Die Halbzeit ist mittlerweile schon durch und auch wenn das Ende noch nicht in Sicht ist, wurde mit der siebten Folge der vierten Staffel bereits die genaue Hälfte der Hype-Show markiert, die von 2007 bis 2014 Kritiker und Fans gleichermaßen in den Bann zog. Trotzdem ist nicht zu erwarten, dass sich der Ton der Serie, der sich bislang trotz oftmals etwas im Kreis drehender Plots, bis zur siebten Staffel noch merklich ändern wird: "Mad Men" hat auch über die Halbzeit hinaus eine klare Struktur beibehalten, die trotz Schwächen und vermeidbarer Klischees noch immer unterhält, weswegen ich mich nach wie vor auf die fünfte Staffel freute. Dass bei einem solchen Thema nach vier Seasons immerhin kaum Abnutzungserscheinungen erkennbar sind, spricht ja eigentlich schon für sich und deswegen: Vorhang auf für Season 5 von "Mad Men", die zum wiederholten Male alles bietet, was die Fans daran so lieben.
MAD MEN - STAFFEL 5
Rund ein Jahr ist vergangen, seit "Sterling Cooper Draper Pryce" kurz vor dem absoluten Bankrott standen und nicht zuletzt dank des unerschöpflichen Kampfgeistes von Pete Campbell (Vincent Kartheiser) hat sich die Firma wieder gefangen. Zwar gibt es noch immer Klippen zu umschiffen, doch finanziell ist man wieder einigermaßen im Lot, weswegen man sich auf Feierlichkeiten und Freizeit besinnen kann. Der Geburtstag von Donald Draper (Jon Hamm) wird mit einer Überraschungsparty, die seine Ehefrau Megan (Jessica Pare) für ihn veranstaltet, gefeiert, doch bietet dieser auch Konfliktpotential. Joan (Christina Hendricks) befindet sich derweil im Mutterschaftsurlaub und bangt um ihre Stelle in der Firma, während Pete und Peggy weiterhin versuchen, neue Kunden zu gewinnen. Ihnen wird ein Stein in den Weg gelegt, als Don in der Zeitung eine Anzeige schaltet, die als stichelnder Witz gegen die Konkurrenz gemeint ist, von den Lesern aber falsch aufgefasst wird...
Ja, diese Staffel werden Fans wieder lieben, ich jedoch hoffe, dass sie ein einmaliger Ausrutscher bleiben wird: Tatsächlich empfinde ich die fünfte Season als bislang schwächste in der "Mad Men"-Historie und hoffe, dass die noch kommenden Staffeln 6 und 7 wieder mehr Schwung finden, um die große Geschichte rund um Don Draper und seine Liebschaften, Freunde und Kollegen noch zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen. Natürlich ist auch diese fünfte Staffel über dreizehn Folgen hinweg wieder unterhaltsam, hat geschliffene Dialoge, ungemein spielfreudige Darsteller und eine mal wieder eloquente Regie zu bieten. Und ohnehin ist es weiterhin eine Freude, all die ans Herz gewachsenen Figuren in neuen und alten Konflikten aufblühen zu sehen und Zeuge zu werden, wie sie in ihren Erfahrungen reicher werden und in ihrem Leben noch ein paar Schritte vorankommen... oder auch mal auf der Stelle stehen.
Auf der Stelle steht dann übrigens auch diese Staffel einige Male und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass es "Mad Men" so langsam an echter Substanz mangelt. Es werden ungemein viele Fässer aufgemacht, vielen kann sich die Show unter der Ansammlung an Sub- und Hauptplots aber gar nicht intensiv genug widmen, da an der nächsten Ecke bereits eine neue Enthüllung wartet. Allgemein fächert man hier dann aus einem Teich, der relativ leergefischt wirkt, auch wenn man sich traut, mal einige recht heftige Wendungen aus dem Hut zu zaubern - bis zu diesen wartet man aber wie gehabt bis zu den letzten Folgen. Da dementsprechende Clous aber auch nicht immer gut vorbereitet werden, da man sich über mehrere Episoden eher für das Nebengeplänkel um neue Liebschaften, Affären und Kundendramen kümmert, bleiben die erwarteten Punches weitestgehend aus.
Natürlich gibt es immer noch einige brillante Momente, viele der altbekannten Figuren bleiben nun aber nur noch in ihren Manirismen stecken und werden eher mitgeschleift alsdass sie hier noch wirklich neue Akzente setzen zu können. In diesem Anlauf gilt das besonders für John Slattery's Roger Sterling, der hier zwar auch ein paar Wandlungen durchmacht, sich in diesen aber kaum nennenswert weiterentwickelt. Spürbare Längen bleiben dabei besonders zur Staffelmitte nicht aus und auch der ansonsten so clevere Humor zündet seltener. Über mehrere Folgen hinweg verliert die Show ihren Fokus und was nun der Hauptplot ist, ist tatsächlich nur noch schwer auszumachen, da "Mad Men" an allen Ecken und Enden noch Handlungen abklappert, die letztendlich irgendwie mitgenommen werden und dann unspektakulär auslaufen, für den Rest der Plots keinerlei Konsequenz mitbringen.
In seinen schlechtesten Momenten verkommt die Serie sogar zu einer Nummenrevue, wo jedem halbwegs wichtigen Charakter noch ein Drama angeheftet wird, ganz gleich, ob das nun zum allgemeinen Ton passt oder für die innere Dramaturgie zuträglich ist. Insgesamt klingt dies nun härter, als es sein soll, man muss den qualitativen Unterschied der Drehbücher zu den vorherigen Staffeln aber definitiv hervorheben - auch dort gab es schon Differenzen zwischen den einzelnen Plots, sie liefen aber wesentlich stärker und homogener Hand in Hand. Nach einigen weitreichenden Änderungen zum Staffelende könnte es für die beiden finalen Seasons aber wieder Bergauf gehen und wenn dies dann der einzige, kleine Letdown einer ansonsten sehr soliden Serie bleibt, ist das ja auch in Ordnung. Ich hoffe, dass man sich dann wirklich wieder mehr auf die wahren Menschen besinnt und das weiterhin ziemlich üppige Figurenensemble besser unter Kontrolle bringt.
Fazit: Season 5 ist die bisher schwächste Staffel einer ansonsten sehr soliden und stark geschriebenen Dramaserie, die ihren Fokus verliert, indem sie sich viel zu oft inkonsequenten und sich im Kreis drehenden Nebenplots widmet. Dass es gerade in den letzten Folgen aber immer wieder ganz starke Momente gibt und die Show in Sachen Regie und Schauspiel weiterhin glänzt, ist aber nicht von der Hand zu weisen.
Note: 3-
Ja, diese Staffel werden Fans wieder lieben, ich jedoch hoffe, dass sie ein einmaliger Ausrutscher bleiben wird: Tatsächlich empfinde ich die fünfte Season als bislang schwächste in der "Mad Men"-Historie und hoffe, dass die noch kommenden Staffeln 6 und 7 wieder mehr Schwung finden, um die große Geschichte rund um Don Draper und seine Liebschaften, Freunde und Kollegen noch zu einem zufriedenstellenden Abschluss zu bringen. Natürlich ist auch diese fünfte Staffel über dreizehn Folgen hinweg wieder unterhaltsam, hat geschliffene Dialoge, ungemein spielfreudige Darsteller und eine mal wieder eloquente Regie zu bieten. Und ohnehin ist es weiterhin eine Freude, all die ans Herz gewachsenen Figuren in neuen und alten Konflikten aufblühen zu sehen und Zeuge zu werden, wie sie in ihren Erfahrungen reicher werden und in ihrem Leben noch ein paar Schritte vorankommen... oder auch mal auf der Stelle stehen.
Auf der Stelle steht dann übrigens auch diese Staffel einige Male und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass es "Mad Men" so langsam an echter Substanz mangelt. Es werden ungemein viele Fässer aufgemacht, vielen kann sich die Show unter der Ansammlung an Sub- und Hauptplots aber gar nicht intensiv genug widmen, da an der nächsten Ecke bereits eine neue Enthüllung wartet. Allgemein fächert man hier dann aus einem Teich, der relativ leergefischt wirkt, auch wenn man sich traut, mal einige recht heftige Wendungen aus dem Hut zu zaubern - bis zu diesen wartet man aber wie gehabt bis zu den letzten Folgen. Da dementsprechende Clous aber auch nicht immer gut vorbereitet werden, da man sich über mehrere Episoden eher für das Nebengeplänkel um neue Liebschaften, Affären und Kundendramen kümmert, bleiben die erwarteten Punches weitestgehend aus.
Natürlich gibt es immer noch einige brillante Momente, viele der altbekannten Figuren bleiben nun aber nur noch in ihren Manirismen stecken und werden eher mitgeschleift alsdass sie hier noch wirklich neue Akzente setzen zu können. In diesem Anlauf gilt das besonders für John Slattery's Roger Sterling, der hier zwar auch ein paar Wandlungen durchmacht, sich in diesen aber kaum nennenswert weiterentwickelt. Spürbare Längen bleiben dabei besonders zur Staffelmitte nicht aus und auch der ansonsten so clevere Humor zündet seltener. Über mehrere Folgen hinweg verliert die Show ihren Fokus und was nun der Hauptplot ist, ist tatsächlich nur noch schwer auszumachen, da "Mad Men" an allen Ecken und Enden noch Handlungen abklappert, die letztendlich irgendwie mitgenommen werden und dann unspektakulär auslaufen, für den Rest der Plots keinerlei Konsequenz mitbringen.
In seinen schlechtesten Momenten verkommt die Serie sogar zu einer Nummenrevue, wo jedem halbwegs wichtigen Charakter noch ein Drama angeheftet wird, ganz gleich, ob das nun zum allgemeinen Ton passt oder für die innere Dramaturgie zuträglich ist. Insgesamt klingt dies nun härter, als es sein soll, man muss den qualitativen Unterschied der Drehbücher zu den vorherigen Staffeln aber definitiv hervorheben - auch dort gab es schon Differenzen zwischen den einzelnen Plots, sie liefen aber wesentlich stärker und homogener Hand in Hand. Nach einigen weitreichenden Änderungen zum Staffelende könnte es für die beiden finalen Seasons aber wieder Bergauf gehen und wenn dies dann der einzige, kleine Letdown einer ansonsten sehr soliden Serie bleibt, ist das ja auch in Ordnung. Ich hoffe, dass man sich dann wirklich wieder mehr auf die wahren Menschen besinnt und das weiterhin ziemlich üppige Figurenensemble besser unter Kontrolle bringt.
Fazit: Season 5 ist die bisher schwächste Staffel einer ansonsten sehr soliden und stark geschriebenen Dramaserie, die ihren Fokus verliert, indem sie sich viel zu oft inkonsequenten und sich im Kreis drehenden Nebenplots widmet. Dass es gerade in den letzten Folgen aber immer wieder ganz starke Momente gibt und die Show in Sachen Regie und Schauspiel weiterhin glänzt, ist aber nicht von der Hand zu weisen.
Note: 3-
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