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3 Engel für Charlie (2000)

Natalie Cook (Cameron Diaz), Dylan Sanders (Drew Barrymore) und Alex Munday (Lucy Liu) arbeiten als toughe Geheimagentinnen für den mysteriösen Charlie, den sie jedoch noch nie getroffen haben. Für ihren neuesten Auftrag sollen sie das Technikgenie Eric Knox (Sam Rockwell) aus den Händen seiner Entführer befreien und zeitgleich auch eine wichtige Software sicherstellen, die dieser Knox entwickelt hat. Gemeinsam mit ihrem tumben Partner John Bosley (Bill Murray) machen sich die drei Damen an die Arbeit. Dabei ahnen sie jedoch noch nicht, dass ihre Mission aufgrund interner Schwierigkeiten noch wesentlich gefährlicher werden soll, als zuvor angenommen...

Als Kult sind die beiden Filme rund um Charlies Engel, die auf einer ausgesprochen erfolgreichen TV-Serie basieren, nicht unbedingt eingegangen. Nicht grundlos ging man daher mit der Marke auch nicht mit einer zweiten Fortsetzung, sondern lieber mit einem kompletten Reboot an den Start. Dieses lief Anfang 2020 in den deutschen Kinos an und floppte an den Kinokassen haltlos. Da ich den Film bislang nicht sehen konnte und ihn in den Lichtspielhäusern verpasste, kann ich mir über die Qualität des neuen Streifens kein Urteil erlauben... man mag sich aber eigentlich kaum vorstellen können, dass diese nun wesentlich schlechter ist als das, was "Terminator"-Regisseur McG im Jahr 2000 mit seinem Kino-Debüt so ablieferte.
Durchaus charmant agieren die drei Hauptdarstellerinnen zwar, wobei sich besonders "Domino"-Star Lucy Liu eine Extrabetonung verdient. Wo Diaz und Barrymore nämlich eher tollpatschig agieren, da weiß Liu mit ihrem extravaganten Charme und schlichtweg bodenloser Coolness noch ein paar Kohlen mehr aus dem Feuer zu holen und zeigt ihren Kolleginnen dabei die lange Nase. Ähnlich erfolgreich, wenn auch auf gänzlich anderer Ebene, ist Bill Murray, der für das Gezeigte hier eigentlich viel zu gut ist, aber offensichtlich auch Spaß daran hat, mal richtig tollpatschig zu agieren und ansonsten den toughen Damen das Feld zu überlassen. Schauspielerisch darf man generell aber eh keine Wunder erwarten von einem Werk, welches sogar den sonst so großartigen Sam Rockwell in einer eher schmalen Nebenrolle gewissenlos verheizt... und selbst dann ist der "Jojo Rabbit"-Star noch besser als der Großteil des namhaften Casts, der immerhin große Namen wie Crispin Glover, Matt LeBlanc oder "You Kill Me"-Star Luke Wilson umfasst.
Auch in Sachen Handlung darf man da natürlich nicht viel erwarten: Es geht um irgendwas, was die farblosen Antagonisten haben wollen... aber irgendwie nicht dürfen... und deswegen müssen die Engel ran, um diese Bösewichter im Zaum zu halten. Das geht natürlich schon irgendwie klar für einen Blockbuster dieser Art, dass man dann auf Gedeih und Verderb aber auch noch überraschende Wendungen, die definitiv keine sind, einbauen wollte, zeigt, dass die Macher in Sachen Storytelling nun keine brillanten Ideen hatten. Brauchten sie im Grunde auch nicht, denn das Tempo in den vollkommen verrückten Actionszenen ist hoch genug, dass man seine Gedanken nicht an irgendwelche Plotpoints verschwenden muss. Ernstnehmen kann und soll man das Ganze keinesfalls, wie der überdrehte Humor zeigt. Den mag manch einer als herrlich empfinden, andere (so wie ich) dürften von dem hyperventilierenden Gekreische und den mauen "Matrix"-nachempfundenen Actionszenen aber rasch genervt sein.

Fazit: Ein Film, der aus seiner Zeit stammt und durchaus Charme hat, was besonders den Hauptdarstellerinnen zu verdanken ist. Der Humor gerät allerdings zu schräg, die Handlung ist ein schlechter Witz und darüber hinaus hat das "Engel"-Remake fürs Kino wenig zu bieten, was seine Konkurrenz zuvor nicht schon besser gemacht hat.

Note: 4+





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