Zehn Jahre mussten sie warten, die Fans des mittlerweile kultigen Horror-Abenteuers "Zombieland". Warten auf die Fortsetzung, die eigentlich schon nach dem Kinostart im Jahr 2009 absolut klar war und die dennoch noch lange nicht kommen sollte. In der Zwischenzeit versuchte man, das Konzept mit neuem Cast als Serie zu adaptieren, doch dieser Versuch stieß auf wenig Gegenliebe und so war es schließlich nötig und auch endlich an der Zeit, die mittlerweile karrieretechnisch vollkommen losgedrehte Starbesetzung des Originals für das langerwartete Sequel zu versammeln. Dass sich dies angesichts der Tatsachen, dass Jesse Eisenberg und Emma Stone mittlerweile oscarnominierte oder gar -prämierte Hollywood-A-Liga-Schauspieler sind, schwer gestaltete, ist nachvollziehbar. Und die Erwartungen der Fans sanken auch nach den eher schwachen Trailern nicht, bis "Zombieland 2" nun auch endlich in Deutschland das Licht der Welt erblickte... und ich saß natürlich gleich am Starttag drin.
ZOMBIELAND: DOPPELT HÄLT BESSER
Zehn Jahre hält die Zombieapokalypse, die damals durch einen kontaminierten Burger ausgelöst wurde, nun an und die Gruppe um Tallahassee (Woody Harrelson), Columbus (Jesse Eisenberg), Wichita (Emma Stone) und deren kleine Schwester Little Rock (Abigail Breslin) ist im Weißen Haus untergekommen, wo sie wie eine Art Familie leben. Der Haussegen hängt nach einem vergeigten Heiratsantrag seitens Columbus an seine geliebte Wichita aber bald schief und auch Little Rock nimmt Reißaus, nachdem sie den Hippie Berkeley (Avan Jogia) kennengelernt hat. Um die Teenagerin zurückzuholen, müssen sich die drei Freunde Richtung Graceland aufmachen, wo eine neue, viel gefährlichere Zombiespezies wartet und nun eine echte Bedrohung darstellt...
Damals bewertete ich den ersten "Zombieland" noch mit einer soliden 3+ - ich fühlte mich rundum gut unterhalten, als besonders oder gar kultig wollte ich die Horrorkomödie aber keinesfalls ansehen. Nach einer erneuten Sichtung würde ich den Film nun auf eine 2- aufwerten, empfand ich ihn doch diesmal als deutlich spaßiger und runder, womit er gegenüber dem nun erschienenen zweiten Teil auch die Nase vorn hat. "Zombieland 2" hat mir ebenfalls rundum Freude gemacht, dennoch kann genau dieses Sequel, für welches man sich ganze zehn Jahre Zeit gelassen hat (und von dem Fans irgendwann gar dachten, es würde wohl gar nicht mehr erscheinen), den Gedanken nicht abschütteln, dass es wirklich nichts Neues erzählt. Unsere Lieblingsfiguren sind immer noch auf Tour und erleben ein neues Abenteuer und es gibt auch eine neue, wesentlich gefährlichere Zombiespezies oben drauf, darüber hinaus gibt es aber eigentlich nichts Aufsehenerregendes zu vermelden.
Über die Charaktere erfahren wir nichts Neues und den im ersten Teil noch so gelungenen Drama-Einschub hat man hier diesmal auch gänzlich weggelassen. Eine weitere Entwicklung machen sie allesamt ebenfalls nicht durch, bleiben sich und ihren Gegebenheiten treu. So befolgt der gutmütige Columbus immer noch seine aufgestockten Apokalypse-Regeln, während Tallahassee zur Wumme greift und diesmal statt einem Twinkie auf der Suche nach dem sagenumwobenen Graceland und seinem großen Idol Elvis Presley ist. Woody Harrelson und "Verflucht"-Star Jesse Eisenberg haben offenkundig auch zehn Jahre später noch richtig viel Spaß daran, die Sau rauszulassen, was besonders für den hier mal wieder herrlich abgedrehten Harrelson gilt, der sich als waschechter Scene Stealer erweist.
Die Damen der Zunft kommen da wesentlich schlechter weg: Die Entwicklung von Emma Stones Wichita dreht sich spürbar im Kreis, dafür entwickelt die Oscarpreisträgerin auch hier echte Präsenz. "Maggie"-Star Abigail Breslin hat hingegen nur noch wenig zu tun, zudem fällt ihr eigener Plot, in welchem sie mit einem kiffenden Hippie auf einen Roadtrip geht, ziemlich schwach und unlustig aus. Unter den Neuzugängen fällt überraschenderweise besonders Zoey Deutch auf, die zwar als absolutes Blondchen-Klischee am Rande der Nervigkeit agiert, in Sachen Gags und Comedy-Timing aber absolut grandios aufgelegt ist und die Gruppe sinnvoll verstärkt. Als nette Idee entpuppt sich auch der Auftritt von Luke Wilson und Thomas Middleditch - ihre Originalkopie ist im Film wesentlich lustiger und stimmiger, als es im Trailer noch aussah.
Da die Schauspieler so viel Spaß am erneuten Schnetzeln haben und die Gag-Quote ebenfalls deutlich in den positiven Bereich ausschlägt, zahlreiche Lacher zu vermelden sind, ist der Unterhaltungswert also auch in der zweiten Runde wieder hoch. Nicht jeder Witz sitzt hier, aber meist kommt der nächste, der es besser macht, dann auch schon bald um die Ecke. Und während eines spektakulären, wenn auch vollkommen abgedrehten Showdowns, der nur marginal schlechter ist als der Vergnügungspark-Horror des Vorgängers, kommt sogar kurzzeitig mal ehrliche Spannung auf. Nein, das macht schon durchweg Spaß, hat aber auch nicht den cleveren Verve und die stimmige Charakterentwicklung des Originals, weswegen man munkeln könnte, dass ein Sequel hier eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Jammern sollte man über dessen Existenz aber dennoch nicht, denn wenn das immer noch ein solch solider Spaß ist, kann auch ein dritter Teil, der hier schon leise angeteasert wird, gerne kommen.
Fazit: "Zombieland 2" erreicht nicht ganz den spritzigen Charme des Vorgängers, macht dank seiner spielfreudigen Besetzung (inklusive sinniger Neuzugänge), einer überraschend hohen Gag-Quote und netten Actionszenen aber durchweg Spaß. Dass der Plot aber ebenso stagnierend wie blass bleibt, sollte man erwähnen, auch wenn das für einen Film wie diesen keine große Rolle spielt.
Note: 3+
Damals bewertete ich den ersten "Zombieland" noch mit einer soliden 3+ - ich fühlte mich rundum gut unterhalten, als besonders oder gar kultig wollte ich die Horrorkomödie aber keinesfalls ansehen. Nach einer erneuten Sichtung würde ich den Film nun auf eine 2- aufwerten, empfand ich ihn doch diesmal als deutlich spaßiger und runder, womit er gegenüber dem nun erschienenen zweiten Teil auch die Nase vorn hat. "Zombieland 2" hat mir ebenfalls rundum Freude gemacht, dennoch kann genau dieses Sequel, für welches man sich ganze zehn Jahre Zeit gelassen hat (und von dem Fans irgendwann gar dachten, es würde wohl gar nicht mehr erscheinen), den Gedanken nicht abschütteln, dass es wirklich nichts Neues erzählt. Unsere Lieblingsfiguren sind immer noch auf Tour und erleben ein neues Abenteuer und es gibt auch eine neue, wesentlich gefährlichere Zombiespezies oben drauf, darüber hinaus gibt es aber eigentlich nichts Aufsehenerregendes zu vermelden.
Über die Charaktere erfahren wir nichts Neues und den im ersten Teil noch so gelungenen Drama-Einschub hat man hier diesmal auch gänzlich weggelassen. Eine weitere Entwicklung machen sie allesamt ebenfalls nicht durch, bleiben sich und ihren Gegebenheiten treu. So befolgt der gutmütige Columbus immer noch seine aufgestockten Apokalypse-Regeln, während Tallahassee zur Wumme greift und diesmal statt einem Twinkie auf der Suche nach dem sagenumwobenen Graceland und seinem großen Idol Elvis Presley ist. Woody Harrelson und "Verflucht"-Star Jesse Eisenberg haben offenkundig auch zehn Jahre später noch richtig viel Spaß daran, die Sau rauszulassen, was besonders für den hier mal wieder herrlich abgedrehten Harrelson gilt, der sich als waschechter Scene Stealer erweist.
Die Damen der Zunft kommen da wesentlich schlechter weg: Die Entwicklung von Emma Stones Wichita dreht sich spürbar im Kreis, dafür entwickelt die Oscarpreisträgerin auch hier echte Präsenz. "Maggie"-Star Abigail Breslin hat hingegen nur noch wenig zu tun, zudem fällt ihr eigener Plot, in welchem sie mit einem kiffenden Hippie auf einen Roadtrip geht, ziemlich schwach und unlustig aus. Unter den Neuzugängen fällt überraschenderweise besonders Zoey Deutch auf, die zwar als absolutes Blondchen-Klischee am Rande der Nervigkeit agiert, in Sachen Gags und Comedy-Timing aber absolut grandios aufgelegt ist und die Gruppe sinnvoll verstärkt. Als nette Idee entpuppt sich auch der Auftritt von Luke Wilson und Thomas Middleditch - ihre Originalkopie ist im Film wesentlich lustiger und stimmiger, als es im Trailer noch aussah.
Da die Schauspieler so viel Spaß am erneuten Schnetzeln haben und die Gag-Quote ebenfalls deutlich in den positiven Bereich ausschlägt, zahlreiche Lacher zu vermelden sind, ist der Unterhaltungswert also auch in der zweiten Runde wieder hoch. Nicht jeder Witz sitzt hier, aber meist kommt der nächste, der es besser macht, dann auch schon bald um die Ecke. Und während eines spektakulären, wenn auch vollkommen abgedrehten Showdowns, der nur marginal schlechter ist als der Vergnügungspark-Horror des Vorgängers, kommt sogar kurzzeitig mal ehrliche Spannung auf. Nein, das macht schon durchweg Spaß, hat aber auch nicht den cleveren Verve und die stimmige Charakterentwicklung des Originals, weswegen man munkeln könnte, dass ein Sequel hier eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre. Jammern sollte man über dessen Existenz aber dennoch nicht, denn wenn das immer noch ein solch solider Spaß ist, kann auch ein dritter Teil, der hier schon leise angeteasert wird, gerne kommen.
Fazit: "Zombieland 2" erreicht nicht ganz den spritzigen Charme des Vorgängers, macht dank seiner spielfreudigen Besetzung (inklusive sinniger Neuzugänge), einer überraschend hohen Gag-Quote und netten Actionszenen aber durchweg Spaß. Dass der Plot aber ebenso stagnierend wie blass bleibt, sollte man erwähnen, auch wenn das für einen Film wie diesen keine große Rolle spielt.
Note: 3+
Kommentare
Kommentar veröffentlichen