"Iron Fist" war bislang das schwächste Glied innerhalb der Marvel-Netflix-Serienhelden. Sicherlich nicht aufgrund seiner ziemlich mächtigen Kräfte, aber im Hinblick auf die Qualität der ersten Staffel blieb dieser doch weit hinter Daredevil und Co. zurück. Mittlerweile spielt Luke Cage nach einer enorm schwachen zweiten Season im ähnlichen Feld und die Iron Fist muss aufholen, was ihm mit der zweiten Staffel gelingen soll. Diese hat nun nur zehn Folgen anstatt der netflixüblichen dreizehn, was dem Plot neuen Schwung verleihen könnte - kann Danny Rant nun also endlich aus dem Vollen schöpfen?
IRON FIST - STAFFEL 2
Nach seiner Zusammenarbeit mit den Defenders und dem erneuten Zusammentreffen mit dem mächtigen Luke Cage (Mike Colter) fechtet Danny Rant (Finn Jones) alias die "Iron Fist" wieder seine eigenen Kämpfe aus. Ein echtes, konkretes Ziel fehlt ihm jedoch, weswegen Rant im Kampf gegen die bösen Buben doch oftmals zu harsch aus den Vollen schöpft - eine Tatsache, die auch seiner Freundin und Mitstreiterin Colleen (Jessica Henwick) nicht verborgen bleibt. Während sich die Stadt, die Rant geschworen hat zu schützen, in einen erneuten Kriegszustand zwischen Gangster-Banden begibt, muss die Iron Fist auch familiäre Angelegenheiten klären... und gerät rasch in tödliche Gefahr.
So richtig aus dem Vollen schöpfen tut er auch diesmal nicht und das obwohl die Macher zumindest einige der hakligen Schwächen der Vorgänger-Staffel abgelegt haben. Am meisten haben sie sich wohl die Kritik um Hauptfigur Danny Rant selbst zu Herzen genommen - mit seinen ziemlich kitschigen Phrasen, die er gegen Freund und Feind austeilte und dabei immer wieder seine heilige Iron Fist lobte, wirkte er bisweilen doch arg unfreiwillig komisch. Wirklich lockerer wird Rant hier zwar auch nicht und man möchte doch allzu gerne mit den Augen rollen, so oft er hier auch wieder von heiligen Kräften spricht - ist ja gut, wir haben es doch langsam kapiert.
Die Macher haben das ebenfalls verstanden und sorgen dafür, dass das Figurenkabinett ein wenig durchgerüttelt wird: Rant, weiterhin gespielt von "Game of Thrones"-Star Finn Jones, bleibt zwar noch immer das Aushängeschild und auch der Titelheld, man bemüht sich hier aber, den Nebenfiguren noch mehr Ecken und Kanten zu verleihen. Leider tragen diese Bemühungen nicht immer Früchte, denn gerade die persönlichen Subplots sind manchmal doch arg schwülstig und ziemlich zäh geraten. Insbesondere die Handlung um den alkoholkranken Ward Meachum, gespielt von Tom Pelphrey, kommt hier lange Zeit nicht aus den Puschen und wirkt auch in den besten Momenten noch enorm soapig.
Auch das frische Blut kommt nicht in Wallung: "Star Trek"-Star Alice Eve stößt neu zum Hauptcast, mit einer ziemlich nervigen Performance schafft sie es aber nicht, ihrem ohnehin eher mauen Charakter das nötige Leben einzuhauchen und wird eher mitgeschleift als wirklich gebraucht. Gelohnt hat sich diese Umstellung also allenfalls für Jessica Henwick, die zuvor als Iron Fist's toughes Love Interest dabei war und hier nun wirklich in die vorderste Garde prescht. Wie die Macher das angehen, ist einigermaßen clever und sorgt zumindest für einige frische Neuerungen, die man sich so lange gewünscht hat.
Bis es soweit ist, müssen wir aber trotz der verkürzten Episodenanzahl noch lange warten und die ersten sechs Folgen lösen dann auch kein Versprechen zur Besserung ein: Zum wiederholten Male ist die Stadt im Bandenkrieg, zum wiederholten Male ist da ein blasser Feind aus dem eigenen Persönlichkeitskreis des Helden... und zum wiederholten Male steht die schwierige Frage eines Heldendaseins selbst im Raum und muss ausdiskutiert werden. Das soll komplex sein, angesichts der faden Nebenfiguren und einer nur sehr langsam voranschreitenden Handlung wirkt es aber eher dröge. Es mangelt an Humor, den diesmal die bereits in "Luke Cage" mitmischende Misty allein transportieren soll - da diese aber nach wie vor zu einem der schwächsten Charaktere gehört und von Simone Missick gewohnt schwach gespielt wird, geht diese Idee nicht auf.
Gegen Ende nimmt die Staffel mit einigen netten Wendungen doch noch an Fahrt auf und liefert nebenbei einige der besten Kampf-Choreos des gesamten Marvel-Netflix-Serienuniversums. Das ist dann optisch wirklich hübsch anzuschauen, über zehn Folgen verteilt fehlt hier aber deutlich Substanz und Fahrt. Eine dritte Staffel braucht es davon, genau wie von "Luke Cage" wirklich nicht. Als nächstes ist aber immerhin "Daredevil" in einer dritten Season an der Reihe... und somit keimt die Hoffnung, dass es endlich wieder besser wird, erneut auf.
Fazit: Die zweite Staffel merzt einige Schwächen aus, krankt aber dennoch an einer flachen Handlung und ungenügend geschriebenen Charakteren. Der Plot bleibt zahm und kommt erst gegen Ende der zehn Folgen wirklich in Fahrt... dann gibt es aber einige wirklich krachende Momente zu bewundern.
Note: 3-
So richtig aus dem Vollen schöpfen tut er auch diesmal nicht und das obwohl die Macher zumindest einige der hakligen Schwächen der Vorgänger-Staffel abgelegt haben. Am meisten haben sie sich wohl die Kritik um Hauptfigur Danny Rant selbst zu Herzen genommen - mit seinen ziemlich kitschigen Phrasen, die er gegen Freund und Feind austeilte und dabei immer wieder seine heilige Iron Fist lobte, wirkte er bisweilen doch arg unfreiwillig komisch. Wirklich lockerer wird Rant hier zwar auch nicht und man möchte doch allzu gerne mit den Augen rollen, so oft er hier auch wieder von heiligen Kräften spricht - ist ja gut, wir haben es doch langsam kapiert.
Die Macher haben das ebenfalls verstanden und sorgen dafür, dass das Figurenkabinett ein wenig durchgerüttelt wird: Rant, weiterhin gespielt von "Game of Thrones"-Star Finn Jones, bleibt zwar noch immer das Aushängeschild und auch der Titelheld, man bemüht sich hier aber, den Nebenfiguren noch mehr Ecken und Kanten zu verleihen. Leider tragen diese Bemühungen nicht immer Früchte, denn gerade die persönlichen Subplots sind manchmal doch arg schwülstig und ziemlich zäh geraten. Insbesondere die Handlung um den alkoholkranken Ward Meachum, gespielt von Tom Pelphrey, kommt hier lange Zeit nicht aus den Puschen und wirkt auch in den besten Momenten noch enorm soapig.
Auch das frische Blut kommt nicht in Wallung: "Star Trek"-Star Alice Eve stößt neu zum Hauptcast, mit einer ziemlich nervigen Performance schafft sie es aber nicht, ihrem ohnehin eher mauen Charakter das nötige Leben einzuhauchen und wird eher mitgeschleift als wirklich gebraucht. Gelohnt hat sich diese Umstellung also allenfalls für Jessica Henwick, die zuvor als Iron Fist's toughes Love Interest dabei war und hier nun wirklich in die vorderste Garde prescht. Wie die Macher das angehen, ist einigermaßen clever und sorgt zumindest für einige frische Neuerungen, die man sich so lange gewünscht hat.
Bis es soweit ist, müssen wir aber trotz der verkürzten Episodenanzahl noch lange warten und die ersten sechs Folgen lösen dann auch kein Versprechen zur Besserung ein: Zum wiederholten Male ist die Stadt im Bandenkrieg, zum wiederholten Male ist da ein blasser Feind aus dem eigenen Persönlichkeitskreis des Helden... und zum wiederholten Male steht die schwierige Frage eines Heldendaseins selbst im Raum und muss ausdiskutiert werden. Das soll komplex sein, angesichts der faden Nebenfiguren und einer nur sehr langsam voranschreitenden Handlung wirkt es aber eher dröge. Es mangelt an Humor, den diesmal die bereits in "Luke Cage" mitmischende Misty allein transportieren soll - da diese aber nach wie vor zu einem der schwächsten Charaktere gehört und von Simone Missick gewohnt schwach gespielt wird, geht diese Idee nicht auf.
Gegen Ende nimmt die Staffel mit einigen netten Wendungen doch noch an Fahrt auf und liefert nebenbei einige der besten Kampf-Choreos des gesamten Marvel-Netflix-Serienuniversums. Das ist dann optisch wirklich hübsch anzuschauen, über zehn Folgen verteilt fehlt hier aber deutlich Substanz und Fahrt. Eine dritte Staffel braucht es davon, genau wie von "Luke Cage" wirklich nicht. Als nächstes ist aber immerhin "Daredevil" in einer dritten Season an der Reihe... und somit keimt die Hoffnung, dass es endlich wieder besser wird, erneut auf.
Fazit: Die zweite Staffel merzt einige Schwächen aus, krankt aber dennoch an einer flachen Handlung und ungenügend geschriebenen Charakteren. Der Plot bleibt zahm und kommt erst gegen Ende der zehn Folgen wirklich in Fahrt... dann gibt es aber einige wirklich krachende Momente zu bewundern.
Note: 3-
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