"Spider-Man" hatte dem Genre der Comicverfilmungen noch einmal einen kräftigen Schub versetzt. Dementsprechend hoch waren natürlich die Erwartungen an die unvermeidliche Fortsetzung, die nur zwei Jahre später in die Kinos kam... und dabei überraschenderweise der ungeschriebenen Regel, dass Sequels immer schlechter sind als das Original, vollkommen ad absurdum führte. Denn "Spider-Man 2" toppte seinen bereits starken Vorgänger um Längen und liefert uns somit eine der besten Comicverfilmungen überhaupt.
SPIDER-MAN 2
Peter Parker (Tobey Maguire) hat es nicht leicht. Um seiner Berufung als Superheld gerecht zu werden, muss er in seinem Privatleben schwere Einbußen erleben. Seine große Liebe Mary Jane Watson (Kirsten Dunst) versetzt er, sein bester Freund Harry Osborn (James Franco) ist wütend, dass er ihm nach dem Tod seines Vaters Spider-Man nicht auf einem Silbertablett liefert und auch in Sachen Geld sieht es sehr, sehr mau aus.So spielt Peter sogar schon mit dem Gedanken, Maske und Anzug einfach aufzugaben. Als dann jedoch ein neuer Superschurke namens "Doc Ock" (Alfred Molina), der mit vier mechanischen Greifarmen ausgestattet ist, auftaucht, ist Spider-Man plötzlich gefragter denn je...
Man konnte befürchten, dass Sam Raimi und sein Team mit der Fortsetzung einfach noch mal einen draufsetzen würden und dabei den Charme und die Sympathie der Szenen, in denen ein junger Mann mit Witz und Spannung seine neuen Kräfte entdeckt, verlieren würden. Und ja, sie setzen gerade in Sachen Action noch einmal ordentlich einen drauf und präsentieren uns mit den grandios inszenierten Kämpfen zwischen Spider-Man und Doc Ock (nebenbei einer der besten Schurken aller Marvel-Filme) meisterhafte Eye-Catcher. Ohne je den Überblick zu verlieren schraubt sich der Film immer höher, erreicht seinen Höhepunkt mit einem hochspannenden und bravourös choreographierten Kampf auf einem dahinrasenden Zug und lassen sich dabei immer etwas Neues einfallen. Da klappt einem tatsächlich mehr als einmal die Kinnlade runter, besonders da die oscarprämierten Effekte auch heute noch, bis auf kleine Ausnahmen, hervorragend aussehen. Aber, und das ist das besondere an "Spider-Man 2", darauf ruhen sich Raimi und Co. nicht aus. Sie hätten den Oberbösewicht in den Mittelpunkt stellen können, in der Geschichte ist er jedoch eigentlich gar nicht so wichtig. Im Zentrum steht weiterhin ein mit sich hadernder Peter Parker, der in seinem neuen Leben vor Schwierigkeiten gestellt wird, und diese Geschichte wird intelligent weitergesponnen. Zwischen den Actionszenen erleben wir so eine überraschend tiefschürfende, emotionale und treffsichere Story, die sich viele Ruhepausen gönnt und uns somit nicht mit nicht enden wollenden Krachbumm-Szenen totschießt. Die Charaktere bleiben das Herzstück und die weiter aufwallenden Konflikte haben einen enormen Zug. Jedem der Nebencharaktere wird ausreichend viel Zeit gewidmet und gerade Rosemary Harris als Peters gutmütige und auch mal resolute Tante May bekommt einige grandiose Szenen ab. Auch der Witz ist keineswegs verloren gegangen, generell sollte sich Sam Raimi mal an einer reinrassigen Komödie versuchen, denn sein Gespür für Timing ist hier schlichtweg meisterhaft. Dies zeigt sich auch in den mal wieder herrlich komischen Szenen, in denen J. Jonah Jameson, der Chef des "Daily Bugle", sein ganzes Team kontrolliert... und dabei für wunderbare Situations-Komik sorgt. Nebenbei ist dann auch Oberschurke Doc Ock (von Alfred Molina stark gespielt) eben nicht einfach nur ein Bösewicht. Seine tragische Hintergrundgeschichte lässt uns den Mann verstehen und so bekommen auch die Actionszenen noch einmal einen wunderbaren Background. Schauspielerisch ist die Reihe ebenfalls gereift, besonders James Franco macht sich sichtbar frei und wirkt hier wesentlich lockerer und präsenter. Kirsten Dunst wirkt noch immer nicht wie die Optimal-Besetzung von Peter Parkers Herzensdame, gefällt aber solide, und Tobey Maguire ist als Titelheld einmal mehr schlichtweg grandios und gefällt auch in den emotional gewichtigeren Szenen, von denen es hier einige gibt. Mit 136 Minuten ist die Fortsetzung dann auch noch einmal 15 Minuten länger als sein Vorgänger und da werden dann auch kleinere Längen, gerade zu Beginn, nicht immer elegant umschifft. Das fällt zwar auf, generell ist es aber schön, dass die Macher sich Zeit für ihre Geschichte nehmen und ihre Charaktere leben und atmen lassen. Fazit: Grandiose Fortsetzung, visuell meisterhaft, mit fabelhaften Actionszenen. Daneben überzeugen auch Charaktere und Geschichte mit Tiefe, Witz und einigen Szenarien von großer Emotionalität. Der absolute Höhepunkt der "Spider-Man"-Trilogie!
Note: 2+
Man konnte befürchten, dass Sam Raimi und sein Team mit der Fortsetzung einfach noch mal einen draufsetzen würden und dabei den Charme und die Sympathie der Szenen, in denen ein junger Mann mit Witz und Spannung seine neuen Kräfte entdeckt, verlieren würden. Und ja, sie setzen gerade in Sachen Action noch einmal ordentlich einen drauf und präsentieren uns mit den grandios inszenierten Kämpfen zwischen Spider-Man und Doc Ock (nebenbei einer der besten Schurken aller Marvel-Filme) meisterhafte Eye-Catcher. Ohne je den Überblick zu verlieren schraubt sich der Film immer höher, erreicht seinen Höhepunkt mit einem hochspannenden und bravourös choreographierten Kampf auf einem dahinrasenden Zug und lassen sich dabei immer etwas Neues einfallen. Da klappt einem tatsächlich mehr als einmal die Kinnlade runter, besonders da die oscarprämierten Effekte auch heute noch, bis auf kleine Ausnahmen, hervorragend aussehen. Aber, und das ist das besondere an "Spider-Man 2", darauf ruhen sich Raimi und Co. nicht aus. Sie hätten den Oberbösewicht in den Mittelpunkt stellen können, in der Geschichte ist er jedoch eigentlich gar nicht so wichtig. Im Zentrum steht weiterhin ein mit sich hadernder Peter Parker, der in seinem neuen Leben vor Schwierigkeiten gestellt wird, und diese Geschichte wird intelligent weitergesponnen. Zwischen den Actionszenen erleben wir so eine überraschend tiefschürfende, emotionale und treffsichere Story, die sich viele Ruhepausen gönnt und uns somit nicht mit nicht enden wollenden Krachbumm-Szenen totschießt. Die Charaktere bleiben das Herzstück und die weiter aufwallenden Konflikte haben einen enormen Zug. Jedem der Nebencharaktere wird ausreichend viel Zeit gewidmet und gerade Rosemary Harris als Peters gutmütige und auch mal resolute Tante May bekommt einige grandiose Szenen ab. Auch der Witz ist keineswegs verloren gegangen, generell sollte sich Sam Raimi mal an einer reinrassigen Komödie versuchen, denn sein Gespür für Timing ist hier schlichtweg meisterhaft. Dies zeigt sich auch in den mal wieder herrlich komischen Szenen, in denen J. Jonah Jameson, der Chef des "Daily Bugle", sein ganzes Team kontrolliert... und dabei für wunderbare Situations-Komik sorgt. Nebenbei ist dann auch Oberschurke Doc Ock (von Alfred Molina stark gespielt) eben nicht einfach nur ein Bösewicht. Seine tragische Hintergrundgeschichte lässt uns den Mann verstehen und so bekommen auch die Actionszenen noch einmal einen wunderbaren Background. Schauspielerisch ist die Reihe ebenfalls gereift, besonders James Franco macht sich sichtbar frei und wirkt hier wesentlich lockerer und präsenter. Kirsten Dunst wirkt noch immer nicht wie die Optimal-Besetzung von Peter Parkers Herzensdame, gefällt aber solide, und Tobey Maguire ist als Titelheld einmal mehr schlichtweg grandios und gefällt auch in den emotional gewichtigeren Szenen, von denen es hier einige gibt. Mit 136 Minuten ist die Fortsetzung dann auch noch einmal 15 Minuten länger als sein Vorgänger und da werden dann auch kleinere Längen, gerade zu Beginn, nicht immer elegant umschifft. Das fällt zwar auf, generell ist es aber schön, dass die Macher sich Zeit für ihre Geschichte nehmen und ihre Charaktere leben und atmen lassen. Fazit: Grandiose Fortsetzung, visuell meisterhaft, mit fabelhaften Actionszenen. Daneben überzeugen auch Charaktere und Geschichte mit Tiefe, Witz und einigen Szenarien von großer Emotionalität. Der absolute Höhepunkt der "Spider-Man"-Trilogie!
Note: 2+
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