Die Freundschaft zwischen Mensch und Tier war nicht immer vorhanden. Hunde und Menschen waren sich bereits ihrer Feindschaft bewusst, waren sie doch beide Jäger... und standen somit auf unterschiedlichen Seiten. "Alpha" will sich nun daran versuchen, die Freundschaft eines jungen Mannes und eines Wolfs innerhalb der lebensgefährlichen Welt der Neandertaler aufzuzeigen und somit zu erzählen, wie beide Rassen eine Allianz bildeten. Das klingt nach viel Herz und sah in den Trailern auch recht spektakulär aus... aber kann der Blockbuster, der sich diese Woche immerhin neben dem neuen "Conjuring"-Spin-Off beweisen muss, auch wirklich überzeugen?
ALPHA
Europa vor 20.000 Jahren. Der junge Jäger Keda (Kodi Smit-McPhee) wird bei der Jagd auf eine gigantische Bisonherde von seiner Gruppe getrennt, als eines der Tiere ausbricht und ihn eine Klippe hinabdrängt. Sein Stamm glaubt, Keda verloren zu haben, doch dieser ist noch am Leben und will sich schwer verletzt einen Weg zurück in seine Heimat erkämpfen. Dabei tut er sich mit einem von seinem Rudel verletzt zurückgelassenen Wolf zusammen - eine Freundschaft, die lange braucht, um zu erwachen, schließlich aber Geschichte schreiben soll...
Tatsächlich ist es mir selten untergekommen, dass ein Film, der mit einem gar nicht mal so niedrigen Budget produziert wurde und im Grunde auch das Potenzial für einen ordentlichen Mainstream-Blockbuster gehabt hätte, so rar beworben wurde. Ich gehe enorm oft ins Kino und habe den Trailer zu "Alpha" dort nur einmal gesehen - dementsprechend leer war die Nachmittagsvorstellung, in welcher ich mir den Abenteuerfilm angesehen habe. Über die Qualität des Werks sagt das aber natürlich rein gar nichts aus und generell ziehen sich alle Beteiligten, darunter Regisseur Albert Hughes, recht solide aus der Affäre.
Nichts an dem Film ist wirklich Beeindruckend, nichts erfindet das Rad neu und sieht man davon ab, dass die Wölfe hier nicht sprechen, könnte es auch ein disneyfiziertes Märchen sein. Es wird zwar immer wieder gefährlich und düster, ansonsten ist die Geschichte aber recht familienfreundlich erzählt, hat Herz und ein wenig Witz und erzählt ein rundum spannendes Abenteuer. Man hätte das Ganze sicherlich mutiger, vielleicht auch etwas härter erzählen können - so hat man sich hier eher dem Mainstream angeschmiegt, aber auch das muss ja per se erst einmal nichts schlechtes sein. Visuell ist das Werk, wenn auch nicht so beeindruckend wie vergleichbare Blockbuster in diesem Jahr, definitiv mehr als ansehlich geworden. Die Macher halten sich mit opulenter Action zwar zurück (eine außer Kontrolle geratene Büffelherde gleich zu Beginn einmal ausgenommen), trotzdem verblüffen die erstaunlich real aussehenden CGI-Tiere und die wunderschönen Landschaftsaufnahmen.
Im Fokus steht aber natürlich die langsam heranwachsende Freundschaft zwischen Mensch und Wolf und zu beobachten, wie der junge Keda, nun selbst ein Einzelgänger, immer wieder kleine Schritte auf seinen tierischen Begleiter zumacht, sich in Geduld und schließlich auch Autorität übt, um die Beziehung zu festigen, das macht viel Spaß und hat auch einige emotionale Momente zu bieten. Auf die simple Kitsch-Drüse drückt man dabei nur selten, sondern erzählt seine Geschichte sehr geradlinig und ohne weitere Überraschungen herunter. Das ist dann auch im Kern nicht sonderlich originell, wird aber immerhin nie wirklich langweilig und hat, trotz vieler ruhiger Szenen, durchgehend genügend Schwung.
"Let Me In"-Star Kodi Smit-McPhee macht seine Sache derweil ebenfalls mehr als ordentlich und wirft sich physikalisch mit aller Wucht ins Geschehen. Natürlich wird ihm vom titelgebenden Wolf Alpha die Schau gestohlen, aber auch das hat man kommen sehen: Wenn ein Tier der Titelheld ist, bleibt für den Menschen weniger Platz und dementsprechend kann man Smit-McPhee nur gratulieren, da er es dennoch immer wieder schafft, deutliche Akzente zu setzen. Gegen Ende verliert man sich ein wenig im Mainstream-Getue, Wagnisse geht man zu diesem Punkt aber ohnehin keine mehr ein. Es ist nicht ganz falsch zu sagen, dass "Alpha" diese nötig gehabt hätte, um aus der Masse hervorzustechen - ein solider Film ist es aber dennoch zweifellos.
Fazit: Emotionale Abenteuerreise, die von der Freundschaft zwischen Mensch und Tier lebt. Visuell ansprechend und mit stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen unterlegt, im Kern jedoch zu geradlinig und harmlos. Mit etwas mehr Mut hätte die Geschichte mehr hergegeben.
Note: 3
Tatsächlich ist es mir selten untergekommen, dass ein Film, der mit einem gar nicht mal so niedrigen Budget produziert wurde und im Grunde auch das Potenzial für einen ordentlichen Mainstream-Blockbuster gehabt hätte, so rar beworben wurde. Ich gehe enorm oft ins Kino und habe den Trailer zu "Alpha" dort nur einmal gesehen - dementsprechend leer war die Nachmittagsvorstellung, in welcher ich mir den Abenteuerfilm angesehen habe. Über die Qualität des Werks sagt das aber natürlich rein gar nichts aus und generell ziehen sich alle Beteiligten, darunter Regisseur Albert Hughes, recht solide aus der Affäre.
Nichts an dem Film ist wirklich Beeindruckend, nichts erfindet das Rad neu und sieht man davon ab, dass die Wölfe hier nicht sprechen, könnte es auch ein disneyfiziertes Märchen sein. Es wird zwar immer wieder gefährlich und düster, ansonsten ist die Geschichte aber recht familienfreundlich erzählt, hat Herz und ein wenig Witz und erzählt ein rundum spannendes Abenteuer. Man hätte das Ganze sicherlich mutiger, vielleicht auch etwas härter erzählen können - so hat man sich hier eher dem Mainstream angeschmiegt, aber auch das muss ja per se erst einmal nichts schlechtes sein. Visuell ist das Werk, wenn auch nicht so beeindruckend wie vergleichbare Blockbuster in diesem Jahr, definitiv mehr als ansehlich geworden. Die Macher halten sich mit opulenter Action zwar zurück (eine außer Kontrolle geratene Büffelherde gleich zu Beginn einmal ausgenommen), trotzdem verblüffen die erstaunlich real aussehenden CGI-Tiere und die wunderschönen Landschaftsaufnahmen.
Im Fokus steht aber natürlich die langsam heranwachsende Freundschaft zwischen Mensch und Wolf und zu beobachten, wie der junge Keda, nun selbst ein Einzelgänger, immer wieder kleine Schritte auf seinen tierischen Begleiter zumacht, sich in Geduld und schließlich auch Autorität übt, um die Beziehung zu festigen, das macht viel Spaß und hat auch einige emotionale Momente zu bieten. Auf die simple Kitsch-Drüse drückt man dabei nur selten, sondern erzählt seine Geschichte sehr geradlinig und ohne weitere Überraschungen herunter. Das ist dann auch im Kern nicht sonderlich originell, wird aber immerhin nie wirklich langweilig und hat, trotz vieler ruhiger Szenen, durchgehend genügend Schwung.
"Let Me In"-Star Kodi Smit-McPhee macht seine Sache derweil ebenfalls mehr als ordentlich und wirft sich physikalisch mit aller Wucht ins Geschehen. Natürlich wird ihm vom titelgebenden Wolf Alpha die Schau gestohlen, aber auch das hat man kommen sehen: Wenn ein Tier der Titelheld ist, bleibt für den Menschen weniger Platz und dementsprechend kann man Smit-McPhee nur gratulieren, da er es dennoch immer wieder schafft, deutliche Akzente zu setzen. Gegen Ende verliert man sich ein wenig im Mainstream-Getue, Wagnisse geht man zu diesem Punkt aber ohnehin keine mehr ein. Es ist nicht ganz falsch zu sagen, dass "Alpha" diese nötig gehabt hätte, um aus der Masse hervorzustechen - ein solider Film ist es aber dennoch zweifellos.
Fazit: Emotionale Abenteuerreise, die von der Freundschaft zwischen Mensch und Tier lebt. Visuell ansprechend und mit stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen unterlegt, im Kern jedoch zu geradlinig und harmlos. Mit etwas mehr Mut hätte die Geschichte mehr hergegeben.
Note: 3
Kommentare
Kommentar veröffentlichen