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Predator: Upgrade

Die Fans gehen vor Enttäuschung und Wut die Wände hoch und ich werde genau an diesem Punkt interessiert: Die Kritiken zum neuen "Predator"-Spross, der seit gestern in den deutschen Kinos läuft, sind nicht allzu knorke - viele beschweren sich, dass das neue Werk so gar nicht zum bisherigen Kanon passen würde. Genau hier wurde mein Interesse geweckt, denn ein großer Fan der ersten drei Filme (wobei der ungemein miese zweite Teil ja schon in "Predators" ignoriert wurde) bin ich nicht gewesen. Vielleicht liegt mir also nun genau das, was die Fans der Filme jetzt stört. Gespannt, wenn auch nicht mit hohen Erwartungen, nahm ich also in der 3D-Vorstellung Platz und hoffte einfach auf das Beste...

PREDATOR: UPGRADE


Ein Predator landet auf der Erde und mischt die Spezialeinheit rund um den Sniper Quinn McKenna (Boyd Holbrook) auf. Obwohl er mit dem Leben davonkommt, hat Quinn anschließend kein weiteres Glück, führt die Regierung angesichts der geheimzuhaltenden Predator-Landungen doch Schadensbegrenzung durch: Er wird in eine Gruppe aus psychisch auffälligen Veteranen gesteckt, damit er mundtot gemacht werden kann. Das sieht erst einmal alles ziemlich düster aus und seine neuen Kollegen erweisen sich auch nicht unbedingt als die angenehmsten Gesellen. Als der Predator jedoch erneut auftaucht, scheint Quinns Talent plötzlich wieder gefragt zu sein...

Eines der größten Probleme, die ich mit der bisherigen "Predator"-Reihe und insbesondere den Teilen Zwei und Drei hatte, war deren enorme Ernsthaftigkeit. Man vergaß, die doch eigentlich ziemlich dürftige Handlung durch ein wenig Humor und Selbstironie aufzulockern, nahm all das bierernst... was rückblickend doch zu einigen unfreiwillig schrägen Szenen führte. Fans jedoch lieben genau diese schnörkellose Härte und zeigten sich angesichts des neuen Tons von "Upgrade" eher unzufrieden. Dieser wartet nämlich mit einer deutlich lockereren Atmosphäre auf, nimmt die Geschichte der Reihe auch mal selbstironisch, aber niemals uncharmant aufs Korn und nimmt sich auch darüber hinaus nicht allzu ernst. Trotz einer teilweise recht harschen Brutalität, die ja auch irgendwie ein wichtiges Markenzeichen der Franchise ist, schafft man es, dass sich das Ganze eben nicht mehr nach einer weitestgehend flachen Alien-Ballerei anführt und fügt der Sache zumindest ansatzweise etwas mehr Substanz hinzu.
Das dann aber auch wirklich nur ansatzweise, denn all zu sehr wollte man an dem altbekannten Handlungsbaum natürlich nicht rütteln und das ist auch gar nicht nötig. Noch immer wird also, diesmal zum zweiten Mal mit modernen Computereffekten (die zum zweiten Mal auch nicht immer überzeugend ausfallen) an dem Kampf Mensch gegen Alien festgehalten und besonders während eines zwanzigminütigen Showdowns gibt es dabei einige herrliche Szenen zu bewundern. Auch darüber hinaus versorgt man die Reihe mit frischem Blut: Wesentlich mehr Figuren teilen sich die knappe Leinwandzeit, was zwangsweise dazu führt, dass die Charakterisierung auf der Strecke bleibt, die Charaktere reine Stereotypen bleiben.
Das gilt sowohl für die Hauptfigur, die einfach nur den coolen Soldaten verkörpern soll und dabei mit "Narcos"-Star Boyd Holbrook passend besetzt ist, aber keinerlei Akzente setzt. Andere hat es dabei aber noch viel schlimmer erwünscht: Der aus "Game of Thrones" bekannte Alfie Allen bekommt gefühlt drei Sätze und wird darüber hinaus vollkommen bedeutungslos mitgeschleift, während "Dexter"-Star Yvonne Strahovski auch nicht mehr als eine reine Stichwortgeberin ist. Wie schwach die Charaktere ausgeschrieben sind, merkt man auch an der Besetzung von Kinderstar Jacob Tremblay: Der unglaublich talentierte Junge fügt normalerweise auch den schwächsten Werken noch Essentielles hinzu, doch sogar er nervt hier in der Rolle des Alibi-Kids, welches mal oberschlau agiert und an anderen Stellen wieder gerettet werden muss - das ist einfachstes und billigstes Drehbuchgepinsel.
Gut, nun ist die Story aber wirklich nicht so wichtig und darüber hinaus macht "Predator: Upgrade" tatsächlich Spaß und überflügelt die bierernsten letzten beiden Teile locker. Die Action ist bis auf wenige Ausnahmen solide, der 3D-Effekt hingegen ist nicht mal ansatzweise lohnenswert. Der Soundtrack ist wunderbar retro und zitiert musikalisch das Original - auch an den Seiten finden sich immer wieder ansprechende Hinweise auf die Herkunft. Der Rest ist dann nicht unbedingt Stangenware, aber nicht allzu Besonders. Eine spaßige und kurzweilige Mischung aus Fortsetzung und Neujustierung, die einige frische Schritte versucht, dabei aber auch nicht zu viele Wagnisse eingeht. Man hätte die Reihe schlechter fortsetzen können.

Fazit: Brutalität und geradlinige Action sind ebenso geblieben wie eine fadenscheinige Geschichte und blasse Charaktere. Neu ist nur der deutlich spaßigere Ton, der alteingesessenen Fans ein Dorn im Auge sein könnte, mir aber gefallen hat. Kurzweilig und flott.

Note: 3







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