Wir nähern uns dem Ende und ich muss sagen, dass ich darüber mittlerweile ganz froh bin. Über fünf Staffeln hinweg hat mich "Pretty Little Liars" nun begleitet und unterhalten, jedoch nur in den wenigsten Momenten so richtig gepackt. Mehrmals sagte ich bereits, dass die Serie für die Geschichte, die sie erzählt, bereits viel zu lang dauert und endlich auf ein festes Ende zulaufen muss. Nun ist dieses langsam, aber sicher in Sicht und es braucht nur noch einundvierzig Folgen, um die Geschichte der vier Freundinnen, "A" und der Stadt Rosewood zum Abschluss zu bringen. Die Hoffnung ruht noch immer, dass dieser zufriedenstellend aussehen wird, immerhin brachte die fünfte Season den Plot auf neuen Kurs... und endete in einem hundsgemeinen Cliffhanger, der neue Türen aufstieß. Hier setzt Staffel Sechs nun an und soll düsterer und unerbittlicher werden als zuvor.
PRETTY LITTLE LIARS - STAFFEL 6
Diesmal sind sie ihm oder ihr wirklich in die Falle getappt: Aria (Lucy Hale), Emily (Shay Mitchell), Hanna (Ashley Benson) und Spencer (Troian Bellisario) sind Gefangene des mysteriösen "A" und müssen innerhalb des düsteren Kellerkomplexes lernen, die Regeln zu verstehen. Gemeinsam mit der noch lebenden und ebenfalls seit Wochen gefangenen Mona (Janel Parrish) arbeiten sie jedoch bereits daran, ihrem Entführer ein Schnippchen zu schlagen und feilen an einem Ausbruchsplan. Unterdessen scheint auch die Polizei rund um Agent Tanner (Roma Maffia) und Toby Cavanaugh (Keegan Allen) nicht mehr von einer Flucht der vier zuvor festgenommenen Mädchen auszugehen und sucht mit der Hilfe der Familien und Freunde der Opfer. Dabei wird auch Caleb (Tyler Blackburn) hinzugezogen, dessen spezielle Fähigkeiten sich noch als nützlich erweisen sollen...
Nun, so kurz vor Schluss, beginnt also der Abstieg. So ergeht es vielen Serien, die einfach nicht wissen, wann denn nun mal gut ist und die eine Geschichte über etliche Episoden und Staffeln hinausdehnen - "Pretty Little Liars" ist dabei keine Ausnahme, was die sechste Staffel nun deutlich macht. Die neue Ausgangssituation mit unseren vier Mädels als Gefangene ihres verrückten Stalkers bietet neue Spannung, leider wissen die Macher diesen Umstand aber, wie auch bereits zuvor, nicht wirklich zu schätzen. Sie haken ihn in Windeseile ab, um anschließend mit dem gewohnten, mittlerweile aber auch äußerst repititiven Prozedere weiterzumachen - neue Verdächtige, neue Textnachrichten, mehr "A"-Stalking und dazwischen persönliche Probleme.
Etwas Neues hat man dieser Idee in den ersten zehn Folgen der sechsten Season definitiv nicht beizufügen und die renommierten Schwächen einer zuvor zumindest solide unterhaltenden Serie tragen hier noch deutlicher Früchte: Protagonistinnen, die angesichts der Taten, die sie vollbracht haben, längst traumatisiert werden müssten, hier aber so beiläufig agieren, als hätten sie gerade eben eine mäßig wichtige Schularbeit versemmelt. Eien Überinszenierung, die im Grunde unwichtige und fehlleitende Momente so groß aufzieht, dass es beinahe trashig wirken kann. Und Darstellerinnen, die gerade in dieser Season merklich weniger gefordert werden. Immerhin muss man den Machern zu Gute halten, dass sie dieses Mal endlich Antworten liefern und mit der Show dann dank einer überraschenden Wendung zur Staffelmitte tatsächlich neue Pfade einschlagen. Die Antworten, die man hier liefert, fallen jedoch nicht nur anstrengend und erklärbärmäßig aus, sind darüber hinaus nämlich auch ausgesprochen mau - es scheint, als wüssten die Macher irgendwann selbst nicht mehr, wie sie diese Karre noch ins Ziel steuern sollen.
Nach einer Wendung zur Staffelmitte ändert sich für eine Weile der Ton, was erst einmal begrüßt wird... bis wir merken, dass die Serie, die zu diesem Zeitpunkt durchaus auch einfach zu einem unbefriedigenden, aber wenigstens konsequenten Ende hätte kommen können, sich selbst überholt. Es könnte alles vorbei sein und sie machen trotzdem weiter, was zu einer Art ungemein trägen und langweiligen Reboot-Variante einer Geschichte führt, die zuvor eben schon an Glanz verloren hatte. Hier beweisen sie nun alle klip und klar, dass man "Pretty Little Liars" einfach nicht beenden wollte, obwohl genau das der Serie gut getan hätte - Schluss machen, bevor es wirklich peinlich wird. Und peinlich wird es in den kommenden zehn Folgen leider mehr als einmal: Haarsträubende Wendungen, Charaktere, die vollkommen out of order handeln und ziemlich kitschige, sich wiederholende Beziehungswehwehchen.
Keine Frage, selbst zu dieser Zeit hat die Show hin und wieder noch ihre Momente und Roma Maffia und Troian Bellisario erweisen sich noch immer als Scene Stealer. Bis zu einem ungemein schwachen Staffelfinale, welches die Fährten für die siebte und letzte Season legt, hämmert das Herz aber nicht mehr. Trotz Charme und leisem Humor ist "Pretty Little Liars" letztlich zu einer Zombie-Variante seiner selbst verkommen, einfach erneut auferstanden und nur noch nach reinem Instinkt handelnd, obwohl da eigentlich schon nichts mehr sein sollte. Die siebte Staffel gebe ich mir noch, allerdings ohne irgendwelche Erwartungen... und dann ist es wahrscheinlich gut, wenn endlich Schluss ist.
Fazit: Die Macher übersehen ihre guten Ideen, lassen die sechste Staffel zu einem mauen Thriller mit unbefriedigenden Antworten, unfreiwillig komischen Klischees und bescheuerten Wendungen verkommen. Trotz einiger herausstechender Momente und des gewohnten Charmes hat die Serie an dieser Stelle ungemein viel an Esprit und Schwung verloren - das nahende Ende hätte bereits früher kommen müssen.
Note: 4+
Nun, so kurz vor Schluss, beginnt also der Abstieg. So ergeht es vielen Serien, die einfach nicht wissen, wann denn nun mal gut ist und die eine Geschichte über etliche Episoden und Staffeln hinausdehnen - "Pretty Little Liars" ist dabei keine Ausnahme, was die sechste Staffel nun deutlich macht. Die neue Ausgangssituation mit unseren vier Mädels als Gefangene ihres verrückten Stalkers bietet neue Spannung, leider wissen die Macher diesen Umstand aber, wie auch bereits zuvor, nicht wirklich zu schätzen. Sie haken ihn in Windeseile ab, um anschließend mit dem gewohnten, mittlerweile aber auch äußerst repititiven Prozedere weiterzumachen - neue Verdächtige, neue Textnachrichten, mehr "A"-Stalking und dazwischen persönliche Probleme.
Etwas Neues hat man dieser Idee in den ersten zehn Folgen der sechsten Season definitiv nicht beizufügen und die renommierten Schwächen einer zuvor zumindest solide unterhaltenden Serie tragen hier noch deutlicher Früchte: Protagonistinnen, die angesichts der Taten, die sie vollbracht haben, längst traumatisiert werden müssten, hier aber so beiläufig agieren, als hätten sie gerade eben eine mäßig wichtige Schularbeit versemmelt. Eien Überinszenierung, die im Grunde unwichtige und fehlleitende Momente so groß aufzieht, dass es beinahe trashig wirken kann. Und Darstellerinnen, die gerade in dieser Season merklich weniger gefordert werden. Immerhin muss man den Machern zu Gute halten, dass sie dieses Mal endlich Antworten liefern und mit der Show dann dank einer überraschenden Wendung zur Staffelmitte tatsächlich neue Pfade einschlagen. Die Antworten, die man hier liefert, fallen jedoch nicht nur anstrengend und erklärbärmäßig aus, sind darüber hinaus nämlich auch ausgesprochen mau - es scheint, als wüssten die Macher irgendwann selbst nicht mehr, wie sie diese Karre noch ins Ziel steuern sollen.
Nach einer Wendung zur Staffelmitte ändert sich für eine Weile der Ton, was erst einmal begrüßt wird... bis wir merken, dass die Serie, die zu diesem Zeitpunkt durchaus auch einfach zu einem unbefriedigenden, aber wenigstens konsequenten Ende hätte kommen können, sich selbst überholt. Es könnte alles vorbei sein und sie machen trotzdem weiter, was zu einer Art ungemein trägen und langweiligen Reboot-Variante einer Geschichte führt, die zuvor eben schon an Glanz verloren hatte. Hier beweisen sie nun alle klip und klar, dass man "Pretty Little Liars" einfach nicht beenden wollte, obwohl genau das der Serie gut getan hätte - Schluss machen, bevor es wirklich peinlich wird. Und peinlich wird es in den kommenden zehn Folgen leider mehr als einmal: Haarsträubende Wendungen, Charaktere, die vollkommen out of order handeln und ziemlich kitschige, sich wiederholende Beziehungswehwehchen.
Keine Frage, selbst zu dieser Zeit hat die Show hin und wieder noch ihre Momente und Roma Maffia und Troian Bellisario erweisen sich noch immer als Scene Stealer. Bis zu einem ungemein schwachen Staffelfinale, welches die Fährten für die siebte und letzte Season legt, hämmert das Herz aber nicht mehr. Trotz Charme und leisem Humor ist "Pretty Little Liars" letztlich zu einer Zombie-Variante seiner selbst verkommen, einfach erneut auferstanden und nur noch nach reinem Instinkt handelnd, obwohl da eigentlich schon nichts mehr sein sollte. Die siebte Staffel gebe ich mir noch, allerdings ohne irgendwelche Erwartungen... und dann ist es wahrscheinlich gut, wenn endlich Schluss ist.
Fazit: Die Macher übersehen ihre guten Ideen, lassen die sechste Staffel zu einem mauen Thriller mit unbefriedigenden Antworten, unfreiwillig komischen Klischees und bescheuerten Wendungen verkommen. Trotz einiger herausstechender Momente und des gewohnten Charmes hat die Serie an dieser Stelle ungemein viel an Esprit und Schwung verloren - das nahende Ende hätte bereits früher kommen müssen.
Note: 4+
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