Vor vier Jahren hätte sich wohl kaum jemand gedacht, dass Keanu Reeves als wortkarge Tötungsmaschine, die sich aufgrund seines verstorbenen Hundes auf eine neue Jagd macht, plötzlich zu einer solch gewichtigen Filmfigur in der heutigen Popkultur heranwachsen würde. Aber genau so ist es gekommen und nach zwei Filmen steht nun tatsächlich das Ende einer Action-Trilogie auf dem Plan, die etliche Fans besonders aufgrund seiner brillant choreographierten Shootouts und Duelle in Verzückung versetzte. Ich hingegen war vor allem aufgrund des enttäuschenden zweiten Teils eher müde... aber der Trailer zum Showdown (zumindest bis jetzt, sind weitere Filme doch bereits angekündigt) sah einfach nur fantastisch aus. Ich nahm also mit hohen Erwartungen und der Hoffnung, hier den besten Teil der Reihe zu sehen, im prall gefüllten Kinosaal Platz...
JOHN WICK: KAPITEL 3
Die Jagd ist eröffnet. John Wick (Keanu Reeves) hat die Regeln des New Yorker Continental gebrochen und den Gangsterboss Santino D'Antonio (Riccardo Scarmarcio) direkt innerhalb der Hallen getötet. Ein Kopfgeld wird auf Wick ausgesetzt und nun sind etliche Killer hinter ihm her - ausgelöst wurden diese Geschehnisse von einem ebenso überraschten wie enttäuschten Winston (Ian McShane), dem Manager des Hotels. Da sogar Wick nun klar ist, dass er gegen diese Übermacht von perfekt ausgebildeten Feinden keine Chance hat, plant er, das Land zu verlassen... ein Plan, den er jedoch nicht alleine in die Tat umsetzen kann. Während sich seine Feinde erheben, muss Wick sich mit einem neuen Kumpanen zusammentun, um eventuell ein letztes Mal seinen Kopf aus der sich immer fester um ihn wickelnden Schlinge ziehen zu können.
Ja, brüllt mich an, hatet mich und setzt meinen Blog auf die Block-Liste - ich bin und war nie ein enormer Fan von John Wick. Den ersten Teil empfand ich als kurzweiliges Actionkino, während mich der zweite Film deutlich anödete... und der dritte Film, der die 2015 gestartete Trilogie nun abschließen wird (auch wenn das Ende bereits die Weichen für weitere Abenteuer stellt) reiht sich ziemlich genau dazwischen ein. Er vereint die gleichen Stärken und Probleme der Vorgänger und bietet Fans, die bereits die ersten beiden Filme grölend abgefeiert haben, genau das, was sie sehen wollen - dementsprechend kann ich "Kapitel 3" durchaus allen wärmstens ans Herz legen, die sich wirklich als Fan auf den Film gefreut haben.
Regisseur Chad Stahelski, der zuvor als Stunt-Koordinator an den drei "Matrix"-Filmen mitwirkte und sich nun damit rühmen darf, eine ganze Trilogie rund um John Wick inszeniert zu haben, feuert auch hier tatsächlich wieder aus allen Löchern und bietet Actionfans genau das, was sie sehen wollen... und auch ich hatte dabei erneut einen Mordsspaß. Die Actionszenen der Reihe gehören zum Besten, was das Genre bislang hervorgebracht hat und Stahelski übertrumpft die beiden Vorgänger hier mit einer schieren Masse aus brutalen, hervorragend choreographierten und geschnittenen sowie schlichtweg rasanten und brillant aussehenden Shootouts, Duellen und Verfolgungsjagden. Wo andere Regisseure schlichtweg nur rasant schneiden und Wackelkameras zum Einsatz bringen, bis man einfach nichts mehr erkennt (dieses Stilmittel ist eben seit den "Bourne"-Filmen nur noch nervig), setzt Stahelski auf perfekte Choreos und eine schlichtweg überbewegliche Kamera.
Das Resultat: "John Wick 3" sieht in jeder Szene schlichtweg großartig aus, ganz gleich, ob es sich nun um die nächste Actionszene (und zu über fünfzig Prozent besteht der Film auch daraus) oder um einen Dialog handelt. Visuell ist Stahelski absolut auf der Höhe und zeigt Kollegen und Konkurrenz mit seiner Vision die lange Nase. Welche Actionsequenz nun die Beste ist, ist schwer zu sagen, denn Stahelski bietet eine große Auswahl von unterschiedlichem Material an. Aber ganz gleich, ob sich Keanu Reeves, der seine Stunts tatsächlich noch selbst ausführt und dabei weiterhin eine erstaunliche Figur für sein Alter macht, in einem Museum balgt und somit sogleich zeigt, warum auch dieser Film wieder ab 18 Jahren freigegeben ist, ob er sich in einem Gemäuer ein brillantes Shootout liefert, welches mehr Headshots bietet als die letzte "Counter Strike"-Session oder ob er sich während des überlangen Showdowns zu einem Mann-zu-Mann-Duell in einem verglasten Raum einlässt... das sieht unfassbar gut aus, strotzt vor Adrenalin und Perfektion, ist dreckig, hart, rau und verflixt unterhaltsam.
Aber, und das ist das große Aber, welches auch schon den zweiten Teil so mau erscheinen ließ, obwohl er ähnlich grandios inszeniert war... "Kapitel 3" sprengt auch hier wieder locker die Laufzeit von zwei Stunden, hat aber nur eine Mücke von einer Handlung zu bieten. Stahelski pfeift auf Charaktere, Emotionen oder Spannung, er will einfach nur aus allen Rohren pusten, was jedoch dazu führt, dass die actionarmen Momente eben breite Langeweile schüren. Der Plot ist innerhalb von drei Zeilen zusammenzufassen, die Skurillität seiner eigenen Welt nimmt bisweilen absurde Züge an. Dem begegnet Stahelski glücklicherweise wieder mit mehr grimmigem Humor, dennoch hat er eben kaum etwas zu erzählen. Das sieht also cool aus, ist über die meisten Etappen hinweg aber auf Plotebene einfach nur dummdreist. Auf anderthalb Stunden begrenzt hätte das ein durchaus knallendes Finale werden können, hier muss man dann aber eben zu oft auf die Bremse treten. Für die nächsten Sequels würde ich mir zusätzlich zur Action-Brillanz also auch eine Geschichte wünschen, die etwas taugt - ansonsten dürfte das hier erst einmal mein letzter Ausflug mit Wick gewesen sein. Ich glaube, dass ich ansonsten so langsam nämlich alles gesehen habe. Es ist gut jetzt.
Fazit: In Sachen Action überflügelt der Trilogieabschluss seine beiden Vorgänger und auch die Genre-Konkurrenz mühelos - "Kapitel 3" sieht brillant aus, ist hart, manchmal spaßig und schlichtweg rasant. Die Mücke einer Geschichte ist jedoch mittlerweile so absurd und nimmt dank der überlangen Laufzeit zu oft das Tempo raus. Für Fans also weiterhin brillant, ansonsten aber irgendwie mehr vom Selben.
Note: 3-
Ja, brüllt mich an, hatet mich und setzt meinen Blog auf die Block-Liste - ich bin und war nie ein enormer Fan von John Wick. Den ersten Teil empfand ich als kurzweiliges Actionkino, während mich der zweite Film deutlich anödete... und der dritte Film, der die 2015 gestartete Trilogie nun abschließen wird (auch wenn das Ende bereits die Weichen für weitere Abenteuer stellt) reiht sich ziemlich genau dazwischen ein. Er vereint die gleichen Stärken und Probleme der Vorgänger und bietet Fans, die bereits die ersten beiden Filme grölend abgefeiert haben, genau das, was sie sehen wollen - dementsprechend kann ich "Kapitel 3" durchaus allen wärmstens ans Herz legen, die sich wirklich als Fan auf den Film gefreut haben.
Regisseur Chad Stahelski, der zuvor als Stunt-Koordinator an den drei "Matrix"-Filmen mitwirkte und sich nun damit rühmen darf, eine ganze Trilogie rund um John Wick inszeniert zu haben, feuert auch hier tatsächlich wieder aus allen Löchern und bietet Actionfans genau das, was sie sehen wollen... und auch ich hatte dabei erneut einen Mordsspaß. Die Actionszenen der Reihe gehören zum Besten, was das Genre bislang hervorgebracht hat und Stahelski übertrumpft die beiden Vorgänger hier mit einer schieren Masse aus brutalen, hervorragend choreographierten und geschnittenen sowie schlichtweg rasanten und brillant aussehenden Shootouts, Duellen und Verfolgungsjagden. Wo andere Regisseure schlichtweg nur rasant schneiden und Wackelkameras zum Einsatz bringen, bis man einfach nichts mehr erkennt (dieses Stilmittel ist eben seit den "Bourne"-Filmen nur noch nervig), setzt Stahelski auf perfekte Choreos und eine schlichtweg überbewegliche Kamera.
Das Resultat: "John Wick 3" sieht in jeder Szene schlichtweg großartig aus, ganz gleich, ob es sich nun um die nächste Actionszene (und zu über fünfzig Prozent besteht der Film auch daraus) oder um einen Dialog handelt. Visuell ist Stahelski absolut auf der Höhe und zeigt Kollegen und Konkurrenz mit seiner Vision die lange Nase. Welche Actionsequenz nun die Beste ist, ist schwer zu sagen, denn Stahelski bietet eine große Auswahl von unterschiedlichem Material an. Aber ganz gleich, ob sich Keanu Reeves, der seine Stunts tatsächlich noch selbst ausführt und dabei weiterhin eine erstaunliche Figur für sein Alter macht, in einem Museum balgt und somit sogleich zeigt, warum auch dieser Film wieder ab 18 Jahren freigegeben ist, ob er sich in einem Gemäuer ein brillantes Shootout liefert, welches mehr Headshots bietet als die letzte "Counter Strike"-Session oder ob er sich während des überlangen Showdowns zu einem Mann-zu-Mann-Duell in einem verglasten Raum einlässt... das sieht unfassbar gut aus, strotzt vor Adrenalin und Perfektion, ist dreckig, hart, rau und verflixt unterhaltsam.
Aber, und das ist das große Aber, welches auch schon den zweiten Teil so mau erscheinen ließ, obwohl er ähnlich grandios inszeniert war... "Kapitel 3" sprengt auch hier wieder locker die Laufzeit von zwei Stunden, hat aber nur eine Mücke von einer Handlung zu bieten. Stahelski pfeift auf Charaktere, Emotionen oder Spannung, er will einfach nur aus allen Rohren pusten, was jedoch dazu führt, dass die actionarmen Momente eben breite Langeweile schüren. Der Plot ist innerhalb von drei Zeilen zusammenzufassen, die Skurillität seiner eigenen Welt nimmt bisweilen absurde Züge an. Dem begegnet Stahelski glücklicherweise wieder mit mehr grimmigem Humor, dennoch hat er eben kaum etwas zu erzählen. Das sieht also cool aus, ist über die meisten Etappen hinweg aber auf Plotebene einfach nur dummdreist. Auf anderthalb Stunden begrenzt hätte das ein durchaus knallendes Finale werden können, hier muss man dann aber eben zu oft auf die Bremse treten. Für die nächsten Sequels würde ich mir zusätzlich zur Action-Brillanz also auch eine Geschichte wünschen, die etwas taugt - ansonsten dürfte das hier erst einmal mein letzter Ausflug mit Wick gewesen sein. Ich glaube, dass ich ansonsten so langsam nämlich alles gesehen habe. Es ist gut jetzt.
Fazit: In Sachen Action überflügelt der Trilogieabschluss seine beiden Vorgänger und auch die Genre-Konkurrenz mühelos - "Kapitel 3" sieht brillant aus, ist hart, manchmal spaßig und schlichtweg rasant. Die Mücke einer Geschichte ist jedoch mittlerweile so absurd und nimmt dank der überlangen Laufzeit zu oft das Tempo raus. Für Fans also weiterhin brillant, ansonsten aber irgendwie mehr vom Selben.
Note: 3-
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