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Findet Nemo

"Findet Nemo" war eine gigantische Erfolgsgeschichte für Pixar. Damals wurde er zum erfolgreichsten Animationsfilm aller Zeiten, überholte Klassiker wie "Shrek" und "Der König der Löwen" und wenn man nun den erneuten 3D-Start im Jahr 2012 dazurechnet, ist er heute nach "Toy Story 3" immerhin noch der zweiterfolgreichste Pixarfilm. Kein Wunder, dass da schließlich jetzt noch eine Fortsetzung an Land gezogen wurde, die zur Zeit einen sehr ähnlichen Siegeszug hinlegt. Doch widmen wir uns vor dem Sequel erst einmal dem Original...

FINDET NEMO


Clownfisch Marlin sorgt sich sehr um seinen einzigen Sohn Nemo, nachdem Marlins Frau Cora und all ihre anderen Kinder von einem Raubfisch gefressen wurden. An Nemos erstem Schultag wird der kleine Fisch jedoch von einem Taucher entführt und nach Sydney verschleppt. Marlin macht sich, obwohl er Respekt vor den weiten des Ozeans hat, auf die Suche nach seinem Sohn. Dabei trifft er auf die an Gedächtnisschwund leidende Fischdame Dorie, die ihm bei der Suche helfen möchte...

"Findet Nemo" ist einer der Filme von Pixar, die sich der größten Beliebtheit erfreuen. Bis heute ist der Animationsfilm über einen ängstlichen Fischvater, der sich durch den Ozean kämpft, um seinen Sohn zu finden, ein klarer Klassiker des Genres geworden, der sowohl Kinder als auch Erwachsene begeistert hat. Ist man streng, muss man aber sagen, dass das Werk nicht zu Pixars besten Filmen gehört, vielleicht auch nicht zu den zweitbesten... bei deren Liste an Meisterwerken heißt das aber wirklich nicht viel und sorgt dafür, dass "Findet Nemo" noch immer ein wirklich guter Film ist. 
Der Humor ist nicht ganz so clever wie in anderen, besonders späteren Pixar-Filmen und beschränkt sich weitestgehend auf die Vermenschlichung der Fische, wenn diese beispielsweise Schulen besuchen oder Dorie und Marlin in einen Streit geraten, weil sich letzterer (als Mann) standhaft weigert, jemanden nach dem Weg zu fragen. Dass bei diesen Szenen (neben dem wunderbaren Slapstick) dennoch sehr viel gelacht werden darf, ist vor allem den unermüdlichen Ideen bei der Inszenierung der Actionszenen und auch den herrlichen Charakteren zu verdanken, die sowohl auf humoristischer als auch auf emotionaler Ebene sehr lebendig und liebenswürdig gestaltet wurden. 
Dass dabei natürlich auch sämtliche Animationen auf allerhöchstem Niveau sind, sollte erwähnt werden, ist bei Pixar aber mittlerweile auch eine Selbstverständlichkeit. Über die grandiosen Bilder staunt man aber natürlich dennoch mehr als einmal, genauso wie über die gelungene deutsche Synchronisation, die mit prominenten Sprechern wie Anke Engelke, Christian Tramitz und Thomas Fritsch aufwartet. Der Film schraubt sich mit immer neuen Gefahren und Herausforderungen über seine 100 Minuten immer höher und lässt dabei, dank sehr viel Abwechslung, absolut keine Längen zu. 
Im Kern ist er dabei durchaus einfacher und geradliniger gestrickt als so manch anderes Produkt von Pixar. Kinder werden dabei ihre wahre Freude haben und auch Erwachsene werden etliche Details entdecken, die zum Schmunzeln und Lachen einladen, ansonsten sorgen aber auch jede Menge Klischees und recht vorhersehbare Wendungen dafür, dass der Film eben sehr zielgerichtet abläuft. Es gibt viele tolle Ideen, die Geschichte an sich ist aber doch eher ein guter Standard und sieht sogar manchmal aus wie das Abarbeiten einer Checkliste, wenn Marlin und dorie über Haie, Antennenfische, Quallen und Schildkröten stolpern. Jede Szene für sich genommen ist grandios, ein wirklich rundes Ding wird dann aber nicht daraus. Das ist aber halb so schlimm, wenn man insgesamt dennoch so herrlich viel Spaß dabei hat.
Fazit: "Findet Nemo" ist nicht ganz so clever und einfallsreich wie seine Kollegen, aber mit viel Witz, Charme und großartigen Bildern weiß der Film dennoch Jung und Alt zu verzaubern.

Note: 2-


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