Doug Harris (Josh Gad) hat ein Problem. Schon bald wird er mit der wunderschönen Gretchen Palmer (Kaley Cuoco) seine Traumfrau heiraten, doch mangelt es ihm aufgrund sozialer Differenzen an Freunden... und somit an einem Trauzeugen. Da er Gretechen diesbezüglich schon belogen hat, sucht er über Umwege den Geschäftsmann Jimmy Callahan (Kevin Hart) auf. Der verdient sein Geld damit, dass er für andere sich selbst als Trauzeuge stellt und somit beiden Familien etwas vormacht. Doug nimmt sein Programm in Kauf, braucht dabei jedoch noch etwas mehr als das, was Callahan anbietet, da er seiner Verlobten bereits etliche Geschichten über erfundene Freunde aufgetischt hat. Um nicht aufzufliegen, muss Callahan also gleich ein ganzes Team aus Trauzeugen um sich scharen...
Die Ausgangssituation ist im Grunde schon so überkompliziert und unlogisch, dass es diesen Film von Grundauf einreißen müsste. Da hat tatsächlich jemand ein Geschäftsmodell entwickelt, welches ihn selbst als erfundenen besten Freund eines Bräutigams ins Spiel bringt, wobei er dann auf der Hochzeit den Trauzeugen spielen muss... und verdient damit einen Haufen Asche. Nun gut, es gibt nichts, was es nicht gibt, doch möchte man dieses Konzept von Anfang an nicht glauben - vor allem, da sich in diesem doch einige Fallstricke und Plotholes auftun, über die man angesichts dessen, dass es "Die Trauzeugen AG" mit solch einer nachvollziehbaren und in sich stimmigen Erzählung nun wirklich nicht sehr genau nimmt, besser nicht nachdenken sollte.
Und es ist ja auch an sich völlig in Ordnung, wenn ein Film wie dieser in Sachen Erzählung nun eben nicht allzu tiefschürfend daherkommt... doch wenn allein die Ausgangssituation, die hier eben alles ins Rollen bringt, schon auf zweifacher Ebene so dermaßen unglaubwürdig und überkonstruiert daherkommt, dann fällt es eben schwerer, auch in den daraus resultierenden Verlauf noch richtig einzusteigen. Und der ist dann eben auch nicht wirklich besser als der bemühte erste Akt - hier geben sich dann vollkommen überalberte Szenerien ohne echten Grund und Boden die Klinke in die Hand, während der egomanische und nur auf Job und Geld fokussierte Jimmy durch seine Freundschaft mit Doug, die er eigentlich aus professionellen Gründen vermeiden will, doch noch die ein oder andere Lektion lernt. Obwohl diese Ausgangssituation so diffus ist, ist der Ablauf, den sie in den rund hundert Minuten in Gang setzt, so dermaßen kalkuliert und vorhersehbar, dass man das liegen gelassene Potenzial beinahe durchweg erkennen kann.
Das gilt dann nicht nur für das große Finale auf der Hochzeit: Zuvor wurde bei gemeinsamen Abendessen und kleinen Vorgeplänkeln weitaus mehr Chaos angerichtet als es letztendlich auf der großen Feier der Fall ist... denn da besinnen sich die Macher, die vorher Ekelhumor neben vollkommen unlustige und pubertäre "Ich hole meinen Penis raus"-Witzchen gestellt haben, plötzlich auf die moralischen Werte und greifen dabei ganz tief in die Klischeekiste. Dass es dabei zumindest ansatzweise rührend zugehen kann, ist sicherlich den Schauspielern zuzuschreiben, denn vor allem "Frozen"-Sprecher Josh Gad sowie US-Comedian Kevin Hart harmonieren in den beiden Hauptrollen absolut prächtig. Für den Rest des Ensembles ist dann wenig mehr als die "Ich war auch dabei"-Medaille abzuholen, was sowohl für Sitcom-Star Kaley Cuoco als auch leider für den aus der Mystery-Serie "Lost" bekannten Jorge Garcia gilt... sein einzig veritabler Gag besteht dabei aus einer Anspielung auf seinen größten Serienerfolg.
Auch die Regie scheint ein wenig an den eigenen Erwartungen vorbeizulaufen. Ein Paradebeispiel, wie unsinnig diese hier nämlich greift, ist in einem matschigen Football-Spiel gegen Ende des Mittelteils zu finden. Matschig ist hier nämlich nicht nur der Boden, auf dem gespielt wird, sondern auch der Schnitt - generell werden gerade die komödiantischen Actionszenen hier so vermurkst und zerschnippelt, dass wirklich niemand mehr weiß, was hier nun überhaupt gespielt wird und wer gerade wo ist. Solch ein wirres Schnittgewitter soll wohl über die arg maue Qualität der Gags hinwegtäuischen, wobei man sich fragt, warum man solch einen Schritt überhaupt wagt. Denn wer die eigentlich ja recht witzigen Slapstick-Stunts seiner Darsteller eben konsequent verschlimmbessert, der begräbt auch Gags, die eigentlich funktioniert hätten - man fragt sich, was hinter einer solchen Technik stecken soll.
Fazit: "Die Trauzeugen AG" hat dank der stimmigen Chemie zwischen Gad und Hart ja durchaus seine Momente, angesichts der vollkommen vermurkst-verkomplizierten Handlung, den mauen Gags und dem katastrophalen Schnitt hält sich das Vergnügen darüber hinaus aber deutlich in Grenzen.
Note: 4
Die Ausgangssituation ist im Grunde schon so überkompliziert und unlogisch, dass es diesen Film von Grundauf einreißen müsste. Da hat tatsächlich jemand ein Geschäftsmodell entwickelt, welches ihn selbst als erfundenen besten Freund eines Bräutigams ins Spiel bringt, wobei er dann auf der Hochzeit den Trauzeugen spielen muss... und verdient damit einen Haufen Asche. Nun gut, es gibt nichts, was es nicht gibt, doch möchte man dieses Konzept von Anfang an nicht glauben - vor allem, da sich in diesem doch einige Fallstricke und Plotholes auftun, über die man angesichts dessen, dass es "Die Trauzeugen AG" mit solch einer nachvollziehbaren und in sich stimmigen Erzählung nun wirklich nicht sehr genau nimmt, besser nicht nachdenken sollte.
Und es ist ja auch an sich völlig in Ordnung, wenn ein Film wie dieser in Sachen Erzählung nun eben nicht allzu tiefschürfend daherkommt... doch wenn allein die Ausgangssituation, die hier eben alles ins Rollen bringt, schon auf zweifacher Ebene so dermaßen unglaubwürdig und überkonstruiert daherkommt, dann fällt es eben schwerer, auch in den daraus resultierenden Verlauf noch richtig einzusteigen. Und der ist dann eben auch nicht wirklich besser als der bemühte erste Akt - hier geben sich dann vollkommen überalberte Szenerien ohne echten Grund und Boden die Klinke in die Hand, während der egomanische und nur auf Job und Geld fokussierte Jimmy durch seine Freundschaft mit Doug, die er eigentlich aus professionellen Gründen vermeiden will, doch noch die ein oder andere Lektion lernt. Obwohl diese Ausgangssituation so diffus ist, ist der Ablauf, den sie in den rund hundert Minuten in Gang setzt, so dermaßen kalkuliert und vorhersehbar, dass man das liegen gelassene Potenzial beinahe durchweg erkennen kann.
Das gilt dann nicht nur für das große Finale auf der Hochzeit: Zuvor wurde bei gemeinsamen Abendessen und kleinen Vorgeplänkeln weitaus mehr Chaos angerichtet als es letztendlich auf der großen Feier der Fall ist... denn da besinnen sich die Macher, die vorher Ekelhumor neben vollkommen unlustige und pubertäre "Ich hole meinen Penis raus"-Witzchen gestellt haben, plötzlich auf die moralischen Werte und greifen dabei ganz tief in die Klischeekiste. Dass es dabei zumindest ansatzweise rührend zugehen kann, ist sicherlich den Schauspielern zuzuschreiben, denn vor allem "Frozen"-Sprecher Josh Gad sowie US-Comedian Kevin Hart harmonieren in den beiden Hauptrollen absolut prächtig. Für den Rest des Ensembles ist dann wenig mehr als die "Ich war auch dabei"-Medaille abzuholen, was sowohl für Sitcom-Star Kaley Cuoco als auch leider für den aus der Mystery-Serie "Lost" bekannten Jorge Garcia gilt... sein einzig veritabler Gag besteht dabei aus einer Anspielung auf seinen größten Serienerfolg.
Auch die Regie scheint ein wenig an den eigenen Erwartungen vorbeizulaufen. Ein Paradebeispiel, wie unsinnig diese hier nämlich greift, ist in einem matschigen Football-Spiel gegen Ende des Mittelteils zu finden. Matschig ist hier nämlich nicht nur der Boden, auf dem gespielt wird, sondern auch der Schnitt - generell werden gerade die komödiantischen Actionszenen hier so vermurkst und zerschnippelt, dass wirklich niemand mehr weiß, was hier nun überhaupt gespielt wird und wer gerade wo ist. Solch ein wirres Schnittgewitter soll wohl über die arg maue Qualität der Gags hinwegtäuischen, wobei man sich fragt, warum man solch einen Schritt überhaupt wagt. Denn wer die eigentlich ja recht witzigen Slapstick-Stunts seiner Darsteller eben konsequent verschlimmbessert, der begräbt auch Gags, die eigentlich funktioniert hätten - man fragt sich, was hinter einer solchen Technik stecken soll.
Fazit: "Die Trauzeugen AG" hat dank der stimmigen Chemie zwischen Gad und Hart ja durchaus seine Momente, angesichts der vollkommen vermurkst-verkomplizierten Handlung, den mauen Gags und dem katastrophalen Schnitt hält sich das Vergnügen darüber hinaus aber deutlich in Grenzen.
Note: 4
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