Es ist ihm tatsächlich gelungen: Mit einem einzigen Klick hat Elliott Alderson (Rami Malek) den berüchtigten 5/9-Hack, der zuvor die Weltwirtschaft hat kollabieren lassen, rückgängig gemacht. Die Welt kommt zur Normalität zurück, doch durchgestanden ist die Sache für Elliott und seine Schwester Darlene (Carly Chaikin) somit noch nicht. Die brutale Dark Army wartet immer noch am Horizont und schmiedet unter der Führung der "White Rose" (BD Wong) neue Pläne - Elliott und Darlene stehen noch immer auf der Abschussliste und müssen neue Bündnisse eingehen, um ihren Kopf vielleicht aus der Schlinge zu ziehen. In einer prekären Lage befindet sich auch die FBI-Agentin Dominique DiPierro (Grace Gummer), die Opfer einer furchtbaren Erpressung und somit gezwungen wird, die Seiten zu wechseln...
Dass man vor dem Ende einer (zumindest ansatzweise) langläufigen Serie immer etwas vorsichtig sein muss, dass wissen Fans auf der ganzen Welt. Vielleicht aufgrund zu hoher Erwartungen oder eben auch, weil das endliche Ende nicht immer den Geschmack trifft, waren so einige enttäuscht von finalen Staffeln solch hochkarätiger Shows wie "Lost" oder "Game of Thrones"... und mir fällt auf die Schnelle eben auch nur der brillante "Breaking Bad" sowie das Gefängnis-Drama "Orange is the new Black", deren Finals ich zumindest absolut zufriedenstellend fand. Nun findet auch "Mr. Robot" nach vier Seasons sein Ende und muss sich dabei wohl mit einreihen in die längere Schlange aus Serien, deren letzter Schlag schlichtweg enttäuscht und gerade die finalen Folgen werden die Fans der Show dann absolut spalten und sicherlich mit einigen verwirrten Mienen zurücklassen.
Was aber natürlich geblieben ist, das ist die visuelle Pracht der Serie, die Mastermind Sam Esmail und sein Team weiterhin stark unter Kontrolle haben. Nicht nur die Kamera und der punktgenau ausgewählte Soundtrack überzeugen durch ihre herrliche Experimentierfreude, nein, auch diese kleinen, inszenatorischen Ideen machen erneut Freude. Manch einer wird sich über die Sitcom-Episode oder auch die Cinema-Folge der vergangenen Staffeln gewundert haben, doch frisch und irgendwie cool waren sie immer. Diesmal gibt es mitten drin dann sogar eine Folge, die (abgesehen von Anfang und Ende) komplett ohne Dialoge abläuft - eine wahnsinnig coole Idee, die innerhalb des Kontexts der Folge auch herrlich passt und dafür sorgt, dass die Inszenierung noch einmal eine neue Ebene erreicht. Doch so genail diese Ideen eben auch sind und uns optisch und musikalisch erreichen, diese Spielereien gehen erneut auf Kosten der Handlungsebene und stehen einem erzählerischen und dramaturgischen Gleichgewicht im Weg.
Und so brillant sie auf der reinen Inszenierungsebene weiterhin sind, so sehr schlauchen sie sich doch, wenn es darum geht, die ohnehin bereits sehr verquere und komplexe Handlung, die man über drei Staffeln müßig aufbaute, nun auch zufriedenstellend abzuschließen. Und da rede ich noch gar nicht von dem endgültigen Ende, welches in der letzten Folge so einige enttäuschte Gesichter hervorrufen wird. Auch vorher merkt man, dass die Macher nicht mehr alle Nieten und Laschen zueinandergefügt bekommen und dramaturgisch nur selten noch aus dem Vollen schöpfen können. Sicher, es gibt auch hochspannende Episoden, aber hin und wieder auch Leerlauf... und auf emotionaler Ebene verpasst man es dann auch, den Figuren, die man auf der bisherigen Reise ins Herz geschlossen hat, einen sinnigen Abschluss zu geben. Stattdessen werden Handlungsträger auf ziemlich billige Art und Weise entsorgt und man scheint sich mehr darum zu kümmern, den nächsten von Elliots psychischem Abrutscher eklatant darzustellen, als sich am Rande auch mal um die mindestens ebenso wichtigen Nebenfiguren zu kümmern.
Insgesamt klingt das nun strenger, als es letztendlich gemeint ist, denn auch wenn die finale Staffel vor allem darin enttäuscht, die Geschichte zu einem runden Abschluss zu bringen, so hat sie immer wieder ihre erleuchtenden Momente. Der letzte Kampf gegen die übermächtige Dark Army kommt zu einer durchaus spannenden Konklusio und auch die Beziehung zwischen Elliott und seinem Alter Ego, gespielt von "Die Frau des Nobelpreisträgers"-Star Christian Slater, bringt neuen Schwung hinein, da beide sich mittlerweile deutlich besser miteinander abfinden. Die Rückkehr so manch eines alten Bekannten wirkt erst etwas fadenscheinig, erfüllt dann aber auch mehr als nur seinen Zweck und in Sachen Schauspielleistung war die Serie eh immer großartig und lässt diesbezüglich auch sicher nicht nach. Überstrahlen tut sie weiterhin der für "Bohemian Rhapsody" mit dem Oscar ausgezeichnete Rami Malek, der als zentrale Bindefigur mal wieder absolut großartig ist - eine stilvolle Extrabetonung verdienen sich auch Carly Chaikin und Michael Cristofer, die den Kampf gegen WhiteRose auf anderen Ebenen auszeichnen.
Fazit: "Mr. Robot" endet in den letzten Folgen auf überraschende und gleichsam enttäuschende Art und Weise - nicht das Finale, dass sich viele versprochen haben. Auch auf dem Weg dahin gibt es manch einen Hänger, aber auch einige hochspannende und emotionale Momente. Aus dem Vollen schöpfen Sam Esmail und sein Team hier aber leider nicht mehr immer.
Note: 3-
Dass man vor dem Ende einer (zumindest ansatzweise) langläufigen Serie immer etwas vorsichtig sein muss, dass wissen Fans auf der ganzen Welt. Vielleicht aufgrund zu hoher Erwartungen oder eben auch, weil das endliche Ende nicht immer den Geschmack trifft, waren so einige enttäuscht von finalen Staffeln solch hochkarätiger Shows wie "Lost" oder "Game of Thrones"... und mir fällt auf die Schnelle eben auch nur der brillante "Breaking Bad" sowie das Gefängnis-Drama "Orange is the new Black", deren Finals ich zumindest absolut zufriedenstellend fand. Nun findet auch "Mr. Robot" nach vier Seasons sein Ende und muss sich dabei wohl mit einreihen in die längere Schlange aus Serien, deren letzter Schlag schlichtweg enttäuscht und gerade die finalen Folgen werden die Fans der Show dann absolut spalten und sicherlich mit einigen verwirrten Mienen zurücklassen.
Was aber natürlich geblieben ist, das ist die visuelle Pracht der Serie, die Mastermind Sam Esmail und sein Team weiterhin stark unter Kontrolle haben. Nicht nur die Kamera und der punktgenau ausgewählte Soundtrack überzeugen durch ihre herrliche Experimentierfreude, nein, auch diese kleinen, inszenatorischen Ideen machen erneut Freude. Manch einer wird sich über die Sitcom-Episode oder auch die Cinema-Folge der vergangenen Staffeln gewundert haben, doch frisch und irgendwie cool waren sie immer. Diesmal gibt es mitten drin dann sogar eine Folge, die (abgesehen von Anfang und Ende) komplett ohne Dialoge abläuft - eine wahnsinnig coole Idee, die innerhalb des Kontexts der Folge auch herrlich passt und dafür sorgt, dass die Inszenierung noch einmal eine neue Ebene erreicht. Doch so genail diese Ideen eben auch sind und uns optisch und musikalisch erreichen, diese Spielereien gehen erneut auf Kosten der Handlungsebene und stehen einem erzählerischen und dramaturgischen Gleichgewicht im Weg.
Und so brillant sie auf der reinen Inszenierungsebene weiterhin sind, so sehr schlauchen sie sich doch, wenn es darum geht, die ohnehin bereits sehr verquere und komplexe Handlung, die man über drei Staffeln müßig aufbaute, nun auch zufriedenstellend abzuschließen. Und da rede ich noch gar nicht von dem endgültigen Ende, welches in der letzten Folge so einige enttäuschte Gesichter hervorrufen wird. Auch vorher merkt man, dass die Macher nicht mehr alle Nieten und Laschen zueinandergefügt bekommen und dramaturgisch nur selten noch aus dem Vollen schöpfen können. Sicher, es gibt auch hochspannende Episoden, aber hin und wieder auch Leerlauf... und auf emotionaler Ebene verpasst man es dann auch, den Figuren, die man auf der bisherigen Reise ins Herz geschlossen hat, einen sinnigen Abschluss zu geben. Stattdessen werden Handlungsträger auf ziemlich billige Art und Weise entsorgt und man scheint sich mehr darum zu kümmern, den nächsten von Elliots psychischem Abrutscher eklatant darzustellen, als sich am Rande auch mal um die mindestens ebenso wichtigen Nebenfiguren zu kümmern.
Insgesamt klingt das nun strenger, als es letztendlich gemeint ist, denn auch wenn die finale Staffel vor allem darin enttäuscht, die Geschichte zu einem runden Abschluss zu bringen, so hat sie immer wieder ihre erleuchtenden Momente. Der letzte Kampf gegen die übermächtige Dark Army kommt zu einer durchaus spannenden Konklusio und auch die Beziehung zwischen Elliott und seinem Alter Ego, gespielt von "Die Frau des Nobelpreisträgers"-Star Christian Slater, bringt neuen Schwung hinein, da beide sich mittlerweile deutlich besser miteinander abfinden. Die Rückkehr so manch eines alten Bekannten wirkt erst etwas fadenscheinig, erfüllt dann aber auch mehr als nur seinen Zweck und in Sachen Schauspielleistung war die Serie eh immer großartig und lässt diesbezüglich auch sicher nicht nach. Überstrahlen tut sie weiterhin der für "Bohemian Rhapsody" mit dem Oscar ausgezeichnete Rami Malek, der als zentrale Bindefigur mal wieder absolut großartig ist - eine stilvolle Extrabetonung verdienen sich auch Carly Chaikin und Michael Cristofer, die den Kampf gegen WhiteRose auf anderen Ebenen auszeichnen.
Fazit: "Mr. Robot" endet in den letzten Folgen auf überraschende und gleichsam enttäuschende Art und Weise - nicht das Finale, dass sich viele versprochen haben. Auch auf dem Weg dahin gibt es manch einen Hänger, aber auch einige hochspannende und emotionale Momente. Aus dem Vollen schöpfen Sam Esmail und sein Team hier aber leider nicht mehr immer.
Note: 3-
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