Seit fünf Jahren hat Cameron Diaz keinen Film mehr gedreht und sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Gerüchte stapeln sich seitdem: Ist der ehemalige Komödienstar vielleicht gesundheitlich nicht mehr auf der Höhe? Oder will sie sich vollständig dem Familienleben widmen, nachdem sie im Jahr 2015 Benji Madden, den Gitarristen der Rockband Good Charlotte, heiratete? So richtig weiß man also nicht, was im Hause Diaz los ist, nur, dass wir in nächster Zeit auch keine weiteren Filme mit ihr zu erwarten haben. Das ist durchaus schade, angesichts ihrer letzten Werke aber auch vertretbar, lieferte sie 2014 doch gleich einen ganzen Rutsch mittelmäßiger bis schwacher Filme ab... und einer davon nennt sich "Die Schadenfreundinnen".
DIE SCHADENFREUNDINNEN
Carly Whitten (Cameron Diaz) scheint ihr Glück in dem gutaussehenden Banker Mark King (Nikolaj Coster-Waldau) gefunden zu haben und schwebt auf Wolke Sieben... bis sie durch einen unglücklichen Zufall herausfindet, dass dieser schon seit Jahren verheiratet ist. Als seine Frau Kate (Leslie Mann) eines Tages auch noch völlig aufgelöst und mit ebenso wahren wie schrecklichen Vermutungen in ihrem Büro steht, ist Carly kurz davor, durchzudrehen. Doch dann reißen sich beide Frauen am Riemen und tun sich zusammen, um dem betrügenden Ehemann und Freund eins auszuwischen. Um diese Pläne umzusetzen, müssen beide jedoch erst einmal selbst über ihren Schatten springen und ihre Gefühle für den Mann unter Kontrolle bringen...
"Die Schadenfreundinnen" gehört zu der Art Komödie, in der sich die Macher auf ein ungeschriebenes Regelprotokoll fokussierten, welches besser nie hätte angewandt werden sollen - die wenigen Filme, in denen dieses einmal funktionierte, lassen sich nämlich wenn überhaupt an einer Hand abzählen. In diesen Regeln steht unter anderem, dass man sämtliche Gags möglichst laut einspielen muss, damit das Publikum sie auch wirklich, wirklich mitkriegt. Und dann lachen sie natürlich auch. Und da sie noch mehr lachen sollen, zieht man diese Gags einfach in die Länge - es ist bestechende Logik, dass ein Zuschauer, der einmal gelacht hat, auch nach zwei Minuten noch lacht... auch wenn der Witz schlichtweg weiterhin derselbe ist und sei er vorher auch noch so mau, abgestanden und albern gewesen.
Natürlich, das ist pure Ironie und man weiß nicht, ob dies den Machern rund um "Beim Leben meiner Schwester"-Regisseur Nick Cassavetes wirklich klar war. Ein passendes Gespür fürs Comedy-Timing oder das richtige Pacing dieser im Kern nun wirklich sehr simplen Geschichte scheint er nämlich nicht zu besitzen und lässt sich rund eine Stunde Zeit, bevor er das eigentliche Highlight des Films (zu diesem Zeitpunkt denkt man vorfreudig noch, dass es das wohl werden wird) von der Leine lässt: Das Schmieden und letztendliche Ausführen eines bösen Racheplans gegen den fiesen Banker und betrügenden Ehemann. Und was passiert in der ersten Stunde? Im Grunde gar nicht so viel außer einer überlangen Exposition der verschiedenen Charaktere, die hier allesamt überzeichnet werden und sich anschließend, nachdem die Ausgangssituation soweit klar ist, erst einmal hoffnungslos in sich selbst verlieren.
Das ist dank einer ungemein überzogenen und nervigen Darstellung von "How To Be Single"-Star Leslie Mann ziemlich anstrengend... wenn sich ihre Kate King zum gefühlt fünften Mal um sich selbst dreht und in überdrehte Giggelkrämpfe verfällt, weil sie einfach nicht weiß, woran sie nun ist, möchte man ihr am liebsten selbst ins Gewissen reden, denn Cameron Diaz scheint es vorerst nicht zu gelingen. In dieser Stunde kommt dann auch kaum ein guter Gag zustande, auch wenn Cassavetes den Zuschauer mit schwachen Rohrkrepieren beinahe taubschießt. Angesichts seiner ungemein schwachen Slapstick-Nummern und der zahnlosen Dialoge, die tatsächlich eher laues Gequatsche denn wirkliches Sprechen sind, kann er aber noch so viele Witzchen aus der Tasche ziehen - wenn sie nicht zünden und die beiden Hauptdarstellerinnen kaum miteinander harmonieren (Diaz und Mann spielen förmlich aneinander vorbei), dann funktioniert das eben nicht.
Später, wenn die Handlung an Schwung aufnimmt, wird der Film aber kaum besser: Das Tempo wird erhöht, die Qualität der Gags verbessert sich jedoch nicht, lässt sogar nach. Und da den Machern dies auch klar zu sein schien, weichen sie auf den üblichen Fäkalhumor-Pfaden aus und überdrehen in einem Finale, welches so gut hätte werden können, auf solch eklatante Weise, dass "Game of Thrones"-Star Nikolaj Coster-Waldau am Ende eben aussehen muss, als hätte er gerade einen Splatterfilm überlebt. Die leisen Töne versteht dieser Film also definitiv nicht, muss er ja auch nicht... aber wenn er schon durchgehend nur mit voller Wucht zuschlägt, dann sollte er dabei doch zumindest unterhaltsam sein, was ihm hier nicht gelingt. Am Ende ist es ausgerechnet Supermodel Kate Upton, die als kleiner Scene Stealer einige Kohlen aus dem Feuer holt, ebenso wie Altstar Don Johnson, der in seinen wenigen Szenen offensichtlich viel Spaß hatte. Und während Coster-Waldau gute Miene zum bösen Spiel macht, bleibt Diaz ebenso blass wie verwirrt - sicherlich keine ihrer besten Rollen.
Fazit: Eine Komödie, die ebenso laut wie unnachgiebig Gags rauskatapultiert, von denen die meisten aufgrund ihrer Erzwungenheit als reine Rohrkrepierer enden. Zudem kommt der Film erst viel zu spät in Schwung und lässt seine Schauspieler angesichts der faden Dialogzeilen und des müden Slapsticks im Regen stehen.
Note: 4
Natürlich, das ist pure Ironie und man weiß nicht, ob dies den Machern rund um "Beim Leben meiner Schwester"-Regisseur Nick Cassavetes wirklich klar war. Ein passendes Gespür fürs Comedy-Timing oder das richtige Pacing dieser im Kern nun wirklich sehr simplen Geschichte scheint er nämlich nicht zu besitzen und lässt sich rund eine Stunde Zeit, bevor er das eigentliche Highlight des Films (zu diesem Zeitpunkt denkt man vorfreudig noch, dass es das wohl werden wird) von der Leine lässt: Das Schmieden und letztendliche Ausführen eines bösen Racheplans gegen den fiesen Banker und betrügenden Ehemann. Und was passiert in der ersten Stunde? Im Grunde gar nicht so viel außer einer überlangen Exposition der verschiedenen Charaktere, die hier allesamt überzeichnet werden und sich anschließend, nachdem die Ausgangssituation soweit klar ist, erst einmal hoffnungslos in sich selbst verlieren.
Das ist dank einer ungemein überzogenen und nervigen Darstellung von "How To Be Single"-Star Leslie Mann ziemlich anstrengend... wenn sich ihre Kate King zum gefühlt fünften Mal um sich selbst dreht und in überdrehte Giggelkrämpfe verfällt, weil sie einfach nicht weiß, woran sie nun ist, möchte man ihr am liebsten selbst ins Gewissen reden, denn Cameron Diaz scheint es vorerst nicht zu gelingen. In dieser Stunde kommt dann auch kaum ein guter Gag zustande, auch wenn Cassavetes den Zuschauer mit schwachen Rohrkrepieren beinahe taubschießt. Angesichts seiner ungemein schwachen Slapstick-Nummern und der zahnlosen Dialoge, die tatsächlich eher laues Gequatsche denn wirkliches Sprechen sind, kann er aber noch so viele Witzchen aus der Tasche ziehen - wenn sie nicht zünden und die beiden Hauptdarstellerinnen kaum miteinander harmonieren (Diaz und Mann spielen förmlich aneinander vorbei), dann funktioniert das eben nicht.
Später, wenn die Handlung an Schwung aufnimmt, wird der Film aber kaum besser: Das Tempo wird erhöht, die Qualität der Gags verbessert sich jedoch nicht, lässt sogar nach. Und da den Machern dies auch klar zu sein schien, weichen sie auf den üblichen Fäkalhumor-Pfaden aus und überdrehen in einem Finale, welches so gut hätte werden können, auf solch eklatante Weise, dass "Game of Thrones"-Star Nikolaj Coster-Waldau am Ende eben aussehen muss, als hätte er gerade einen Splatterfilm überlebt. Die leisen Töne versteht dieser Film also definitiv nicht, muss er ja auch nicht... aber wenn er schon durchgehend nur mit voller Wucht zuschlägt, dann sollte er dabei doch zumindest unterhaltsam sein, was ihm hier nicht gelingt. Am Ende ist es ausgerechnet Supermodel Kate Upton, die als kleiner Scene Stealer einige Kohlen aus dem Feuer holt, ebenso wie Altstar Don Johnson, der in seinen wenigen Szenen offensichtlich viel Spaß hatte. Und während Coster-Waldau gute Miene zum bösen Spiel macht, bleibt Diaz ebenso blass wie verwirrt - sicherlich keine ihrer besten Rollen.
Fazit: Eine Komödie, die ebenso laut wie unnachgiebig Gags rauskatapultiert, von denen die meisten aufgrund ihrer Erzwungenheit als reine Rohrkrepierer enden. Zudem kommt der Film erst viel zu spät in Schwung und lässt seine Schauspieler angesichts der faden Dialogzeilen und des müden Slapsticks im Regen stehen.
Note: 4
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