Nein, ich hatte tatsächlich noch nie einen Bezug zu den kultigen Gruftie-Filmen mit Christina Ricci oder der zugrundeliegenden TV-Serie, die in den 60er-Jahren anlief und bis heute einen hohen Status bei Fans besitzt. Nicht, dass mich das Thema nicht reizen würde, aber ich habe nie einen Ansatzpunkt gefunden, weswegen mich auch nichts daran anfixte, als ich hörte, dass das Thema nun auch als Animationsfilm verbraten werden soll - für eine neue Generation womöglicher Fans, wohlgemerkt. Ich sparte mir den Trip also erst einmal, doch dann wurde ich doch noch weich. Die Kritiken lasen sich solide, der Erfolg in den USA kam überraschend... und vielleicht würde der Film ja auch in mir einen neuen Fan für diese verrückte Familie finden. Ohne große Erwartungen, aber dennoch neugierig nahm ich also im Kinosaal Platz, um zumindest auf nette Animationsunterhaltung und ein paar Lacher zu hoffen.
DIE ADDAMS FAMILY
Die Familie Addams lebt in unserer heutigen Gegenwart vollkommen abgeschottet und ohne große Bindungen in einer ehemaligen Irrenanstalt, über New Jersey. Geplant ist momentan eine große Familienfeier, in welcher Addams-Sohn Pugsley eine Art Initiatonsritus durchlaufen soll. Alles ist durchgetaktet und in Vorfreude, doch dann taucht die schrille TV-Designerin Margaux Needler in New Jersey auf, mit den Plänen, die gesamte Stadt nach ihren bunten Vorstellungen umzugestalten. Ein Auge hat sie dabei auch auf das Domizil der Addams-Familie geworfen, welches Needler mit seinem düsteren Touch so gar nicht in den Kram passt. Die finstere Familie selbst wehrt sich jedoch gegen den Ansturm, während das große Fest in all dem Chaos droht, eine wahre Farce zu werden...
Tatsächlich eignet sich "Die Addams Family" in dieser aktuellen Animations-Variante hervorragend, um als Neuling in diese Geschichte hineingeschoben zu werden. Tatsächlich erzählt er nämlich direkt zu Beginn, wie sich Morticia und Gomez ehelichen, zeigen somit die Geburt der Familie, die so viele Generationen auf ihre eigene Art und Weise prägte. Anschließend geht es in Reboot-Form weiter: Die Addams Family wird in die Neuzeit gelegt, Smartphones und das Internet gehen aber weitestgehend an den zurückgezogen lebenden Familienmitgliedern vorbei. Als Neuling hatte ich dank der kräftig geschriebenen Figuren keinerlei Probleme damit, mich zurechtzufinden, sicherlich sind mir einige Insider aber durch die Lappen gegangen - Fans des Originalstoffes werden sie entdecken und bestimmt lieben, sowie auch die originale Titelmelodie, die hier gleich mehrfach passend angestimmt wird... solange man nicht diesen seltsamen Elektromusik-Abspann hinzuzählt, der wirklich grausig klingt und dazu einlädt, das Kino fluchtartig zu verlassen. Alteingesessene Kenner könnten sich aber auch an dem neuen Look stören, der Charaktere anders aussehen lässt, doch das waren schließlich keine Probleme, die ich in meiner Unwissenheit zu fürchten hatte.
Was ich stattdessen bekommen habe, ist ein durchschnittlicher Animationsfilm, der immer wieder das Zwerchfell trifft, darüber hinaus aber wenig bietet, was in dem Genre besonders werden könnte. Eine fokussierte Handlung ist tatsächlich nur im Ansatz auszumachen, stattdessen schwingt sich der Film eher durch eine Reihe von mal mehr, mal weniger amüsanten Einzelszenen und kleinen Nebenhandlungen durch. Da wäre zum Beispiel der Wunsch von Teenager-Tochter Wednesday, die gerne das finstere Schloss verlassen und Freundschaften im strahlenden New Jersey finden möchte; der geplante Initiationsritus von Sohn Pugsley, der als eine Art irrer Säbeltanz ausgeführt werden soll; oder auch die Geschichte von Mutter Morticia, die sich entscheiden muss, ob sie lieber ihr Leben lang abgeschottet vom Rest der Welt verweilen oder doch einen erneuten Versuch unternehmen will, um sich mit den anderen Menschen, die ihre Familie jedoch als Freaks ansehen, gutzustellen.
In die Tiefe geht es hierbei so gut wie nie, stattdessen ist "Die Addams Family" angemessen schrill, entwickelt seine Gags, von denen gut die Hälfte einigermaßen trifft, weitestgehend über Slapstick, nur selten über gelungenen Wortwitz. Man richtet sich hier also durchaus an jüngere Zuschauer und an Familien, die nicht viel mitdenken und sich von den soliden Animationen und dem hohen Tempo blenden lassen wollen. Das kann man kritisieren, muss man aber nicht, da es in dieser Form in den letzten Jahren wesentlich schlechtere Familienfilme gegeben hat - man denke nur an das furchtbar schwache "Pets"-Sequel oder zuletzt den unsäglichen "UglyDolls". Eine Fortsetzung zum Addams-Reboot ist übrigens schon in der Mache, ob ich diesen Film dann aber auch noch brauche, wage ich noch zu bezweifeln. Diese 88 Minuten waren nämlich zwar ganz nett, aber mehr benötige ich davon eigentlich nicht, dafür ist der Film viel zu mainstreamig und letztendlich auch gar nicht witzig genug.
Fazit: Tatsächlich hat das Animations-Reboot der "Addams Family" einige schöne Gags auf seiner Seite und Fans werden sicherlich einige hübsche Anspielungen finden. Darüber hinaus weiß der Film durch sein flaches Storytelling und die maue Dramaturgie aber nur wenig zu begeistern.
Note: 3-
Tatsächlich eignet sich "Die Addams Family" in dieser aktuellen Animations-Variante hervorragend, um als Neuling in diese Geschichte hineingeschoben zu werden. Tatsächlich erzählt er nämlich direkt zu Beginn, wie sich Morticia und Gomez ehelichen, zeigen somit die Geburt der Familie, die so viele Generationen auf ihre eigene Art und Weise prägte. Anschließend geht es in Reboot-Form weiter: Die Addams Family wird in die Neuzeit gelegt, Smartphones und das Internet gehen aber weitestgehend an den zurückgezogen lebenden Familienmitgliedern vorbei. Als Neuling hatte ich dank der kräftig geschriebenen Figuren keinerlei Probleme damit, mich zurechtzufinden, sicherlich sind mir einige Insider aber durch die Lappen gegangen - Fans des Originalstoffes werden sie entdecken und bestimmt lieben, sowie auch die originale Titelmelodie, die hier gleich mehrfach passend angestimmt wird... solange man nicht diesen seltsamen Elektromusik-Abspann hinzuzählt, der wirklich grausig klingt und dazu einlädt, das Kino fluchtartig zu verlassen. Alteingesessene Kenner könnten sich aber auch an dem neuen Look stören, der Charaktere anders aussehen lässt, doch das waren schließlich keine Probleme, die ich in meiner Unwissenheit zu fürchten hatte.
Was ich stattdessen bekommen habe, ist ein durchschnittlicher Animationsfilm, der immer wieder das Zwerchfell trifft, darüber hinaus aber wenig bietet, was in dem Genre besonders werden könnte. Eine fokussierte Handlung ist tatsächlich nur im Ansatz auszumachen, stattdessen schwingt sich der Film eher durch eine Reihe von mal mehr, mal weniger amüsanten Einzelszenen und kleinen Nebenhandlungen durch. Da wäre zum Beispiel der Wunsch von Teenager-Tochter Wednesday, die gerne das finstere Schloss verlassen und Freundschaften im strahlenden New Jersey finden möchte; der geplante Initiationsritus von Sohn Pugsley, der als eine Art irrer Säbeltanz ausgeführt werden soll; oder auch die Geschichte von Mutter Morticia, die sich entscheiden muss, ob sie lieber ihr Leben lang abgeschottet vom Rest der Welt verweilen oder doch einen erneuten Versuch unternehmen will, um sich mit den anderen Menschen, die ihre Familie jedoch als Freaks ansehen, gutzustellen.
In die Tiefe geht es hierbei so gut wie nie, stattdessen ist "Die Addams Family" angemessen schrill, entwickelt seine Gags, von denen gut die Hälfte einigermaßen trifft, weitestgehend über Slapstick, nur selten über gelungenen Wortwitz. Man richtet sich hier also durchaus an jüngere Zuschauer und an Familien, die nicht viel mitdenken und sich von den soliden Animationen und dem hohen Tempo blenden lassen wollen. Das kann man kritisieren, muss man aber nicht, da es in dieser Form in den letzten Jahren wesentlich schlechtere Familienfilme gegeben hat - man denke nur an das furchtbar schwache "Pets"-Sequel oder zuletzt den unsäglichen "UglyDolls". Eine Fortsetzung zum Addams-Reboot ist übrigens schon in der Mache, ob ich diesen Film dann aber auch noch brauche, wage ich noch zu bezweifeln. Diese 88 Minuten waren nämlich zwar ganz nett, aber mehr benötige ich davon eigentlich nicht, dafür ist der Film viel zu mainstreamig und letztendlich auch gar nicht witzig genug.
Fazit: Tatsächlich hat das Animations-Reboot der "Addams Family" einige schöne Gags auf seiner Seite und Fans werden sicherlich einige hübsche Anspielungen finden. Darüber hinaus weiß der Film durch sein flaches Storytelling und die maue Dramaturgie aber nur wenig zu begeistern.
Note: 3-
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