Einen richtigen Kassenmagneten in Schauspielerform, wie es sie früher reihenweise gab, scheint es heute nicht mehr zu geben. Will Smith, Johnny Depp und Co. ziehen schon lange nicht mehr allein durch ihre Namen die Massen in die Kinos und selbst ein Dwayne Johnson, der zuletzt arg erfolgsverwöhnt einen Blockbuster nach dem anderen drehte, musste einige Einbußen einnehmen. Als riesiger Name fungierte aber noch Robert Downey Jr., der aber so eng mit seiner Rolle als Tony Stark alias "Iron Man" im Marvel Cinematic Universe verwachsen ist, dass man sich fragen durfte, ob er denn auch in anderen Rollen noch ein Publikumsmagnet ist. Die Antwort haben wir nun: Ist er nicht, denn das "Dr. Dolittle"-Remake ging an den US-Kassen gnadenlos baden und wird es wohl auch hier in Deutschland mehr als schwer haben...
DIE FANTASTISCHE REISE DES DR. DOLITTLE
Dr. John Dolittle (Robert Downey Jr.) beherrscht zwar die Sprache aller Tiere und kann mit ihnen kommunizieren, dennoch herrscht in seinem Leben Traurigkeit, nachdem seine Frau verstorben ist. Aufhorchen tut er erst langsam, aber sicher, als Königin Victoria (Jessie Buckley), in deren Diensten Dolittle einst stand, offensichtlich vergiftet wird. Dolittle selbst eilt zu Hilfe und macht sich mit einer Horde seiner vertrauten Tiere und seinem jungen Assistenten Stubbins (Harry Collett) auf die Suche nach einer sagenumwobenen Frucht - nur sie kann noch dazu fähig sein, das Leben der jungen Königin zu retten.
Ja, in den USA kam das gar nicht so gut an und irgendwie gab es dafür auch einige Vorzeichen. Die Testvorführungen sorgten beim Publikum nicht für Begeisterungsstürme, weswegen dreiwöchige Nachdrehs angeordnet wurden... und es hätte eigentlich schon ein Zeichen sein sollen, dass das musikalische Original aus den 60ern ebenfalls ordentlich floppte. Nun wird Universal auf einem beträchtlichen Teil des Budgets von 175 Millionen Dollar (und dazu kommen noch horrende Marketingkosten) sitzenbleiben... doch woran liegt es? Ist der Film schlichtweg nicht gelungen oder geht das Thema einfach am Publikum vorbei, obwohl die Abenteuerreise als solche doch eine sehr spaßige und spannende ist?
Die Antwort ist die wesentlich simplere Variante: Der Film ist nicht gut. Nun muss das allein kein Grund für einen finanziellen Flop sein, doch offenbar sah auch das Publikum diese mangelnde Qualität angesichts der bereits im Trailer ziemlich mauen Spezialeffekte kommen und blieb einfach fern. Und so schade es auch für Universal und ihren erfolgsverwöhnten Hauptdarsteller ist: Man kann denen, die nun nicht in die Kinosäle strömen, auch nur wenige Argumente liefern, warum sie doch noch ein Ticket lösen sollten. Sicher, ein paar nette Gags sind dabei, doch wirken die meisten Comedy-Einlagen, die hier recht albern und kindisch ausfallen, ziemlich bemüht. Ich musste nur zweimal schmunzeln, ansonsten scheint der Film mit seinen Holzhammer-Witzchen aber so energetisch auf Lacher aus zu sein, dass ihm die Puste bereits ausgeht, bevor die maue Pointe auch nur die Gelegenheit hatte, irgendwie zu zünden.
Auch visuell weiß der Film kaum zu überzeugen, sehen gerade die animierten Tiere hier doch aus wie Fremdkörper und können ihre digitale Herkunft niemals kaschieren. Man fragt sich also, wo das große Budget hingeflossen ist - ins Drehbuch kann es eigentlich auch nicht investiert worden sein. Der Plot gerät geradlinig und ziemlich flach, hat mit der Verbindung zum Buckingham Palace eine nette Verbindung, ansonsten aber wenig zu bieten. Weder die klischeehaften Bösewichte noch die große Abenteuerreise, die auch hier ziemlich schnörkellos verläuft, verbreiten einen Hauch von Spannung und das Finale ist an kindlicher Absurdität und seltsamem Fantasy-Quatsch auch kaum zu überbieten.
Und Robert Downey Jr., auf dessen Star-Appeall man hier offensichtlich so setzte (und damit baden ging)? Der spielt seine bekannten Manirismen eigentlich wieder so runter, nur diesmal eben wesentlich kinderfreundlicher. Das macht er solide, doch ist nicht zu verkennen, dass der eloquente Charme und die bitterböse Spritzigkeit seiner Figuren Sherlock Holmes und besonders Tony Stark hier nicht mehr so enorm zum Tragen kommen. Den schwach animierten und lau charakterisierten Computertieren stiehlt er zwar die Schau, richtig glänzen kann er aber auch nicht. Das gilt übrigens auch für Martin Sheen und "Haywire"-Star Antonio Banderas, die in ihren klischeehaften Parts auch nicht allzu viel reißen können, vom Drehbuch aber auch nur wenige Chancen dazu erhalten.
Fazit: Das "Dolittle"-Remake ist ein geradliniges Abenteuer ohne Ecken und Kanten, in welchem die matschigen Effekte ebenso wenig funktionieren wie die maue Geschichte. Da kann selbst ein solider, aber hier ebenfalls an die Leine gelegter Robert Downey Jr. wenig retten.
Note: 4
Die Antwort ist die wesentlich simplere Variante: Der Film ist nicht gut. Nun muss das allein kein Grund für einen finanziellen Flop sein, doch offenbar sah auch das Publikum diese mangelnde Qualität angesichts der bereits im Trailer ziemlich mauen Spezialeffekte kommen und blieb einfach fern. Und so schade es auch für Universal und ihren erfolgsverwöhnten Hauptdarsteller ist: Man kann denen, die nun nicht in die Kinosäle strömen, auch nur wenige Argumente liefern, warum sie doch noch ein Ticket lösen sollten. Sicher, ein paar nette Gags sind dabei, doch wirken die meisten Comedy-Einlagen, die hier recht albern und kindisch ausfallen, ziemlich bemüht. Ich musste nur zweimal schmunzeln, ansonsten scheint der Film mit seinen Holzhammer-Witzchen aber so energetisch auf Lacher aus zu sein, dass ihm die Puste bereits ausgeht, bevor die maue Pointe auch nur die Gelegenheit hatte, irgendwie zu zünden.
Auch visuell weiß der Film kaum zu überzeugen, sehen gerade die animierten Tiere hier doch aus wie Fremdkörper und können ihre digitale Herkunft niemals kaschieren. Man fragt sich also, wo das große Budget hingeflossen ist - ins Drehbuch kann es eigentlich auch nicht investiert worden sein. Der Plot gerät geradlinig und ziemlich flach, hat mit der Verbindung zum Buckingham Palace eine nette Verbindung, ansonsten aber wenig zu bieten. Weder die klischeehaften Bösewichte noch die große Abenteuerreise, die auch hier ziemlich schnörkellos verläuft, verbreiten einen Hauch von Spannung und das Finale ist an kindlicher Absurdität und seltsamem Fantasy-Quatsch auch kaum zu überbieten.
Und Robert Downey Jr., auf dessen Star-Appeall man hier offensichtlich so setzte (und damit baden ging)? Der spielt seine bekannten Manirismen eigentlich wieder so runter, nur diesmal eben wesentlich kinderfreundlicher. Das macht er solide, doch ist nicht zu verkennen, dass der eloquente Charme und die bitterböse Spritzigkeit seiner Figuren Sherlock Holmes und besonders Tony Stark hier nicht mehr so enorm zum Tragen kommen. Den schwach animierten und lau charakterisierten Computertieren stiehlt er zwar die Schau, richtig glänzen kann er aber auch nicht. Das gilt übrigens auch für Martin Sheen und "Haywire"-Star Antonio Banderas, die in ihren klischeehaften Parts auch nicht allzu viel reißen können, vom Drehbuch aber auch nur wenige Chancen dazu erhalten.
Fazit: Das "Dolittle"-Remake ist ein geradliniges Abenteuer ohne Ecken und Kanten, in welchem die matschigen Effekte ebenso wenig funktionieren wie die maue Geschichte. Da kann selbst ein solider, aber hier ebenfalls an die Leine gelegter Robert Downey Jr. wenig retten.
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