Na, das ist doch mal ein ziemlich seltsamer Genre-Wechsel. Eli Roth zeichnete sich bislang durch recht harte, von der Altersfreigabe stets kritisch beäugte Erwachsenen-Arbeit aus... über den Terror-Schocker "Knock Knock" bis zuletzt zum schwachen Action-Remake "Death Wish" - Roth macht es eigentlich nicht ohne Blut und einen knallharten Bodycount. Dass dieser nun wegen kreativen Differenzen die Regie des Hai-Actioners "Meg" abgab und stattdessen eine Jugendbuch-Verfilmung anging, kommt überraschend - "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" ist Roths erste Familienarbeit und man durfte gespannt sein, ob da nicht vielleicht zwei Welten auf interessante Art und Weise aufeinanderprallen würden...
DAS HAUS DER GEHEIMNISVOLLEN UHREN
Der etwas merkwürdige und dennoch liebenswürdige Mittvierziger Jonathan (Jack Black) nimmt seinen zehnjährigen Neffen Lewis (Owen Vaccaro) in seinem Haus auf, nachdem dessen Eltern tragisch verschieden sind. Für Lewis scheint sich angesichts des auf Erziehungsmethoden nicht zu viel Wert legenden Jonathan ein echter Traum zu erfüllen... doch dann scheinen in dem großen, altmodischen Haus merkwürdige Dinge zu passieren. Die Nachbarin Mrs. Zimmerman (Cate Blanchett) hat seltsame Dinge zu sagen und auch Jonathan selbst verbirgt ein mystisches Geheimnis - eines, das letztendlich absolut magisch ist.
Das erinnert alles ein wenig an "Gänsehaut", in dem ebenfalls schon Jack Black die Hauptrolle spielte und deswegen war es auch irgendwie ein Grund, sich darauf zu freuen, war der Film zwar nicht sonderlich gut, aber innerhalb seines Korsetts doch durchaus unterhaltsam. Mit diesen Erwartungen sollte man nun aber nicht an "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" herangehen: Mir persönlich hätte eine spaßige Nummernrevue, aufgelockert durch einen freidrehenden Jack Black und ein paar nette Monstereffekte, ja schon gereicht, Regisseur Eli Roth liefert wesentlich weniger.
In der ersten halben Stunde kommt sein Film ungemein schwerfällig in Gang - er erzählt eine extrem simple Geschichte und nimmt sich dennoch sehr viel Zeit, etliche Geheimnisse anzuschneiden: Geheimnisse, die keine sind, denn dass es in dem düsteren Haus magisch zugeht, dürfte spätestens nach den Trailern und den Filmplakaten wohl jeder wissen. Da man auch keine wirklich erinnerungswürdigen Figuren erschafft und den Tod von Lewis' Eltern im absoluten Schnelldurchlauf abhakt, dabei auch dramatisches Potenzial verschenkt, ist der Auftakt des Films ein sehr umständlicher und zäher. Aber gut, sobald man sich durch diesen durchgekämpft hat, könnte uns ja doch noch ein wenig Gruselspaß erwarten... oder?
Nein, definitiv nicht, denn viel besser wird es nicht. Roth braucht noch mal ungemein lang, um seine simple Geschichte endlich an Eckpunkte zu hieven, an denen etwas in Gang kommt - er schneidet mehrere Plots und Mysterien an, die sich am Ende irgendwie zusammenstricken sollen, was aber kaum passiert. Letztendlich laufen mehrere Geschichten, von denen keine wirklichen Zug aufweist, nebeneinander her, verbinden sich nicht und machen aus dem einfachen Kern ein wirres und kopfloses Fantasy-Märchen. Selbst Lewis' Erlebnisse in der Schule, wo er von den anderen Kindern gehänselt wird, werden so einfallslos und distanziert abgetan, dass sich schnell Langeweile einstellt. Im Fantasy-Bereich vertraut Roth dann auf Altbekanntes: Es huschen ein paar Monster durchs Bild, es gibt natürlich einen Oberbösewicht und am Ende auch einen großen Kampf - nichts, was in Erinnerung bleibt. Nichts ist besonders gut inszeniert, es gibt kaum einen Lacher und sogar "Tropic Thunder"-Star Jack Black agiert merkwürdig gehemmt.
Ähnliches gilt für Cate Blanchett in einer prägnanten Schlüsselrolle und auch für den Jungstar Owen Vaccaro, der nicht als Neuentdeckung verbucht werden kann: Er hat Charme und macht seine Sache soweit ordentlich, aber wirklich Präsenz kann er nicht aufbringen und hat wenig zu tun, außer angesichts der Mysterien angemessen zu staunen und loszuschreien, wenn ein neuer Geist auf den Plan tritt. Das wird gegen Ende, bei all dem Chaos und einer vollkommen stupiden Handlung, sogar regelrecht nervig, dürfte für kleinere Kids durchaus zu düster sein, für die Älteren jedoch zu einseitig. Somit wird diese Jugendbuchverfilmung wohl zurecht kein großes Publikum finden und es wird (so kann man nur hoffen) bei diesem einen Film bleiben. Mehr brauchen wir davon nämlich wirklich nicht.
Fazit: Fantasy-Jugend-Ware von der Stange, im Plot eher wirr und schwammig als zielgenau. Die Geschichte entwickelt sich ohne Schwung, selbst die Darsteller wirken ziellos. Dementsprechend optisch ansprechende Genre-Ware... aber vollkommen seelenlos.
Note: 4-
Das erinnert alles ein wenig an "Gänsehaut", in dem ebenfalls schon Jack Black die Hauptrolle spielte und deswegen war es auch irgendwie ein Grund, sich darauf zu freuen, war der Film zwar nicht sonderlich gut, aber innerhalb seines Korsetts doch durchaus unterhaltsam. Mit diesen Erwartungen sollte man nun aber nicht an "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" herangehen: Mir persönlich hätte eine spaßige Nummernrevue, aufgelockert durch einen freidrehenden Jack Black und ein paar nette Monstereffekte, ja schon gereicht, Regisseur Eli Roth liefert wesentlich weniger.
In der ersten halben Stunde kommt sein Film ungemein schwerfällig in Gang - er erzählt eine extrem simple Geschichte und nimmt sich dennoch sehr viel Zeit, etliche Geheimnisse anzuschneiden: Geheimnisse, die keine sind, denn dass es in dem düsteren Haus magisch zugeht, dürfte spätestens nach den Trailern und den Filmplakaten wohl jeder wissen. Da man auch keine wirklich erinnerungswürdigen Figuren erschafft und den Tod von Lewis' Eltern im absoluten Schnelldurchlauf abhakt, dabei auch dramatisches Potenzial verschenkt, ist der Auftakt des Films ein sehr umständlicher und zäher. Aber gut, sobald man sich durch diesen durchgekämpft hat, könnte uns ja doch noch ein wenig Gruselspaß erwarten... oder?
Nein, definitiv nicht, denn viel besser wird es nicht. Roth braucht noch mal ungemein lang, um seine simple Geschichte endlich an Eckpunkte zu hieven, an denen etwas in Gang kommt - er schneidet mehrere Plots und Mysterien an, die sich am Ende irgendwie zusammenstricken sollen, was aber kaum passiert. Letztendlich laufen mehrere Geschichten, von denen keine wirklichen Zug aufweist, nebeneinander her, verbinden sich nicht und machen aus dem einfachen Kern ein wirres und kopfloses Fantasy-Märchen. Selbst Lewis' Erlebnisse in der Schule, wo er von den anderen Kindern gehänselt wird, werden so einfallslos und distanziert abgetan, dass sich schnell Langeweile einstellt. Im Fantasy-Bereich vertraut Roth dann auf Altbekanntes: Es huschen ein paar Monster durchs Bild, es gibt natürlich einen Oberbösewicht und am Ende auch einen großen Kampf - nichts, was in Erinnerung bleibt. Nichts ist besonders gut inszeniert, es gibt kaum einen Lacher und sogar "Tropic Thunder"-Star Jack Black agiert merkwürdig gehemmt.
Ähnliches gilt für Cate Blanchett in einer prägnanten Schlüsselrolle und auch für den Jungstar Owen Vaccaro, der nicht als Neuentdeckung verbucht werden kann: Er hat Charme und macht seine Sache soweit ordentlich, aber wirklich Präsenz kann er nicht aufbringen und hat wenig zu tun, außer angesichts der Mysterien angemessen zu staunen und loszuschreien, wenn ein neuer Geist auf den Plan tritt. Das wird gegen Ende, bei all dem Chaos und einer vollkommen stupiden Handlung, sogar regelrecht nervig, dürfte für kleinere Kids durchaus zu düster sein, für die Älteren jedoch zu einseitig. Somit wird diese Jugendbuchverfilmung wohl zurecht kein großes Publikum finden und es wird (so kann man nur hoffen) bei diesem einen Film bleiben. Mehr brauchen wir davon nämlich wirklich nicht.
Fazit: Fantasy-Jugend-Ware von der Stange, im Plot eher wirr und schwammig als zielgenau. Die Geschichte entwickelt sich ohne Schwung, selbst die Darsteller wirken ziellos. Dementsprechend optisch ansprechende Genre-Ware... aber vollkommen seelenlos.
Note: 4-
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