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Es werden Posts vom Juli, 2019 angezeigt.

Orange is the new Black - Die siebte Staffel

Unter den vielen Serien und Filmreihen, die in diesem Jahr ihr Ende oder zumindest ihren alles verändernden Klimax gefunden haben, ist auch eine der langlebigsten Netflix-Serien, die sich seit 2013 größter Beliebtheit erfreut. Sicher, der Hype um die inhaftierten Damen aus Litchfield ist nicht mehr so groß wie noch vor sechs Jahren, als die Geschichte um Piper und ihren ebenso komischen wie dramatischen Gefängnisaufenthalt Millionen von Fans in ihren Bann zog. Doch als es plötzlich hieß, dass die kommende siebte Staffel die Handlung endgültig zu ihrem Abschluss führen und somit die letzte Season werden würde, war "Orange is the new Black" wieder ein Gesprächsthema und man konnte beinahe vergessen, dass die Show in den letzten zwei Jahren qualitativ abgebaut hat. Nun galt es also, dass noch nicht sinkende, aber zumindest leicht Leck geschlagene Schiff noch sicher in den Hafen zu fahren und ein rundes Ende für das immense Figurenpersonal zu finden... erneut nahm man sich da

Gegen jede Regel

Die Aufhebung der Rassentrennung veränderte die Geschichte der ganzen Welt. Aus heutiger Sicht ist es schier unverständlich, wie es so lange bis zu diesem wichtigen Schritt dauern konnte, damals war diese politische Umwandlung aber mit allerlei Komplikationen und Unruhen verbunden. Die Filmgeschichte hat diesen Teil der Historie schon mehrfach aufgenommen und für teils richtig gute und wichtige Werke benutzt - der Stoff gibt allein aus dramaturgischer Hinsicht eben auch verflixt viel her. Natürlich blieb auch der Sport von diesen neuen Umständen nicht unbehelligt: Im Jahr 2000 erschuf Starproduzent Jerry Bruckheimer daher nach einer wahren Begebenheit das Sportdrama "Gegen jede Regel"... der als allzu rührseliger und deswegen erstaunlich unglaubwürdiger Film endet, der sich lieber um großspurige Momentaufnahmen denn auf wahre Gefühle beschränkt. GEGEN JEDE REGEL Durch die Aufhebung der Rassentrennung werden im Jahr 1981 zwei Highschools zusammengelegt - dies führt auch

Schatten der Wahrheit

Gewisse Schauspieler sind einfach auf ein gewisses Rollenprofil gemünzt: So wie Christoph Waltz der intellektuelle und psychopathische Bösewicht ist, doppelbödig und intrigant, so wie Johnny Depp der ebenso charismatische wie schrullig-skurille Tausendsassa ist, so war Harrison Ford immer der grummelige Held. Ein Frauenschwarm in "Star Wars" , ein knochentrockener Abenteurer in "Indiana Jones" und ein mutiger Einzelgänger in "Auf der Flucht" . Gerade solchen Schauspielern, die so auf eine gewisse Rollenart festgebissen sind, juckt es aber meist irgendwann in den Fingern - sie wollen auch mal die andere Seite austesten. So erging es wohl auch Harrison Ford, der im 2000 erschienenen Thriller "Schatten der Wahrheit" aus der altbekannten Komfortzone ausbrach und Michelle Pfeiffer somit das Fürchten lehrte... SCHATTEN DER WAHRHEIT Die ehemalige Musikerin Claire Spencer (Michelle Pfeiffer) lebt, nachdem die gemeinsame Tochter Caitlin (Katherine

True Lies - Wahre Lügen

Ich halte James Cameron für einen der grandiosesten und versiertesten Filmemacher aller Zeiten. "Titanic" und "Avatar" zählen noch heute zu meinen Lieblingsfilmen, zudem bin ich auch ein großer Fan von "Terminator 2" und besonders von "Aliens" . Viele halten Cameron jedoch bis heute und nachdem er zweimal den jeweils erfolgreichsten Film aller Zeiten gedreht hat vor, dass er ein unglaublicher Filmemacher sei, aber kein sonderlich guter Autor. Seine Filme sehen fantastisch aus, am Plot soll es jedoch hapern - besonders "Avatar" steht dabei immer wieder im Zentrum der Kritik. So richtig nachvollziehen kann ich dies nicht, da mich auch dessen Welt gepackt hat und man eben nicht mit jedem neuen Werk das Story-Rad neu erfinden kann. Und man darf sich fragen, warum im gleichen Atemzug "True Lies" nicht öfter erwähnt wurde, der in dieses Konzept nämlich wie die Faust aufs Auge passt: Grandiose Action und Technik, aber eine doch eh

Thanks for Sharing - Süchtig nach Sex

Süchtig kann man nach schlichtweg allem werden - vielen ist dies nur nicht klar. In der heutigen Gesellschaft hat mittlerweile eine wesentlich gründlichere Aufklärung bezüglich Sexsucht stattgefunden, dennoch scheint diese Krankheit (und nichts anderes ist diese Sucht) noch immer nicht das Verständnis oder zumindest die reflektierte Aufmerksamkeit erfahren, die sie in diesen Sphären eigentlich erhalten müsste. Im Jahr 2011 machte es der grandiose "Shame" mit Michael Fassbender in der Hauptrolle endlich vor und stellte die Krankheit als eine Art Dämonen dar, der einen Tag und Nacht begleitet. Ein Jahr später versuchte man sich dem Thema erneut einzunehmen, diesmal aber merklich heller... es stellt keine Überraschung dar, dass dieser Versuch, wenn auch definitiv kein schlechter Film dabei herausgekommen ist, mit "Thanks For Sharing" im direkten Vergleich weit weniger überzeugt. THANKS FOR SHARING Adam (Mark Ruffalo) ist bereits seit vielen Jahren sexsüchtig, h

Das Leben ist schön (1997)

Zumeist werden die alljährlichen Oscars unter den amerikanischen Filmen aufgeteilt, scheint die Jury, die jährlich um weitere Juroren wächst, doch wesentlich empfänglicher für die Werke aus dem eigenen Land zu sein. Der Preis für den besten fremdsprachigen Film führt alljährlich aber auch Filme aus aller Herren Länder zusammen... und manchmal ist einer dieser Kandidaten gar so gut, dass er auch unter den restlichen Nominierungen mitmischt. Zuletzt gelang dies zum Beispiel Alfonso Cuarons "Roma", der sogar als einer der Favoriten ins Rennen ging. Bei der Verleihung im Jahr 1999 war es aber noch prägnanter: Die italienische Tragikomödie "Das Leben ist schön" sammelte drei Oscars ein, war für vier weitere Preise nominiert und gilt bis heute als herzlicher und grandios packender Klassiker seines Genres. DAS LEBEN IST SCHÖN Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lebt der jüdische Italiener Guido Orefice (Roberto Benigni) in seinem Heimatdorf mit Humor, Opti

Meine erfundene Frau

Sandler-Komödien sind so eine Sache: Entweder man hasst sie oder man goutiert sie sehr gerne. Auf Netflix stellte er kürzlich mit seinem extra auf dem Streaming-Dienst veröffentlichten "Murder Mystery" einen Zuschauerrekord auf und das obwohl der Film, den ich vor einigen Wochen auch auf meinem Blog besprochen habe, nun wirklich nur Durchschnitt war. Dass Sandler durchaus auch schon gute Filme gedreht hat, ist nicht von der Hand zu weisen, weswegen ich mir seine Sachen doch immer wieder mit ein wenig Hoffnung ansehe. So war es nun auch bei der Erstsichtung von "Meine erfundene Frau" der Fall... diesmal hat sich Sandler aber zum wiederholten Male verhoben und liefert eine anstrengende Komödie nach bekanntem Schema ab, die keinesfalls über teils sehr dröge zwei Stunden hält. MEINE ERFUNDENE FRAU Seit einigen Jahren benutzt Danny Maccabee (Adam Sandler) seinen alten Ehering, um in Bars Frauen aufzureißen, die ihn wegen seiner vermaledeiten Ehe bemitleiden. Prob

City of God

Oft schon habe ich mich auf diesem Blog über diverse Schnittgewitter beklagt, die besonders in heutigen Actionfilmen auftreten. Dabei schneidet man einfach so schnell, dass man letztendlich im Grunde gar nichts mehr erkennt, um Tempo vorzuspielen - oftmals ist es jedoch simple Faulheit, da man sich nicht wie in "John Wick" oder "Mad Max" darauf einlassen will, solche Szenen akribisch durchzuproben. Das würde am Ende zwar besser aussehen, aber eben auch mehr Geld und Zeit kosten. Dass diese Schnittproblematik, wie ich sie so oft anspreche, aber auch mal richtig gut sein kann, wenn es erstens zum Film und dessen Atmosphäre passt und zweitens könnende Profis an Kamera und am Computer sitzen, wurde auch bereits bewiesen. Einer dieser lebendigen Beweise ist der brasilianische Gangster-Thriller "City of God", der noch heute für seine intensive Inszenierung gelobt wird... CITY OF GOD Buscape (Alexandre Rodrigues) lebt in einem Armenviertel in Rios. Die D

The Autopsy of Jane Doe

Es gibt diese Tage, an denen ich überhaupt nicht weiß, was ich mir für einen Film ansehen will oder wo mir Genre, Darsteller und gar die Qualität irgendwie egal sind - Hauptsache, ich habe ein Werk, mit welchem ich für anderthalb Stunden dem Alltag entfliehen kann. An einem solchen Tag stieß ich auf den kleinen Horrorfilm "The Autopsy of Jane Doe" und empfand diesen als perfekt: Er geht nur wenig mehr als achtzig Minuten, der Plot ist geradlinig, die Darsteller fähig und die Ausgangssituation klang zumindest spannend. Im Kern kann man zum Ende auch festhalten, dass der Film definitiv nicht schlechter ist als die Konkurrenz, aus dieser aber auch nicht hervorragt - der perfekte, kurzweilige Ausflug raus aus der Realität also. THE AUTOPSY OF JANE DOE Tommy Tilden (Brian Cox) und sein Sohn Austin (Emile Hirsch) arbeiten im örtlichen Krematorium von Grantham, Virginia. Dort liegt eines Tages nach Feierabend eine Leiche (Olwen Catherine Kelly) auf ihrem Tisch, die einen enor

Manta Manta

Uns allen ist doch aus unserer Vergangenheit etwas peinlich. Etwas, was wir damals, auch dem Zeitgeist entsprechend, richtig cool und hip fanden, was uns Jahre später aber wirklich unangenehm ist. Das kann eine damalige Frisur sein (so ist es bei mir zum Beispiel und näher will ich da auch gar nicht drauf eingehen), der Klamottenstil (trifft auch auf mich zu), Interessen, Einrichtungen... oder Filme, die den damaligen Zeitgeist ebenfalls wiederspiegeln. Diese sind dann aber zeitgleich überholt, wenn sich dieser Geist verändert und bleiben allenfalls aus nostalgischen Gründen in Erinnerung, man fragt sich aber auch, wie man sowas damals wirklich cool finden konnte. Einen solchen Gedanken müsste eigentlich jeder haben, der sich heute noch einmal "Manta Manta" ansieht, denn der erinnert uns an viele Dinge, die zu Beginn der 90er cool sein sollten, es aber eigentlich auch schon damals definitiv nicht waren. MANTA MANTA Bertie (Til Schweiger) hat eine klare Hierarchie: Erst

Anna

Wenn Luc Besson einen neuen Film macht, stehen die Fans zumeist Schlange. Sicher, der Ruf des exzellenten Filmemachers hat in den letzten Jahren ein wenig gelitten, schließlich kam Besson qualitativ nicht mehr an die Meisterwerke seiner Filmografie wie "Nikita" oder "Leon - Der Profi" heran. 2017 musste er mit dem überzeichneten Fantasy-Spektakel "Valerian" sogar einen waschechten Flop verbuchen. Vielleicht kehrt er deswegen nun in das Genre zurück, was ihn einst großmachte: Mit "Anna" stellt er erneut eine toughe Agentin in den Fokus und entspinnt um sie ein temporeiches Actionfeuerwerk aus Lug, Betrug und knallenden Waffen. So zumindest in der Theorie - ob Bessons neuer Thriller tatsächlich so gut ist, wollte ich nun selbst herausfinden. ANNA Anna (Sasha Luss) lebt in Moskau und wird auf offener Straße von einem Modelagenten angesprochen, der in ihr die Perfektion zu sehen scheint. Anna, obwohl erst skeptisch, lässt sich auf das Angebo

Child's Play

Obwohl ich allgemein ein sehr großer Horror-Fan bin, bin ich mit den Filmen rund um Mörderpuppe Chucky niemals in Berührung gekommen. Die Filme gelten heute als Kult, jedoch sehen auch Fans die Schwächen der zumeist etwas trashigen Fortsetzungen ein, heben die Werke also nicht auf ein solch hohes Podest. Vielleicht war ich deswegen nie sonderlich versucht, mich in die Thematik einzuarbeiten, auch wenn ich zumindest grob weiß, worum es dabei ging. Wie so viele Kultstoffe aus vergangenen Zeiten erhält nun auch das rothaarige Puppenbalg Chucky seine Reboot-Neuauflage im Kino - eine Art Remake, welches Chucky in die heutige Zeit transferieren und hoffentlich ein paar neue, jüngere Fans anziehen soll. Für mich soll dieser Film nun der erste Berührungspunkt mit dem Franchise werden und ich hoffte, das Werk auch ohne große Vorabkenntnisse genießen zu können... CHILD'S PLAY Die sogenannten "Buddi"-Puppen sind der neue Hit auf dem Spielzeugmarkt. Sie können sich mit jeder K

Der König der Löwen (2019)

Disney feuert auch dieses Jahr wieder aus allen Rohren und führt neben dem Marvel Cinematic Universe , welches 2019 bereits drei neue Beiträge erlebte, auch die Remake-Schiene fort: Nach wie vor werden kultige Zeichentrickfilme, insbesondere aus den 90er-Jahren, als Live-Action-Filme neu aufgelegt. Nach "Dumbo" im März und dem überraschend starken "Aladdin" im Mai wagt man sich nun aber an so etwas wie den Heiligen Gral der Zeichentrickfilme: "Der König der Löwen" gilt nicht nur für mich als noch immer bester Animationsfilm aller Zeiten. Braucht es davon nun also tatsächlich ein CGI-Remake in neuem Technikglanz? Nein, braucht es sicherlich nicht, diese Antwort konnte man auch bereits zuvor geben, steht das Meisterwerk aus dem Jahr 1994 doch noch immer so brillant für sich. Ob man diesem aber zumindest ein paar neue Züge mit auf den Weg geben konnte und die Zuschauer erneut so meisterhaft abzuholen versteht wie noch vor fünfundzwanzig Jahren, das wollte

Marvel's Jessica Jones - Die dritte Staffel

Als Disney seinen eigenen Streamingdienst ankündigte, deutete sich die Absetzung der beliebten Marvel-Serien auf Netflix bereits an - die Shows , die locker auch stets im Marvel Cinematic Universe verankert waren, gehörten offiziell zum Mausstudio und würden deswegen beendet werden, damit Disney+, so der Name des neuen Streamingdienstes, allein über sie verfügen kann. Im selben Jahr, in welchem auch bereits die Kinofilme der Avengers mit "Endgame" ihren bisher gigantischsten Höhepunkt erreichten, wird nun also auch das Netflix-Serienkapitel geschlossen. Einen von langer Hand geplanten Megashowdown gibt es diesmal wegen der verfrühten Absetzung allerdings nicht, stattdessen endet diese Sub-Geschichte einfach mit einer regulären, dritten Staffel von Jessica Jones. Wie ein großes Finale wird das nicht gehandhabt, stattdessen bleibt man dem Ton der Marvel-Serien einfach treu und bietet genau das, was Fans sich erwarten können. JESSICA JONES - STAFFEL 3 Privatdetektivin u

Umständlich verliebt

Momentan hat der Sommer Deutschland mit voller Wucht im Griff. Die 30-Grad-Marke wurde bereits mehrfach überschritten, alle paar Tage knallt ein neues Gewitter und ich schwitze im zweiten Stock böse vor mich hin. Da hat man dann hin und wieder ein schlechtes Gewissen, wenn man nicht jeden Tag vor die Tür geht, um dieses traumhafte Wetter zu genießen, aber wie ihr alle wisst, kann ich nicht anders. Bei diesen sommerlichen Temperaturen schaue ich weniger Filme als zu anderen Jahreszeiten, aber ruhen tut mein liebstes Hobby natürlich nie und es braucht immer wieder Zeit, aus der Realität zu flüchten und sich etwas anzusehen. "Umständlich verliebt" sah ich an einem dieser Sommertage, schwitzend und Eis essend und wurde erwartungsgemäß solide unterhalten, ohne dass das Genre dabei neu erfunden wurde... UMSTÄNDLICH VERLIEBT Wally Mars (Jason Bateman) und Kassie Larson (Jennifer Aniston) sind seit Jahren beste Freunde, obwohl Wally seitdem insgeheim auf Kassie abfährt. Als Ka

The Voices

Nicht immer geht es gut, wenn man einen offensichtlichen Psychopathen als Hauptprotagonisten eines Films besetzt - nur die wenigsten Werke schaffen es, einem solchen Menschen tatsächlich mit der nötigen Finesse zu begegnen, um daraus auch für die Zuschauer einen Sympathieträger zu machen und nicht durch überzeichnete Charaktereigenschaften und Taten aufzufallen. Das positivste Beispiel dürfte wohl noch immer die Vorzeige-Show "Dexter" sein, die über acht Staffeln hinweg nicht nur mordsspannende Unterhaltung und makaberen Humor bot, sondern auch seinen mordenden Protagonisten glaubwürdig und sympathisch als Menschen darstellen konnte. Das Gegenteil ist nun die morbide Horror-Komödie "The Voices" geworden, die sich innerhalb verschiedener Genres gar nicht entscheiden kann, was sie nun eigentlich wie erzählen will... THE VOICES Jerry Hickfang (Ryan Reynolds) wirkt auf den ersten Blick wie ein etwas verschrobener, aber durchaus sympathischer Geselle, der nieman