Es reicht anscheinend nicht mehr, nur die Kinoleinwände zu erobern. Marvel pulverisiert mit seinen Superhelden-Blockbustern einen Einspielrekord nach dem anderen und setzt ab 2017 die Fans sogar mit drei neuen Filmen jährlich in Verzückung. Zusätzlich hat man sich nun auch dem Serienmarkt zugewandt und hat mit Serien wie "Daredevil" oder "Jessica Jones" Serien erschaffen, die als Begleitmaterial zu den Filmen gesehen werden sollen... auch wenn noch nicht klar ist, wie weit die Filme die Handlung der Serien aufnehmen wollen. Mit "Agents of SHIELD" widmete man sich schließlich der Geheimorganisation, mit welcher die Avengers in ihren Kinoabenteuern bereits mehr als einmal zusammenarbeiteten...
AGENTS OF S.H.I.E.L.D. - STAFFEL 1
Agent Phil Coulson (Clark Gregg) lebt! Nach der Schlacht von New York wurde das für tot gehaltene Shield-Mitglied wiederbelebt, um eine neue Gruppe anzuführen und die uns bekannte Welt vor Gefahren zu schützen. Gemeinsam mit dem Special Agent Grant Ward (Brett Dalton), der Kampfpilotin Melinda May (Ming-Na Wen), dem genialen Technik-Duo Leo Fitz (Iain De Caestecker) und Jemma Simmons (Elizabeth Henstridge) sowie der Hackerin Skye (Chloe Bennet), die neu zum Team stößt, nimmt sich Coulson den Fällen an, für welche die normale Sicherheit nicht gut genug ausgerüstet ist... und sagt Aliens, der Gruppierung Hydra oder wild gewordenen Experimenten den Kampf an!
Nun also auch als Serie: Joss Whedon & Co. bauen ihr Marvel Cinematic Universe weiter aus und liefern uns mit einer Serie über die Geheimorganisation "SHIELD" Hintergründe zu Philipp Coulson und seinem Team, welches fernab der Avengers gegen mysteriöse Bedrohungen kämpft und dabei eher im Hintergrund die Fäden zieht. Potenzial für interessanten Stoff gibt es da natürlich zur Genüge, man muss jedoch feststellen, dass dieses in der ersten Hälfte der ersten Staffel noch nicht wirklich ausgeschöpft wird. Zwar gibt es immer wieder interessante und spaßige Anspielungen auf das MCU und einige aus den Filmen bekannte Figuren schauen auch immer wieder für Gastauftritte rein und zudem wird die Figur des Agent Coulson (einer der Fan-Favoriten des MCU) endlich mal etwas näher beleuchtet. Einige der Handlungen sind zudem sehr eng mit den Filmen verstrickt, nehmen unter anderem Storys aus "Thor - The Dark Kingdom", "The Return of the First Avenger" und natürlich dem ersten "Avengers"-Streifen auf. Das ist über weite Strecken sehr interessant, die Handlung, die sich ansonsten jedoch während den ersten elf bis zwölf Folgen darum strickt, ist es leider nicht.
Man hat sich hier dem "Fall der Woche"-Prinzip gewidmet, welches uns in jeder Folge eine neue Herausforderung zeigt... ob eine Götterdame, die von Asgard zur Erde fliegt, um dort eine Armee zu rekrutieren oder einen Krimiplot an einer Ausbildungsstätte, wo sich ein vereisender Übeltäter herumtreibt. Diese Fälle sind zwar alle für sich ganz nett, leben von der überzeugend inszenierten Action, dem leisen Humor und den größtenteils wirklich kinoreifen Effekten, aber einen richtigen Drive bekommt die Serie nicht hin. Es will sich kaum ein roter Faden einstellen und auch die Charaktere bleiben ziemlich blass, man versucht zu wenig, ihnen und den Beziehungen untereinander wirkliches Leben einzuhauchen, was auch an den nicht immer überzeugenden Darstellern liegen mag, die doch deutliche Klischees erfüllen.
Später wird "Agents of Shield" dann aber doch merklich besser, wenn eine Geschichte aufgebaut wird, die sich um sämtliche Folgen spannt und die endlich einen klaren roten Faden erkennen lässt. Mit teils enorm überraschenden Wendungen, Charaktertiefen, welche man den meisten von ihnen kaum mehr zugetraut hätte und einer wirklich spannenden Story, die mehrere Höhepunkte durchläuft und dabei auch nicht vor Sozialkritik und dem Ausscheiden manchen Charakers scheut, werden wir zum Glück doch noch sehr gut unterhalten. Hätte man dies über die ganze Staffel hinweg so durchgezogen, wäre eine wirklich gute Season herausgekommen, so überwiegt dann insgesamt storytechnisch eher das Gefühl, einfach gut unterhalten worden zu sein... mit dem Hinblick darauf, dass sich die Serie nun in der zweiten Staffel noch einmal ordentlich steigern kann, da man den Dreh nun rauszuhaben scheint.
Ein kleiner Klotz am Bein dürften dennoch die Charaktere bleiben, denn erwartungsgemäß überstrahlt der charismatische Clark Gregg als Agent Coulson sie alle und entzückt mit seiner Mischung aus bitterem Ernst, herrlich trockenem Witz und überraschender Sensibilität. Neben ihm weiß zwar auch Chloe Bennet als toughe Hackerin Skye ordentlich herauszustechen, was man aber von den beiden "Pausenclowns" Iain De Caestecker und Elizabeth Henstridge kaum sagen kann, die gerade in tieferen Momenten schauspielerisch deutlich an ihre Grenzen stoßen. Ansonsten gibt es natürlich auch noch eine enorme Riege an Gast- und Nebendarstellern zu bewundern und bekannte Namen wie Bill Paxton, "Deep Blue Sea"-Star Saffron Burrows oder auch Patton Oswalt (Spence aus "King of Queens") sorgen für einige durchaus nette Aha-Momente.
Fazit: Während sich die Serie in der ersten Hälfte noch durch Oberflächlichkeiten schleppt, läuft sie später mit einer dramatisch zugespitzten Geschichte zu Höchstform auf. Neben Clark Gregg sind die Anspielungen auf die Marvel-Kinofilme klare Highlights.
Note: 3+
Man hat sich hier dem "Fall der Woche"-Prinzip gewidmet, welches uns in jeder Folge eine neue Herausforderung zeigt... ob eine Götterdame, die von Asgard zur Erde fliegt, um dort eine Armee zu rekrutieren oder einen Krimiplot an einer Ausbildungsstätte, wo sich ein vereisender Übeltäter herumtreibt. Diese Fälle sind zwar alle für sich ganz nett, leben von der überzeugend inszenierten Action, dem leisen Humor und den größtenteils wirklich kinoreifen Effekten, aber einen richtigen Drive bekommt die Serie nicht hin. Es will sich kaum ein roter Faden einstellen und auch die Charaktere bleiben ziemlich blass, man versucht zu wenig, ihnen und den Beziehungen untereinander wirkliches Leben einzuhauchen, was auch an den nicht immer überzeugenden Darstellern liegen mag, die doch deutliche Klischees erfüllen.
Später wird "Agents of Shield" dann aber doch merklich besser, wenn eine Geschichte aufgebaut wird, die sich um sämtliche Folgen spannt und die endlich einen klaren roten Faden erkennen lässt. Mit teils enorm überraschenden Wendungen, Charaktertiefen, welche man den meisten von ihnen kaum mehr zugetraut hätte und einer wirklich spannenden Story, die mehrere Höhepunkte durchläuft und dabei auch nicht vor Sozialkritik und dem Ausscheiden manchen Charakers scheut, werden wir zum Glück doch noch sehr gut unterhalten. Hätte man dies über die ganze Staffel hinweg so durchgezogen, wäre eine wirklich gute Season herausgekommen, so überwiegt dann insgesamt storytechnisch eher das Gefühl, einfach gut unterhalten worden zu sein... mit dem Hinblick darauf, dass sich die Serie nun in der zweiten Staffel noch einmal ordentlich steigern kann, da man den Dreh nun rauszuhaben scheint.
Ein kleiner Klotz am Bein dürften dennoch die Charaktere bleiben, denn erwartungsgemäß überstrahlt der charismatische Clark Gregg als Agent Coulson sie alle und entzückt mit seiner Mischung aus bitterem Ernst, herrlich trockenem Witz und überraschender Sensibilität. Neben ihm weiß zwar auch Chloe Bennet als toughe Hackerin Skye ordentlich herauszustechen, was man aber von den beiden "Pausenclowns" Iain De Caestecker und Elizabeth Henstridge kaum sagen kann, die gerade in tieferen Momenten schauspielerisch deutlich an ihre Grenzen stoßen. Ansonsten gibt es natürlich auch noch eine enorme Riege an Gast- und Nebendarstellern zu bewundern und bekannte Namen wie Bill Paxton, "Deep Blue Sea"-Star Saffron Burrows oder auch Patton Oswalt (Spence aus "King of Queens") sorgen für einige durchaus nette Aha-Momente.
Fazit: Während sich die Serie in der ersten Hälfte noch durch Oberflächlichkeiten schleppt, läuft sie später mit einer dramatisch zugespitzten Geschichte zu Höchstform auf. Neben Clark Gregg sind die Anspielungen auf die Marvel-Kinofilme klare Highlights.
Note: 3+
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