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Warm Bodies

Zombie-Komödien? Klar, das geht. Zombie-Actionfilme mit einem PG-13-Rating? Schwierig, kriegt man aber auch irgendwie hin. Aber eine romantische Komödie mit Zombies? Nicht wenige Filmfans dürften sich 2013 verwirrt die Haare gerauft haben, als "Warm Bodies" angekündigt wurde... wobei es um das romantische Aufeinandertreffen von einem zombifizierten, jungen Mann und einer jungen Frau gehen sollte. Tatsächlich ist aber auch dieses Experiment innerhalb des eigentlich reichlich abgegrasten Sub-Genres aufgegangen und man ist schon erstaunt, wie locker dieses funktioniert, wenn man die skurille Prämisse erst einmal geschluckt hat. Trotz einiger Schwächen macht der Film nämlich ziemlich viel Spaß und geht sogar ans Herz.

WARM BODIES


"R" (Nicholas Hoult) hat keine andere Wahl, als Menschenfleisch zu essen - schließlich ist er ein Zombie. Dabei ist er in seinem Inneren eigentlich ein total lieber Kerl, der gern auf das Töten von Menschen verzichten würde, würde er dabei nicht sein eigenes Weiter"leben" gefährden. Als er während eines blutigen Gefechts auf die junge, uninfizierte Frau Julie (Teresa Palmer) trifft, weigert er sich jedoch, diese anzufallen, rettet sie gar vor seinen untoten Anhängern und bringt sie abseits in Sicherheit. Nach anfänglicher Skepsis und Angst wagt es auch Julie, sich den jungen Zombie etwas näher anzusehen und entdeckt dabei, dass diese Untoten vielleicht sogar die Chance haben könnten, mit den Menschen zusammenzuleben. Das sieht Julies Vater (John Malkovich) jedoch vollkommen anders...

Die Idee ist ebenso simpel wie originell: Ein Zombiefilm, der aus der Sicht der Zombies erzählt wird. Man braucht als Zuschauer, der die bösen Untoten ansonsten ja nur als gefräßige und bedrohliche Spezies aus Horror-Varianten wie "The Walking Dead" kennt, zwar ein wenig, um mit dieser doch etwas eigenartigen Prämisse d'accord zu gehen und auch der letztendlich angestoßene Romantikplot, der hier deutlich im Fokus steht, wirkt anfangs noch etwas seltsam. Doch nach kurzer Zeit kommt "Warm Bodies" erstaunlich gut in Schwung, beweist viel zynischen Humor und hat angesichts seiner nicht gerade doppelbödigen, aber dennoch nicht zu einseitig geschriebenen Charaktere sogar das Herz am rechten Fleck. Besonders der Protagonist in Form des Zombies "R" ist als solcher ein sehr angenehmer, da er zwar ein durchweg lieber Kerl ist, von dem Drehbuch aber auch nicht zum perfekten Helden deklariert wird. Stattdessen begeht dieser auch schwerwiegende Fehler und muss aus eben diesen lernen, was zwar im Kern etwas vorhersehbar ist, aber dennoch spannender erzählt wird, als man dies vorab erwarten würde. 
Dass man diesen untoten Kerl so gern mag, trotz seiner Unzulänglichkeiten, ist zu einem beträchtlichen Teil auch "Mad Max"-Star Nicholas Hoult zu verdanken, der diesem mit seinen lakonischen, sarkastischen Off-Kommentaren, einer langsamen Physis und seiner ausdrucksstarken Mimik und Gestik echtes Gewicht verleiht und in Sachen Comedy-Timing auch fast immer vollkommen richtig liegt. Im direkten Vergleich fällt seine Filmpartnerin Teresa Palmer zwar etwas ab, als ebenso toughe wie clevere Frau mit dem Gewehr im Anschlag und angeschaltetem Oberstübchen weiß sie aber ebenfalls zu gefallen. Etwas enttäuschend ist nur der Auftritt von "Burn After Reading"-Star John Malkovich und das nicht, weil der Altstar in seiner Rolle als Vater Julies und Colonel der örtlichen Menschenkolonie nicht überzeugen würde. Seine Rolle fällt nur einfach viel zu überschaubar aus, alsdass er die Chance hätte, daraus mehr zu machen als eine solide Standard-Performance... und das ist für einen Schauspieler vom Kaliber eines Malkovich nun tatsächlich etwas wenig. 
Malkovich stößt auch erst im letzten, wesentlich actionlastigeren Drittel so richtig hinzu, wenn es zum Abschluss dann doch noch einmal ein großes Gefecht gegeben haben muss. Dieses zielt in Sachen Spaß und Herz zwar ebenfalls in die richtige Richtung, dennoch wird hier deutlich, dass "Long Shot"-Regisseur Jonathan Levine kein guter Mann für das Händeln großer Szenen ist: Die Actionszenen sind schlecht geschnitten, ziemlich halbgar choreographiert und auch niemals wirklich beeindruckend gefilmt. Da solcherlei in einem Film wie diesem, ebenso wie die blutarmen Zombieattacken, aber keine große Rolle spielen, kann man über diese Mankos recht locker hinwegsehen und sich stattdessen an der ebenso unkitschigen wie selbstironisch aufgezogenen Liebesgeschichte erfreuen, die gegen Ende hin sogar noch einen ermutigenden und befriedigenden Abschluss erhält. Man kann allen Beteiligten also trotz kleinerer Hänger im Mittelteil und einer im Kern doch etwas zu simplen Geschichte nur gratulieren, dass sie dieses Experiment angegangen und es sogar erfolgreich ins Ziel geschoben haben - das war so nämlich nicht unbedingt zu erwarten. 

Fazit: Der Aufhänger ist ebenso simpel wie originell und breitet das Zombie-Genre noch einmal neu aus. Obwohl der Plot etwas zu zahm gerät, gefällt die skurille und herzliche Liebesgeschichte dank viel Humor, einem starken Hauptdarsteller und einem spannenden Showdown aber fast durchgehend.

Note: 3+




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