessen, dass der Film bereits über 25 Jahre alt ist. Optisch bietet uns Cameron neben der nicht gerade originellen, aber zweckdienlichen und interessanten Geschichte also sicher einiges und auch Arnold Schwarzenegger, der diesmal nicht nur Amok läuft, sondern eine gewisse Tiefe erfährt, überzeugt neben Linda Hamilton, dem jungen Edward Furlong und natürlich Robert Patrick in den Hauptrollen. So ganz kann Cameron dieses hohe Tempo aber nicht durchgehend halten. Nach der ersten, herausragend gelungenen ersten Hälfte (sobald man sich an den plötzlich braven und lieben Terminator gewöhnt hat, welcher im Original noch alles niedermetzelte, was tatsächlich ein wenig Zeit in Anspruch nimmt) findet der Regisseur diesen meisterhaften Schwung nämlich nur noch sporadisch wieder. Die besten Szenen sowohl auf Humor- als auch auf Actionbasis befinden sich in der ersten Hälfte, im Mittelteil kommt es hingegen zu einigen Längen und auch das Finale ist, obwohl es spannend und visuell kraftvoll inszeniert ist, eben nicht ganz so spektakulär und beeindruckend wie die vorhergehenden Actionszenen, da auch dieses erneut wieder etwas zu lang geraten ist und nach etlichen kleinen und großen Scharmützeln doch überraschend plötzlich in den Abspann überleitet. Das sind dann doch einige kleine Fehler, die auf Dauer stören und den Filmgenuss bisweilen sogar ein wenig trüben. Ein großartiger Blockbuster ist "Terminator 2" dennoch geworden, denn im Gegensatz zum Original verblüfft er mit mehr Emotionen, einigen tollen Gags und einer grandiosen Optik. Fazit: Fantastische Actionszenen, schöner Humor und viel Tiefe. "Terminator 2" ist besser als das Original, zu einem Meisterwerk reicht es wegen einigen Längen und einem im Vergleich schwächeren Showdown aber doch nicht.

Note: 2-


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