Ich hatte wirklich nicht vor, diesen Film zu sehen. Der Trailer, der in den letzten Monaten gefühlt vor jedem Film lief, nervte schon beim ersten Mal - sicherlich einer der miesesten Trailer des Jahres, der nicht einen guten Gag lieferte und darüber hinaus ungemein schlecht geschnitten war. Die Kritiken waren ebenfalls mau und schon war es eigentlich klar - "Bad Spies" werde ich mir im Kino einfach mal sparen. Der einzige Grund war eigentlich Mila Kunis, die ich einfach bezaubernd finde, dann kam aber auch die überraschende FSK-Bewertung dazu. Mit einer Freigabe ab 16 Jahren schien die Action-Komödie vielleicht doch kein weichgewaschenes Mainstream-Futter zu sein... oder doch? Davon wollte ich mich dann doch selbst überzeugen.
BAD SPIES
Audrey (Mila Kunis) ist am Boden zerstört, nachdem ihr geliebter Freund Drew (Justin Theroux) mit ihr Schluss gemacht und eigentlich ist sie auch gar nicht in Feierlaune, als ihre beste Freundin Morgan (Kate McKinnon) eine Geburtstagsparty für sie plant. Plötzlich stehen jedoch zwei Geheimagenten vor Audreys Tür, die behaupten, dass Drew ebenfalls ein Agent sei und die nun seine Sachen begutachten wollen. Mit einem Mal sehen sich die beiden Frauen plötzlich einer drohenden Gefahr gegenüber und geraten zwischen die Fronten einer Spionageabwehr. Wirklich vertrauen können sie offenbar niemandem mehr und beschließen, die Lüftung eines großen Spionagegeheimnisses einfach selbst in die Hand zu nehmen... ganz gleich, ob sie dafür qualifiziert sind oder nicht.
Es ist genau das Prinzip, welches Filmfreunde schon aus etlichen Action- und Spionage-Komödien gesehen haben. Zwei Menschen, die mit Pistolen, Geheimagenten und Regierungsverschwörungen eben so gar nichts am Hut haben, finden sich plötzlich zwischen den Fronten wieder und müssen sich, oftmals panisch und heillos überfordert, mit der Situation arrangieren und sie wieder geradebiegen. Das ist hier nicht viel anders erzählt als in vergleichbaren Werken... nur eben ein wenig schlechter und ohne großartigen Charme.
Das hat zum einen auch mit der Besetzung zu tun, die hier nur zur Hälfte aufgeht: "Black Swan"-Star Mila Kunis spielt die Rolle der frechen, oftmals aber auch ziemlich genervten Dame, die sich durchaus zur Wehr setzen kann, auch wenn sie dabei tollpatschig agiert, mittlerweile beinahe im Schlaf. Ihre Darstellung macht Spaß, etwas wirklich Neues packt sie ihrer mäßigen Filmografie aber auch nicht hinzu - ich würde sie gerne erneut in einem mutigeren Film sehen und nicht in der xten Komödie, denn dass sie etwas auf dem Kasten hat, hat sie zuvor schon bewiesen. Kunis funktioniert in diesem Kontext jedoch weiterhin, während Kate McKinnon genau das nicht tut. Sie war im Grunde noch nie lustig und treibt diese Gaga-Parade in "Bad Spies" erneut auf die Spitze: Ständig plappernd, wild gestikulierend und grimassierend, schreiend und kreischend, wobei kaum ein guter Gag aus ihrem Mund kommt - da sind die trockenen Sprüche seitens Kunis wesentlich treffsicherer.
Als Buddy-Duo funktionieren Kunis und McKinnon also nur bedingt und gerade das ist fatal, baut ein Film wie dieser doch auf dem Funktionieren dieser Bindung auf. Es geht hier nicht um eine funktionierende Handlung (und diese funktioniert vorne und hinten nicht), es geht auch nicht um brillante Actionszenen (das hier Gebotene ist allerhöchstens Genre-Durchschnitt), sondern um Humor. Mehr als ein paar kleinere Lacher sind hier aber nicht dabei, was daran liegen dürfte, dass die Witze oftmals erstaunlich gezwungen wirken. Da wird dann wieder ewg um den heißen Brei herumgeredet, es wird tausende Male betont, was für gute Freundinnen Audrey und Morgan doch sind und all das schleppt sich dann über etliche, vor allem europäische, Handlungsorte und über 116 teils recht zähe Minuten.
Zwischendrin gibt es immer wieder ein paar nette Highlights, trotzdem hätten es zwanzig Minuten weniger sicherlich auch getan, denn das ständige Hüpfen zwischen europäischen Städten und den Begegnungen mit immer neuen Bösewichtern wird mit fortschreitender Spieldauer eben nicht unterhaltsamer, sondern viel mehr anstrengender. Das Tempo wird nicht höher, sondern flacht ab und letztlich ist man froh, wenn der Abspann läuft. Mit einer Sache überrascht "Bad Spies" dann jedoch tatsächlich und das ist der ziemlich enorme Härtegrad. Wer nach dem harmlosen Trailer dachte, dass das hier eh wieder eine Kinderkirmes werden würde, liegt falsch, ist der Bodycount doch nach einer halben Stunde bereits ziemlich hoch. Generell wird hier sehr, sehr viel gestorben und das auch nicht immer auf angenehme Art und Weise - angesichts der überhöhten Inszenierung kann man all das aber eh nie ernstnehmen. Richtig vereinbaren lassen sich die alberne Handlung, das ständige Geplapper, der pubertäre Humor (inklusive dämlicher Toiletten-Gags) und die ziemlich heftige Brutalität aber eben auch nicht, denn all diese Stilmittel laufen doch eher aneinander vorbei statt sich gegenseitig zu unterstützen.
Fazit: Zwischendurch gibt es tatsächlich einige nette Szenen und Mila Kunis ist ihr Geld weiterhin wert. Ihre Partnerin Kate McKinnon nervt jedoch schon nach kürzester Zeit, mit 116 Minuten dauert der Film angesichts der niedrigen Gag-Quote deutlich zu lange und auch der hohe Gewaltgehalt erscheint angesichts der banalen Handlung eher sinnlos.
Note: 4+
Es ist genau das Prinzip, welches Filmfreunde schon aus etlichen Action- und Spionage-Komödien gesehen haben. Zwei Menschen, die mit Pistolen, Geheimagenten und Regierungsverschwörungen eben so gar nichts am Hut haben, finden sich plötzlich zwischen den Fronten wieder und müssen sich, oftmals panisch und heillos überfordert, mit der Situation arrangieren und sie wieder geradebiegen. Das ist hier nicht viel anders erzählt als in vergleichbaren Werken... nur eben ein wenig schlechter und ohne großartigen Charme.
Das hat zum einen auch mit der Besetzung zu tun, die hier nur zur Hälfte aufgeht: "Black Swan"-Star Mila Kunis spielt die Rolle der frechen, oftmals aber auch ziemlich genervten Dame, die sich durchaus zur Wehr setzen kann, auch wenn sie dabei tollpatschig agiert, mittlerweile beinahe im Schlaf. Ihre Darstellung macht Spaß, etwas wirklich Neues packt sie ihrer mäßigen Filmografie aber auch nicht hinzu - ich würde sie gerne erneut in einem mutigeren Film sehen und nicht in der xten Komödie, denn dass sie etwas auf dem Kasten hat, hat sie zuvor schon bewiesen. Kunis funktioniert in diesem Kontext jedoch weiterhin, während Kate McKinnon genau das nicht tut. Sie war im Grunde noch nie lustig und treibt diese Gaga-Parade in "Bad Spies" erneut auf die Spitze: Ständig plappernd, wild gestikulierend und grimassierend, schreiend und kreischend, wobei kaum ein guter Gag aus ihrem Mund kommt - da sind die trockenen Sprüche seitens Kunis wesentlich treffsicherer.
Als Buddy-Duo funktionieren Kunis und McKinnon also nur bedingt und gerade das ist fatal, baut ein Film wie dieser doch auf dem Funktionieren dieser Bindung auf. Es geht hier nicht um eine funktionierende Handlung (und diese funktioniert vorne und hinten nicht), es geht auch nicht um brillante Actionszenen (das hier Gebotene ist allerhöchstens Genre-Durchschnitt), sondern um Humor. Mehr als ein paar kleinere Lacher sind hier aber nicht dabei, was daran liegen dürfte, dass die Witze oftmals erstaunlich gezwungen wirken. Da wird dann wieder ewg um den heißen Brei herumgeredet, es wird tausende Male betont, was für gute Freundinnen Audrey und Morgan doch sind und all das schleppt sich dann über etliche, vor allem europäische, Handlungsorte und über 116 teils recht zähe Minuten.
Zwischendrin gibt es immer wieder ein paar nette Highlights, trotzdem hätten es zwanzig Minuten weniger sicherlich auch getan, denn das ständige Hüpfen zwischen europäischen Städten und den Begegnungen mit immer neuen Bösewichtern wird mit fortschreitender Spieldauer eben nicht unterhaltsamer, sondern viel mehr anstrengender. Das Tempo wird nicht höher, sondern flacht ab und letztlich ist man froh, wenn der Abspann läuft. Mit einer Sache überrascht "Bad Spies" dann jedoch tatsächlich und das ist der ziemlich enorme Härtegrad. Wer nach dem harmlosen Trailer dachte, dass das hier eh wieder eine Kinderkirmes werden würde, liegt falsch, ist der Bodycount doch nach einer halben Stunde bereits ziemlich hoch. Generell wird hier sehr, sehr viel gestorben und das auch nicht immer auf angenehme Art und Weise - angesichts der überhöhten Inszenierung kann man all das aber eh nie ernstnehmen. Richtig vereinbaren lassen sich die alberne Handlung, das ständige Geplapper, der pubertäre Humor (inklusive dämlicher Toiletten-Gags) und die ziemlich heftige Brutalität aber eben auch nicht, denn all diese Stilmittel laufen doch eher aneinander vorbei statt sich gegenseitig zu unterstützen.
Fazit: Zwischendurch gibt es tatsächlich einige nette Szenen und Mila Kunis ist ihr Geld weiterhin wert. Ihre Partnerin Kate McKinnon nervt jedoch schon nach kürzester Zeit, mit 116 Minuten dauert der Film angesichts der niedrigen Gag-Quote deutlich zu lange und auch der hohe Gewaltgehalt erscheint angesichts der banalen Handlung eher sinnlos.
Note: 4+
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