Direkt zum Hauptbereich

Terminator: Die Erlösung

Diesmal zog es Arnold Schwarzenegger durch: Nachdem er für "Terminator 3" nach anfänglichem Murren doch wieder als T-800 zurückkehrte, war er für den vierten Teil nicht mehr zu haben. Das hielt die Macher natürlich nicht davon ab, gleich eine ganze neue Trilogie zu planen und die Zuschauer hielt es nicht davon ab, nach den schwachen Kritiken die Kinosääle weitestgehend zu meiden, sodass diese Pläne wieder auf Eis gelegt und 2015 schließlich doch noch ein gänzlich neuer "Terminator" mit Schwarzenegger in die Kinos kam. Was für eine wirre Geschichte. Generell ist all dieses Hin und Her aber nix wert, denn "Die Erlösung" ist eine große, leere Luftblase von Film...

TERMINATOR: DIE ERLÖSUNG


Im Jahr 2018 hat der Kampf gegen die Maschinen gewonnen. John Connor (Christian Bale) führt die menschlichen Truppen in den Kampf, doch gegen die Macht von Skynet scheinen sie keine Chance zu haben. Zeitgleich befindet sich der Überlebende Marcus Wright (Sam Worthington) auf dem Weg zu Connor, da er sich von diesem Hilfe erhofft. Dabei trifft er den jungen Kyle Reese (Anton Yelchin), auf den es Skynet abgesehen hat. Sollten die Maschinen ihn töten, könnte er nie in der Zeit zurückreisen, um so John Connors Leben zu retten. Als Connor von den Plänen der Maschinen erfährt, setzt er alles daran, Reese zu finden...

Eigentlich hatte dieses ganze Projekt ein großartiges Potenzial. Nachdem wir drei Filme dabei zusehen durften, wie John Connor in der Gegenwart gerettet werden muss, sehen wir nun endlich die Zukunft, in welcher die Maschinen die Macht übernommen haben und begleiten Connor bei seinem Kampf gegen sie. Drei Filme lang wurde davon gesprochen, jetzt bekommen wir das alles also endlich zu sehen. Und was macht Action-Regisseur McG daraus? So gut wie gar nichts. Das Werk gleitet dem Filmemacher immer wieder aus den Händen und er schafft es zu keinem Moment, irgendwie eine packende Atmosphäre aufzubauen. Die wirre und unspannende Handlung dümpelt nur so dahin und das merkte McG anscheinend selbst, weswegen er das ganze Ding schon früh in laute Action taucht. Diese ist dann auch durchgehend überzeugend inszeniert, die Effekte sind sehr gut, die Dynamik stimmt ebenfalls. Diesmal machen die Actionszenen alleine aber noch lange keinen guten Film, da etwas wirklich erinnerungswürdiges (diese eine Szene, die uns vom Hocker haut) diesmal einfach fehlt. Es ist solide gemacht, aber eben nichts Neues mehr. Und das ist die Handlung auch nicht, auch wenn diesmal so viel drin gewesen wäre. Da sich die Autoren aber anscheinend nicht um eine ausgefeilte Charakterisierung gekümmert haben, sind uns die Figuren schon bald herzlich egal. Da muss man sich schon fragen, warum bekannte Top-Stars für so etwas vor die Kameras getreten sind. Christian Bale hat nicht viel mehr zu tun, als herumzubrüllen und ab und zu bedeutungsschwangere Worte auszusprechen, Anton Yelchin weiß als junger Kyle Reese keinerlei Akzente zu setzen und Bryce Dallas Howard ist in ihrer kleinen Rolle schlichtweg so austauschbar, dass man sie im Grunde aus dem Skript auch hätte entfernen können, ohne dass etwas gefehlt hätte. Der einzige, der hier noch positiv hervorsticht, ist "Avatar"-Star Sam Worthington, der hier aber auch die mit Abstand interessanteste und vielschichtigste Figur verkörpern darf, die sich quasi durchgehend in einem inneren Kampf mit sich selbst befindet. Doch auch hier macht ihm das Drehbuch mehrfach einen Strich durch die Rechnung, indem es, anstatt sich den Konflikten zu widmen, nur einfach schnell wieder der nächsten Actionszene zuwendet, um die Zuschauer schon schnell taub zu schießen. Die Geschichte muss man indes also nicht weiter beachten, denn diese ist so banal und langweilig erzählt (und dabei für einen "Terminator"-Film unfassbar blutarm), dass es wirklich schade ist. Gut, dass daraus keine neue Trilogie entstand, aber wahre Fans der Reihe lassen diesen vierten Teil wohl ohnehin besser einfach aus. Fazit: Banaler Actionfilm, der sich mehr für seine nett inszenierte Action als für seine wirre Geschichte interessiert und somit schon früh langweilt. Eine große Enttäuschung.

Note: 4


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid