Direkt zum Hauptbereich

3 Engel für Charlie - Volle Power

Ein neuer Auftrag für Natalie (Cameron Diaz), Alex (Lucy Liu) und Dylan (Drew Barrymore) steht an. Sie sollen zwei gestohlene Titanringe aufspüren, die, wenn man sie in einer speziellen Maschine einsetzt, eine Liste mit Namen aus einem Zeugenschutzprogramm offenbaren soll - nicht auszudenken, was diese Informationen in den falschen Händen anrichten könnten. Gemeinsam mit dem neuen Bosley (Bernie Mac) machen sich die drei Engel auf, die ersten Spuren zu sichern und Verdächtige zu finden. Dabei geraten sie auch in Kontakt mit der mysteriösen Madison Lee (Demi Moore), die offensichtlich noch eine persönliche Sache mit Nat, Alex und Dylan zu klären hat...

Es gibt in dieser filmischen Bruchlandung von einem Sequel genau eine Person, die absolut alles richtig gemacht hat und diese hört auf den kultigen Namen Bill Murray. Der hat sich von der Fortsetzung nämlich von Anfang an ferngehalten und wurde durch "Ocean's 11"-Star Bernie Mac ersetzt, der mit seiner flippigen und hyperaktiven Art zwar zu dem vollkommen albern-absurden Humor der drei Hauptdarstellerinnen passt, aber mit Murray eben auch die Personalie vertreibt, die das Geschehen vielleicht noch ansatzweise hätte erden können. Alle anderen, über Liu, Barrymore und Diaz in den Hauptrollen bis hin zu McG, der erneut den Regieposten bekleidete, machen einen gemeinsamen Fehler: Sie sind in diesem Film mit dabei.
Man erwartet von einer Fortsetzung zu einem allenfalls unterdurchschnittlichen Action-Komödchen nun wirklich nichts Großartiges und hat nur die leise Hoffnung, dass der Unterhaltungsfaktor etwas zunimmt und sich die drei Damen in den Hauptrollen diesmal etwas weniger albern die Sprüche zuwerfen. Diese Erwartungen kann man aber sogleich wieder begraben, denn nicht nur überhöht das Sequel die "Qualitäten" des ersten Films auf beinahe unerträgliche Art und Weise. Er vollbringt zusätzlich nämlich noch das Kunststück, trotz ausladender, pausenloser Action so stupide und langweilig zu sein, dass man sich doch bitte wieder den ersten Teil herbeisehnt, als zumindest Lucy Liu und Sam Rockwell die Fahne noch einigermaßen hochhielten.
Liu muss sich hier nun in dämliche Kostüme zwängen und die Albernheiten irgendwie ertragen, während ihre beiden Kolleginnen diese dümmlichen Späße, die nun auch noch öfter unter die Gürtellinie schlagen und aus heutiger Sicht ungemein sexistisch anmuten, offensichtlich entweder sehr gerne oder einfach mit erhobenem Haupt durchziehen. Lacher kommen dabei übrigens so gar keine rum und wenn, dann gehen sie nicht aufs Konto der drei Mädels. Einigermaßen erfrischend, wenn auch zumeist vollkommen willkürlich, sind da schon zahlreiche Gastauftritte von Hollywood-Stars, die sich hier in kleinen Cameos die Ehre geben - es macht Spaß, alle paar Minuten doch wieder ein bekanntes Gesicht zu entdecken, welches sich hier selbstironisch die Ehre gibt. Wenn das aber schon das Highlight einer ansonsten ungemein witzlosen, hundertminütigen Hatz ist, dann ist das schon ziemlich mau. Ähnlich mau wie die Geschichte, die man zwar auch hier wieder keinesfalls ernstnehmen soll... doch wenn die Macher schon so bemüht eine persönliche Note einstreuen, muss man sich wohl nicht wundern, wenn die Zuschauer schließlich ziemlich entnervt zwischen wichtigtuerischer Ernsthaftigkeit und pubertär-verschwurbeltem Gaga-Humor wechseln.
Und dann können selbst die Actionszenen nicht überzeugen. Die vollkommen überzeichneten Martial-Arts-Kampfszenen mit ihren unmöglichen Sprüngen, Kicks und Hits (wobei dann auch immer laut gekreischt wird, um... naja, deswegen halt) kann man so zwar irgendwie schlucken, wenn man den Vorgänger kennt. Aber die miesen Spezialeffekte, die hier tatsächlich schier endlos eingesetzt werden, sind nicht zu entschuldigen. Da gibt bereits eine furchtbar bescheuert aussehende Eröffnungssequenz den technischen Standard des Films vor und besser wird es danach keineswegs. Man mag über die bescheuerte, lebensfremde Physik noch lachen, doch die furchtbare Technik bleibt derweil nur ein Ärgernis, über welches man auch nicht schmunzeln kann.

Fazit: Der zweite "Engel"-Film ist in jeglicher Hinsicht ein dummdreistes Ärgernis. Furchtbare Actionszenen, alberner Humor, überdrehte Schauspieler, ein Nichts von einer Handlung. Selbst mit geringen Erwartungen wird man hier kaum etwas finden, was auch nur ansatzweise stimmt.

Note: 6+



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid